Panzerjäger vs Panzer
#3
@ Triangolum

In der Wehrtechnischen Sammlung stehen noch die Prototypen zweier bundesdeutscher "Panzerjäger" aus dem Kalten Krieg rum. Das interessante dabei: Der VT-1 hatte (auf der Wanne des Leo 2) gleich zwei 120 mm. Geschütze. Würde man beide simultan oder in bestimmten verzögerten Intervallen feuern lassen (technisch eher kein Problem), so könnten diese vielleicht bereits ein Hardkill-System überwinden - selbst wenn das Hardkill-System beide Wuchtgeschosse ablenken könnte, so ist doch die Frage, ob die bloße kinetische Energie nicht schon ohne Penetration Schaden genug anrichtet.


@ Quintus

Die Panzerjagd per PALR wird, wie du ausführst, in jedem Fall komplizierter und teurer. Feuerleitsysteme für die Infanterie usw. sind zwar eine gute Idee (man könnte ein solches System z.B. ohne überwältigende Schwierigkeiten auf dem Tracking-Point-System aufbauen und so gleich ganze Waffenfamilien bis runter zu den Sturmgewehren integrieren), allerdings ließen sich solche Systeme recht einfach per ELOKA behindern.

Unabhängig von der Frage einer Wirksamkeit von Hochgeschwindigkeits-PALR (wie steht es da um Reichweite und Genauigkeit?) steht allerdings zu befürchten, dass die Infanterie beim Panzerangriff schlichtweg von der Artillerie des Gegners niedergehalten bzw. bereits vernichtet wird, falls sie nicht über ausgezeichnete Deckung verfügt. Technisch ist es jedenfalls seit 100 Jahren kein Problem mehr, dem eigenen Angriff eine Feuerwalze vorwegzuschicken.

Zum niederhalten von Infanterie in Stellungssystemen sei hier am Rande auf die von mir bereits anderswo skizzierte "zeitverzögerte" Munition verwiesen. Rechtlich ließe sich letztere übrigens auch von der Bundeswehr einsetzen, solange die einzelnen Sprengköpfe ein gewisses Gewicht einhalten, einen elektronischen Zünder der nach spätestens 24 Stunden explodiert haben (was ich ja gerade begrüße!) und (was am schwersten wiegt) nur recht wenige Bombletts pro "Bombe" transportiert werden, allerdings ließen sich auch normale (Mörser) Granaten recht problemlos mit derartigen Zündern versehen, so dass z.B. eine Panzermörser-Einheit ebenfalls binnen einer kurzen Feuersequenz einen exakt abstimmbaren, für Minuten wirkenden "Sperrfeuerteppich" legen könnte.

Für spezialisierte Panzerjäger (aufs Heer beschränkt) würde ich derzeit daher eine Mischung aus Artillerie und Panzerjagd-Hubschraubern empfehlen. Selbst falls die Waffen der letzteren nicht mehr hundertprozentig gegen die schwersten gegnerischen Kampfpanzer wirken sollten, so bleiben ihre hervorragenden Aufklärungsmittel und ihre Geschwindigkeit, mit der sie sich feindlicher Waffenwirkung entziehen können. Gerade der ansonsten ja recht geschmähte deutsche Tiger ist hier dank seines optischen Visiers zu preisen. Hubschrauber und Artillerie haben darüber hinaus den Vorteil, dass sich diese Kombination gleichermaßen für Angriff und Verteidigung eignen dürfte.
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