22.06.2020, 13:54
(21.06.2020, 23:33)Vanitas schrieb: Aber du sprichst von einer "Mediumsize Fregatte" - genau das ist das MKS 180. Eine mittelgroße Fregatte, die um flexible Schiffsbereiche zur Aufnahme von Modulen, Einrichtungen für eine lange Stehzeit und jede Menge Automation, usw. erweitert wurde.
Meines Wissens nach ist die F125 die größte aktuelle Fregatte weltweit, die gen Ende dieser Dekade dann vom MKS 180 hinsichtlich dieser Spezifikation abgelöst wird.
(22.06.2020, 09:56)Helios schrieb: Was die Effektoren angeht, so sehe ich selbst bei der aktuell wahrscheinlichen Konfiguration im weltweiten Vergleich keine eklatante "Unterbewaffnung" für Schiffe dieser Klasse. Umso weniger, wenn zukünftige Projekte (bspw. leichter See-/Landzielflugkörper) zusätzlich eingerüstet werden. Klar kann man immer mit dem Argument kommen, aus Gründen der Flexibilität wären mehr VLS-Zellen wünschenswert. 24 statt 16 würde ich aus diesem Grund auch besser finden, aber nur wenn dann auch entsprechende LFK beschafft werden (bspw. ASROC), denn nur für ESSM braucht man diese Zahl schlicht nicht. 32 oder gar noch mehr erst recht nicht.
Welche Schiffe vergleichst du denn mit dem MKS 180? Type 26? FFG(X)? Beide werden über mehr "Punch" verfügen als das MKS180, bei gleichzeitig weniger Tonnage. Ein Schelm könnte nun auch die Vermutung in den Raum werfen, dass der Bundeswehr das Wohlbefinden unserer Soldaten (an Bord) wichtiger ist, als die Kampfkraft des gesamten Systems. Ich bin aus militärischer Sicht kein Verfechter einer Doktrin, die eine mögliche Stehzeit im Einsatzgebiet höher bewertet als die militärische Durchsetzungsfähigkeit in Form von Feuerkraft. Das macht mich auch zum Gegner des Unterstützungshubschraubers Tiger, der mittlerweile auch bei unserer Führung in Ungnade gefallen zu sein scheint ist.
Fitted for but not with kann doch kein Anspruch für die deutschen Streitkräfte sein. Vor 5 Jahren waren alle führenden militärischen Köpfe und Entscheider mit ihren Köpfen nur noch in Afghanistan & Co. Heute sind sie schockiert wie der Fokus auf dieses Szenario unsere gesamte nationale Kampfkraft dezimiert hat. Ein 76mm Geschütz würde auch reichen um den Großteil aller für uns aktuellen Bedrohungsszenarien abzuwälzen, trotzdem bekommt das MKS180 das schwere 127mm Geschütz verpasst. Natürlich wird damit ein mögliches Landbeschussszenario abgedeckt, unterstützt mit dem Modul Gewahrsam und einer möglichen Landzielbefähigung von RBS / NSM.
Kurzfristig mehr Feuerkraft auf Landziele bereitzustellen, wird ohne entsprechende Platzreserven nicht möglich sein. Die ESSM Zellen sind ausreichend, darüber hinaus besteht Handlungsbedarf. Die Lieferzeit eines Mk41 VLS für unsere beschädigte Sachsen wurde zum damaligen Zeitpunkt mit bis zu 2 Jahren angegeben. Die Sachsen scheint ja immernoch, fast 2 Jahre nach dem Unfall, nicht wieder einsatzfähig zu sein. Zumindest ist mir hierüber nichts bekannt.
An ASROC glaube ich auch nicht wirklich dran, eher in Form von Anti-Torpedo Torpedos aus eigenen Startern auf Deck.
Wir dürfen gespannt sein.