24.09.2019, 18:03
Bundesrechnungshof rügt Anschaffung von PARS 3LR und legt Kauf einer marktverfügbaren Lösung nahe
Die Prüfer des Bundesrechnungshofes empfehlen der Bundeswehr, die 2006 zu einem Preis von etwa 420 Mio. € bestellten 680 Lenkflugkörper der Verwertung, sprich Verschrottung, zuzuführen. Als Gründe werden nicht nur die veraltete Technik der Waffe angeführt, sondern auch deren katatrophale Ergebnisse bei der Einsatzprüfung im vergangenen Jahr. Die auf der White Sands Missile Range in New Mexico durchgeführten Schießversuche ergaben laut bundeswehrinternen Papieren, dass die Waffe nur in 16% der Fälle das Ziel traf. Oft habe der Lenkflugkörper sein zugewiesenes Ziel verloren und sich dann selbstständig ein neues gesucht - eine Gefahr für eigene Truppen und verbündete Streitkräfte. Von insgesamt zwölf durchgespielten Einsatzszenarien habe der LFK nur in einem bestanden.
Gleichzeitig wird auch das Beschafungsverfahren an sich kritisiert:
Über Jahre habe das Verteidigungsministerium alle Warnsignale bezüglich der Beschaffung der Waffe ignoriert - darunter auch ältere Rügen des Bundesrechnungshofes. Die Serienfertigung wäre aufgrund wenig aussagekräftiger Leistungsnachweise der Industrie erfolgt, anstatt einer richtigen Einsatzprüfung. Die für 2014 vorgesehene Einsatzprüfung sei aufgrund gravierender Qualitätsmängel beim Anlauf der Serienproduktion und der Tatsache, dass jahrelang kein Testhubschrauber zur Verfügung stand, erst 2018 durchgeführt worde. Zu diesem Zeitpunkt seien bereits mehr als die Hälfte der LFK ausgeliefert gewesen.
Capital
Die Prüfer des Bundesrechnungshofes empfehlen der Bundeswehr, die 2006 zu einem Preis von etwa 420 Mio. € bestellten 680 Lenkflugkörper der Verwertung, sprich Verschrottung, zuzuführen. Als Gründe werden nicht nur die veraltete Technik der Waffe angeführt, sondern auch deren katatrophale Ergebnisse bei der Einsatzprüfung im vergangenen Jahr. Die auf der White Sands Missile Range in New Mexico durchgeführten Schießversuche ergaben laut bundeswehrinternen Papieren, dass die Waffe nur in 16% der Fälle das Ziel traf. Oft habe der Lenkflugkörper sein zugewiesenes Ziel verloren und sich dann selbstständig ein neues gesucht - eine Gefahr für eigene Truppen und verbündete Streitkräfte. Von insgesamt zwölf durchgespielten Einsatzszenarien habe der LFK nur in einem bestanden.
Gleichzeitig wird auch das Beschafungsverfahren an sich kritisiert:
Über Jahre habe das Verteidigungsministerium alle Warnsignale bezüglich der Beschaffung der Waffe ignoriert - darunter auch ältere Rügen des Bundesrechnungshofes. Die Serienfertigung wäre aufgrund wenig aussagekräftiger Leistungsnachweise der Industrie erfolgt, anstatt einer richtigen Einsatzprüfung. Die für 2014 vorgesehene Einsatzprüfung sei aufgrund gravierender Qualitätsmängel beim Anlauf der Serienproduktion und der Tatsache, dass jahrelang kein Testhubschrauber zur Verfügung stand, erst 2018 durchgeführt worde. Zu diesem Zeitpunkt seien bereits mehr als die Hälfte der LFK ausgeliefert gewesen.
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