Umfrage: Ist der MBT als Konzept überholt?
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MBT sind ein Auslaufmodell
22.22%
4 22.22%
MBT sind auch in Zukunft absolut wesentlich
77.78%
14 77.78%
Gesamt 18 Stimme(n) 100%
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Zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahrzeugen
Quintus Fabius schrieb:Um deine eigenen Argumente aufzugreifen: in dem Moment in dem ich eine Railgun tatsächlich einsatzfähig habe, sind deine Drohnen gleich ob Mini oder MALE ebenso bedeutungslos wie eine F-35.
Wie kommst du darauf? Der Extremfall wäre z.b. der, dass du im B-21 Bomber ebenso eine Railgun zur Abwehr der Railgun hättest. Da ist dann die Frage wer wen zuerst entdeckt. Ich denke aber, dass man gar nicht so weit gehen muss. In einer JDAM kannst du locker 50-100 Stück Submunition verbauen, die als Köder für die Railgun verwenden und dann mit der echten 500kg Bombe die Radarstation plätten.

Zitat:Tatsächlich wird es für die Luft in Zukunft zunehmend schwierig werden und sich der Kampf deshalb wieder mehr auf den Boden verschieben.
Ohne Stealth ist das ganz bestimmt der Fall. Das Flugzeug braucht ein Waffenreichweiteplus, respektive eben das Aufklärungsdelta durch Stealth damit es nach wie vor überlagen agieren kann.

Zitat:Das führt zu der Frage, wie der bisher in westlichen Streitkräften dominierende Verbund von Manöverkriegsführung und CAS weiter aufrecht erhalten werden soll.
CAS würde sicher erst nach dem Ausschalten von grösseren Bedrohungen wie der Railguns geschehen. Zeitlich ist der Boden ja sowieso um einiges hinterher in einem solchen Szenario.

Zitat:Verbleibt die Frage wie man diese Munition ins Ziel bringen will wenn man dieses dann eben nicht aus der Luft aufklären kann weil alle entsprechenden Luftaufklärungsmittel vom Boden aus abgeschossen / zu stark gefährdet sind.
Da hab ich keine Bedenken dass man das völlig stealthy erledigen wird können. Man hat ja keinerlei Zwang das mit hoher Geschwindigkeit oder Manövrierleistung auszuführen, es sind keine Piloten drin die Stealth durch ihre Forderungen verhunzen würden.

Zitat:Deshalb braucht man eben stärkere (quantitativ wie qualitativ) Bodenaufklärungskräfte welche es dann übernehmen die Ziele aufzuklären damit die Artillerie sie in der von dir beschriebenen Weise bekämpfen kann.
Ganz bestimmt nicht, das entspricht nicht der Doktrin der NATO. Die Luftstreitkräfte sind deshalb so potent, weil man die Schlagkraft schnell verlegen kann. Um die gleiche Schlagkraft pro Zeiteinheit mit dem Boden zu garantieren, bräuchtest du wahrscheinlich mindestens 10x mehr Bodengerät und das müsstest du dann so an die Grenze verteilen wo die wahrscheinlichsten Angriffe wären. Das wiederum macht dich schon zum Voraus ausrechenbar. Der Boden ist aufgrund der mangelnden Geschwindigkeit leicht auszurechnen. Sinnvoll Schwerpunkte zu setzen, kann man eigentlich nur im Angriff. In der Verteidigung ist das bodengebundene Zeugs viel zu lahm, da ist die Messe längst gelesen, bis die Verstärkung angekommen ist.

Zitat:Gerade deshalb betone ich ja immer die Wichtigkeit von eigenen Fernspähern und auch Panzeraufklärern / Spähpanzern.
Das ist in Zukunft sicher bestes Kanonenfutter für die automatische Zielerkennung der F-35. Während heutige Jets einfach drüber brettern und nichts erkennen, rechnet die Software diese Ziele automatisch vor dem Bodenecho raus. Das ist ein gewaltiger Fortschritt, der für den Boden schlimme Folgen haben wird. Wenn das halbwegs gut funktioniert, kannst du mit dem Boden nichts mehr unternehmen. Das geht dann nicht über Satellitenaufklärung, alles von Hand auswerten, das funktioniert in Echtzeit.

