Bolivien
#70
Morales beugt sich dem Druck der Proteste und tritt zurück. Eine Einschätzung einer Person, die in Cochabamba lebt:
Zitat:Wie sich Evo Morales sein politisches Grab schaufelte
[…]
Nach und nach verfiel die Regierung Morales in dieselben alten Muster wie ihre konservativen Vorgänger: Ein Korruptionsskandal reihte sich an den anderen, Günstlingswirtschaft überall. Sein Gerede über den so wichtigen Schutz der «Pachamama» («Mutter Erde») steht in krassem Widerspruch zu seinen Aktionen. Gerne rühmt er sich als grosser Schützer der Natur, doch um eine höchst umstrittene Strasse durch bolivianisches Amazonasgebiet zu bauen, setzte er das (von ihm selber veranlasste!) Gesetz zum Schutz indigener Territorien kurzerhand per Dekret ausser Kraft. Gegen die indigenen Bewohner der Region, die sich dem Bauprojekt in den Weg stellen wollten, ging er mit Gewalt vor.
Morales erliess ein Gesetz, das es Neusiedlern erlaubt, mit «kontrollierten» Brandrodungen Land für die landwirtschaftliche Nutzung zu gewinnen. Die Folge waren verheerende Waldbrände im Departement Santa Cruz. Sie loderten wochenlang, mehr als vier Millionen Hektaren Wald fielen den Flammen zum Opfer. Die Bevölkerung verlangte lautstark die Ausrufung eines Notstands, damit internationale Hilfe angefordert werden könnte. Doch die Regierung weigerte sich.
In den vergangenen Jahren begann Präsident Morales nach und nach den gesamten Justizapparat, die wichtigsten Behörden und vor allem die Wahlbehörde mit Gefolgsleuten zu besetzen. Dank einer Zweidrittelmehrheit im Kongress hatte er dabei leichtes Spiel.
[…]
Quelle: https://www.aargauerzeitung.ch/ausland/w...-135957735

Das tönt ein bisschen wie in der Türkei oder in Russland: Es erscheint der grosse Aufräumer und Hoffnungsträger, der das geschundene Land auf Vordermann bringt. Und ein paar Jahre später gerät er völlig von der Rolle und es endet im Desaster.
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