22.03.2016, 07:42
Tiger schrieb:Beides könnte sich als unrealistisch erweisen.
Trump müsste als US-Präsident seine Großprojekte - z.B. die Aufrüstung der US-Streitkräfte oder den Bau der Mauer an der Grenze zu Mexiko - irgendwie finanzieren. Von wo bekäme er den bitte das Geld dafür?
Militärbasen im Ausland zu schließen klingt verlockend, aber die US-Streitkräfte benötigen sie, und sei es nur zur Versorgung oder zur Unterstützung der Verbündeten. Jede fehlende Militärbasis kann da eine schmerzhafte Lücke hinterlassen. Zudem steht man geopolitisch nicht nur islamistischen Terroristen, sondern auch China und Russland gegenüber.
Forderungen nach Steuersenkungen sind wiederum ein beliebter innenpolitischer Schlachtruf in den Vereinigten Staaten, aber mehr auch nicht. Trump will sie durch Schließung von Steuerschlupflöchern und eine Steuer auf Profite von US-Firmen im Ausland finanzieren. Hier sehe ich die Gefahr, das dem Staat dann finanzielle Mittel fehlen wenn er sie benötigt, und bedingt durch die Handelspolitik von Trump gegenüber China, Japan und Mexiko könnten auch den US-Firmen im Ausland Profite wegbrechen.
Beides ist unrealistisch (genauso wie eine Präsidentschaft Trumps).
Aber sicherlich nicht wegen der Finanzierung, auch unter Trump werden die USA genauso Geld drucken wie bislang. Ist ja nicht so als ob die Mittel für die Veranstaltung momentan da wären.´
Das seine Mauer kommt ist ein einziges Hirngespinst ohne realistische Option wenn man mal darüber nachdenkt. Trump kann das nicht einfach anordnen, der gesetzgeberische Prozess dazu müsste über den Kongress, die Bundesstaaten und gegen die betroffenen Einwohner durchgeführt und vom Supreme Court durchgeführt werden.
Die Chancen, dass ein umstrittener Präsident Trump eine derart einschneidende innenpolitische Maßnahme durchbekommt sind quasi nicht existent.
Die Reduzierung der Truppenpräsenz in Übersee ist dagegen vergleichsweise einfach durchzuführen, da hier die Exekutive des Bundes weitgehende Handlungsfreiheiten hat.
Es wäre durchaus möglich, dass er hier eine Neuausrichtung der USA zumindest anstößt. Seine Positionen dazu (die USA leisten zu viel, die Verbündeten zu wenig) sind in den USA durchaus mehrheitsfähig.
Tiger schrieb:Das wird nicht funktionieren, wenn Trump Handelskriege gegen China, Japan und Mexiko - immerhin drei der vier wichtigsten Handelspartner der Vereinigten Staaten - vom Zaun bricht. Die Vereinigten Staaten haben schon jetzt ein deutliches Außenhandelsdefizit, d.h. sie importieren mehr als sie exportieren.Und Binnennachfrage würde zunehmen...
Ein Handelskrieg würde dazu führen, das auch die Exporte der Vereinigten Staaten nachlassen würden.
Diese Vorstellung das der Rüpel Trump dieses oder jenes vom Zaun brechen wird passt vielleicht gut in das medial gezeichnete Bild, ist aber furchtbar naiv.
Trump hat viele Gesichter. Er würde sich im Oval Office nicht so benehmen wie er es aktuell auf Wahlkampfveranstaltungen tut.
Tiger schrieb:Dieser Grenzzaun würde viele Milliarden kosten, allein schon weil die Grenze zu Mexiko so land ist.lol nein, dass sind Peanuts. Das Geld wird gedruckt, die Ausgaben erstrecken sich über mehrere Jahre, bei den Bundeshaushalten die die mittlerweile schnüren eine völlig irrelevante Größenordnung.
[...]
Wie also will nun Trump seinen Grenzwall finanzieren? Auch 39 Milliarden US-Dollar sind ein ganz erhebliches Sümmchen...
Zitat:Es ginge die USA schon deshalb etwas an weil Mexiko ein Nachbarstaat und einer der wichtigsten Handelspartner der ist.Ja und dann?
Die Mexikaner sind sehr patriotisch, und man würde sich bei Trumps Grenzwall daran erinnern das (Nord)Kalifornien, Arizona, New Mexico(!) und andere Gebiete früher mal zu Mexiko gehörten.
Da könnten Forderungen nach einer Rückgabe dieser Gebiete an Mexiko laut werden.
Mexiko könnte zudem seine guten Beziehungen zu Russland intensivieren.