Zitat:Da der Kampf am Boden aber in weiten Teilen exakt in diesem Bereich stattfindet, macht es ebenso keinen Sinn diesen Bereich einfach völlig zu vernachlässigen denn man kann in diesem Bereich das Feuergefecht mit reinen NLOS Waffen / Ari nicht ausreichend gut führen.
Dass sich das Grossgerät im Sichtbereich matched ist in Zukunft genauso obsolet wie der Dogfight in der Luft.

Zitat:Oder noch viel einfacher durch nichtgelenkte Artillerie indem man entsprechende Flächen eindeckt. Bei "gezielten" Schüssen mit der Ari wird es in Zukunft zunehmend das Problem sein,
Lenken ist gut, weil du auf viel weniger Versorgung angewiesen bist. Wenn man dich hört, bestehst du ausschliesslich aus der kämpfenden Truppe. Es ist aber nicht so, du brauchst mindestens 5x mehr Personal um den einen Soldaten zu unterhalten. Ergo ist es wichtig gezielt zu schiessen, zumindest wenn man die Möglichkeit dazu hat. Für deine Munitionsverschwendung muss es umso mehr Produktion, Versorgung und Transport geben, das kostet auch Ressourcen und ist nicht beliebig verfügbar.

Zitat:Was ist für dich ein Artilleriestarter?
Artilleriestarter ... wegen den HK-Systemen ist es wahrscheinlichen gescheiter, man gibt der "Lenkwaffe" einfach möglichst viel Höhe mit und gewinnt dann die Energie für den Flug zum Ziel aus der Höhe, dann hat man eine Waffe die sicher weitestgehend immun gegen ein HKS ist. Es ist dann nur viel Masse und praktisch null verletzlicher Antrieb und Aerodynamik an der Waffe vorhanden, die bei einem Abwehrversuch eines HKS zerstört werden könnte.

Zitat:Meiner Meinung nach lösen gerade eben leistungsstarke Maschinenkanonen die zunehmend auftretenden Probleme. Sie schlagen HKS aufgrund ihrer Kadenz und Wirkung, sie können auch auf größere Distanzen Luftziele (Drohnen) ausschalten, sie bieten eine viel bessere und skalierbarere Wirkung und größere Durchhaltefähigkeit des Systems gegen feindliche Infanterie / Stellungen als eine BK usw
Das glaubst du ja selbst nicht, die Maschinenkanone ist viel zu langsam und ungenau sonst würde man ja keine Railguns entwickeln. Konventionelle Rohrwaffen als HKS benötigen doch viel höhere Schussfrequenz um die ganze mechanische Ungenauigkeit auszugleichen und sind wenn schon nur über Gatlingsysteme zu realisieren. Zudem seh ich da keine Lösung gegen JDAMs oder eben schwere Artilleriegranaten ... die ankommende Munition ist im Fall der JDAM viel zu schwer und die Artilleriegranate muss man eben auch in Richtung Masse trimmen auch wenn das Reichweite kostet.

Zitat:Gerade eben deshalb soll er ja durch ein flexibleres System ersetzt werden, gerade eben eine neu Art Kampfpanzer welcher für die Erledigung anderer Aufgaben als den Panzerkampf besser geeignet ist.
Das hat man ja schon, der Schützenpanzer reicht völlig aus, der braucht eben nur so eine Art Artilleriestarter mit dem sich gelenkte Granaten verschiessen lassen. Dann hat man ja noch die echten Artilleriesysteme, da braucht es sicher nicht wieder extra Kampfpanzer.

