24.05.2020, 11:44
(24.05.2020, 08:30)Helios schrieb:(24.05.2020, 07:05)26er schrieb: Da hoffe ich mal, dass die Stimmen auf gehört werden
Auch wenn die Verteidigungsfähigkeit gerade in solchen Krisenzeiten nicht überflüssig wird, im Gegenteil, und daher die Erinnerung an den zeitnahen Ersatz ver- und überalterter Einheiten durchaus vernünftig ist, was wir in dieser Lage definitiv nicht brauchen ist ein weiterer Ausbau der Flotte.
Nun, da bin ich anderer Meinung. Die dt. Flotte ist aktuell die kleinste die wir je hatten. Die Krisenherde auf der Welt werden nicht weniger und wir Deutschen verstecken uns ja immer gerne hinter den anderen Nationen, hinter unserer Geschichte, unserer Moral usw. und nehmen nicht die Verantwortung war, die man von einer der größten Volkswirtschaften erwarten könnte.
Bei den Fregatten lag die Zielgröße bei 15 Schiffe. Vorhanden sind 1x F122, 4x F123, 3x F124 und irgendwann mal 4x F125, d.h. 11 Schiffe, wenn die F122 außer Dienst geht. Wann F126 / MKS 180 kommt, ist noch nicht wirklich klar. Ob natürlich eine Fregatte immer 10.000to haben muss, steht auf einem anderen Blatt. Der Bedarf an neuen Einheiten ist aus meiner Sicht schon da. Natürlich braucht man auch Besatzungen usw.
Es müssen ja auch nicht immer nur die großen Kampfeinheiten sein. Es fehlen auch flexibel einsatzbare Schiffe, die auch mal was transportieren können und/ oder auch zur Seenotrettung eingesetzt werden können. Warum müssen das die Fregatten machen? Die großen Schlepper sind noch aus der 1960er Jahren.....
Boote wurden generell vernachlässigt. Es wird mit einem Riesenaufwand ein 50jähriges Landungsboot in Stand gehalten. Das gleiche gilt für die Gorch Fock.
Ein Kampfboot wie z.B. das CB90 kostet weniger als ein Schützenpanzer. Es geht dabei ja nur um 15 - 20St. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.
Die Probleme der Werften kenne ich jetzt nicht im Detail, warum also nicht Geld zielgerichtet in Schiffe und Boote investieren? Ich gehe mal davon aus, dass hier schon Einfluss über die Arbeitnehmerverbände auf die Politik genommen wird, ähnlich wie beim 2. Los K130?
Auf der anderen Seite wird maßlos Geld in dieser Krise mit der Gießkanne verteilt, das gerade von Großkonzernen bereitwillig und ohne Not angenommen wird, um die Ergebnisse aufzupolieren.
Ich kann mir gut vorstellen, dass sich die Wirtschaftsodnung nach Covid 19 dauerhaft verändert und damit auch der Asienhandel kleiner wird. Das hätte zur Folge, dass bei Reedereien massiv Überkapazitäten abgebaut werden müssten.
(24.05.2020, 11:13)Mondgesicht schrieb: Ich würde mich Helios weitestgehend anschießen. Die aktuellen Projekte müssen jetzt durchgezogen werden, 212CD, K130, MKS180. Beim MKS180 sollten sich die Werften besonders ins Zeug legen, denn es besteht immerhin ne gute Chance, zwei weitere Einheiten nachlegen zu dürfen -wenn man es nicht wieder verbockt!
Und ja, ich weiß, dass die MKS nach Holland ging, aber der Großteil der Wertschöpfung wird so oder so in D erbracht werden.
Wenn die Werften etwas gut machen möchten, könnten sie überlegen, wie man die 404 innovativ ersetzen kann: Umbau von Feederschiffen? Umbau anderer Einheiten um Geld einuzsparen?
Einzig bei der Oste-Klasse sehe ich - ähnlich wie diese Werbung in eigener Sache - stärkeren Handlungsbedarf.
Einen Umbau von zivilen Schiffen als Ersatz für die Tender halte ich wenig zielführend. Die jetzigen Tender hatten ja auch schon den Nachteil, dass sie nur eine Maschine hatten. Zudem denke ich, dass der eigentliche Schiffbau bei einem Kriegsschiff nicht der größte Kostentreiber ist, sondern die Ausrüstung.