23.06.2019, 15:29
Ob nun wirklich die Iraner dahinterstecken, dürfte davon abhängen, wer sich gerade intern in Teheran durchgesetzt hat. Es gibt die Gemäßigten, die aber aktuell in einer eher schlechten Position sind. Sie hatten den Nukleardeal einstmals mit begünstigt, ausgehandelt und diesen verteidigt mit dem Hinweis, dass es dem Land durch neue Handelsabkommen auch wirtschaftlich besser gehen würde. Nun haben die USA diesen Vertrag aber ausgehebelt und neue Sanktionen erlassen. Darunter leiden wiederum vor allem die normalen Bürger auf der Straße, die dann natürlich den Hardlinern eher geneigt sind zu glauben nach dem Motto Schaut her, die Tauben haben uns mit dem Nukleardeal eine goldene Zukunft versprochen, und jetzt geht es uns dafür noch schlechter! Das zieht bei manchen durchaus und dies könnte intern den Falken Auftrieb gegeben haben.
Allerdings ist es wiederum so, dass auch die Falken nicht umherkommen, gewisse geostrategische und innenpolitische Begebenheiten zu akzeptieren. Im Inneren gärt es, bedingt durch die Sanktionen sind die Miet- und Spritpreise explodiert, die Infrastruktur ist marode (bei einer Flutkatastrophe im Nord- und Südwesten des Iran wurden im März ganze Provinzen verwüstet und abgeschnitten, die behördliche Hilfe kam dann sehr spärlich, wofür vor Ort zumeist Teheran verantwortlich gemacht wurde, es kam sogar zu Verhaftungen, weil Kritik unterdrückt werden sollte). Kurzum: Das Innere ächzt gerade hinten und vorne.
Weiterhin hat man außenpolitisch alle Hände voll zu tun: Zoff mit den Saudis, Krieg im Jemen, Krieg in Syrien, Stabilisierung eines labilen Irak, Feindschaft zu Israel via Hisbollah - und dies kostet alles Geld und Ressourcen. Selbst ohne Sanktionen wäre dies ein außenpolitischer und wirtschaftlicher Kraftakt. Mit Sanktionen jedoch läuft man sehr stark Gefahr, sich hier endgültig strategisch zu überdehnen. Von einem zusätzlichen Konflikt in der Straße von Hormus gegen die USA und ggf. die anderen Golfanrainer reden wir hier noch gar nicht.
Insofern: Wenn es die Hardliner in Iran waren, dann wollen sie zeigen, dass sie noch da sind - ohne das es Opfer gibt. Allerdings wollen sie auch keinen offenen Krieg, weil sie wissen, dass dieser sie Kopf und Kragen kosten würde. Aber wie gesagt: Ich bin mir nicht sicher, ob es die Iraner waren...
Schneemann.
Allerdings ist es wiederum so, dass auch die Falken nicht umherkommen, gewisse geostrategische und innenpolitische Begebenheiten zu akzeptieren. Im Inneren gärt es, bedingt durch die Sanktionen sind die Miet- und Spritpreise explodiert, die Infrastruktur ist marode (bei einer Flutkatastrophe im Nord- und Südwesten des Iran wurden im März ganze Provinzen verwüstet und abgeschnitten, die behördliche Hilfe kam dann sehr spärlich, wofür vor Ort zumeist Teheran verantwortlich gemacht wurde, es kam sogar zu Verhaftungen, weil Kritik unterdrückt werden sollte). Kurzum: Das Innere ächzt gerade hinten und vorne.
Weiterhin hat man außenpolitisch alle Hände voll zu tun: Zoff mit den Saudis, Krieg im Jemen, Krieg in Syrien, Stabilisierung eines labilen Irak, Feindschaft zu Israel via Hisbollah - und dies kostet alles Geld und Ressourcen. Selbst ohne Sanktionen wäre dies ein außenpolitischer und wirtschaftlicher Kraftakt. Mit Sanktionen jedoch läuft man sehr stark Gefahr, sich hier endgültig strategisch zu überdehnen. Von einem zusätzlichen Konflikt in der Straße von Hormus gegen die USA und ggf. die anderen Golfanrainer reden wir hier noch gar nicht.
Insofern: Wenn es die Hardliner in Iran waren, dann wollen sie zeigen, dass sie noch da sind - ohne das es Opfer gibt. Allerdings wollen sie auch keinen offenen Krieg, weil sie wissen, dass dieser sie Kopf und Kragen kosten würde. Aber wie gesagt: Ich bin mir nicht sicher, ob es die Iraner waren...
Schneemann.