Zitat:Das ist ja ganz allgemein ein Problem: dass man immer die gleichen Systeme miteinander vergleicht. Seit Jahren erzählt die BW, die beste Kampfpanzerabwehr sei ein anderer Kampfpanzer. Das ist aber nicht seine Natur! Genau genommen dient der Kampfpanzer eben nicht primär dem Panzerkampf und daher gehen diese Vergleiche und ihre Zielsetzung auch immer so fehl.
Das Militär bestellt einfach immer einen besseren Esel ... es sei denn man kann ihnen begreiflich machen, dass sie auf dem Holzweg sind, aber das ist sehr schwierig.

Zitat:Beispielsweise mit einem Kampfpanzer ein feindliches Stellungssystem.
Wieso sollte man das nicht mit einem Granatwerfer der gelenkte Granaten in einem Behälter hat, nicht auch können. Oder wieso reicht da nicht eine Haubitze. Meinetwegen kann man auch die Haubitze streichen und den Kampfpanzer in Richtung Haubitze trimmen, ist doch egal ... aber nicht beides. Die Phobie dass man mit Generalisten immer ablosen sollte, ist heute dank intelligenter Systeme obsolet. Wenn man sich einen entscheidenden Vorteil in der Kausalkette vorher erringen kann, ist der Generalist dem Spezialist eben immer überlegen. Das Zauberwort heisst Aufklärung oder eben Stealth, beides dreht sich um die Erfassbarkeit. Früher als der Gegner sehen, macht überlegene Physik beim Gerät überflüssig. Man kann sich ganze Geräteklassen sparen und ist immer mit dem richtigen Gerät vor Ort.

Zitat:Und so was geht angesichts der zunehmenden Möglichkeiten unsere Aufklärung zu stören...
Sich nicht auf unseren elemntarsten Vorteil zu verlassen, ist völlig bescheuert. Wir müssen den ausbauen und das machen wir mit Stealth, so können wir das Delta gegenüber unseren Gegnern noch massiv ausbauen. Sich dann auf ein ritterliches 1:1 im Nahkampf zu rüsten, ist doch einfach nur absurd dämlich.

Zitat:Wenn wir aufgrund feindlicher Luftabwehr etc keine ausreichende Luftaufklärung stellen können, dann fehlt deiner Drohnen / Air-Only Doktrin faktisch die Möglichkeit, den Feind am Boden ausreichend aufklären zu können.
Einfach so den Aufklärungsvorteil abschenken, was Dümmeres gibt es doch nicht. Wir müssen dafür sorgen dass wir immer das Aufklärungsdelta auf unserer Seite haben.

Zitat:Falsch. Ich gehe immer von einem evolutionären Ansatz aus, während du einen revolutionären Ansatz verfolgen willst. Ich will also eine organische Weiterentwicklung aus dem was ist, ...
=> Esel 2.0.

Zitat:Den es könnte aufgrund der Technologie (Radar, Railguns usw) durchaus sogar noch dazu kommen, dass man ganz im Gegenteil irgendwann nur noch im direkten Sichtkontakt kämpfen kann.
Das spielt keine Rolle auf welche Distanz gekämpft wird, noch viel wichtiger ist dass du zuerst siehst. Nur dann hast du überhaupt das Potenzial zu gewinnen. Aufklärung steht in der Kausalkette vor dem Waffeneinsatz, ergo muss hier mindestens die gleiche Sorgfalt rein.

Zitat:Deshalb ist für mich immer die Frage, wie man seine Streitkräfte hier und heute so aufstellen kann, dass sie für "alle" (möglichst viele) Eventualitäten gerüstet ist.
Mit dieser Logik überzahlst du den ganzen Apparat. Es muss immer versucht werden, Dinge mit einem Generalisten zu lösen. Dann hast du Geld für Updates zur Verfügung, dann kannst du ganz neue Entwicklungen anschieben. Es macht keinen Sinn für Dinge (oder gar Exoten auflegen) die in der Kausalkette weit hinten stehen, viel Geld auszugeben. Das ist nicht entscheidend.
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