22.02.2016, 16:22
srg schrieb:Laut Umfragen sind etwa 20-25% der US-Amerikaner Sympathisanten der Tea Party.
Der Prozentsatz dürfte in der republikanischen Partei noch viel höher liegen. Sicherlich wird es da massiv Überschneidungen geben. Vermutlich sind viele Erzkonservative und Nationalisten auch der Tea Party zugeneigt. Aber auch die Anhänger von Paul, Carson, Huckabee usw. werden kaum dazu bereit sein Rubio zu wählen. Sollte Rubio nicht bis zum Ende durchhalten dürfte es für seine Unterstützer schwer werden, denn mit Trump können sie überhaupt nicht, aber Cruz will zum Beispiel Steuern auf Bundesebene völlig abschaffen und will einen ausgeglichenen Haushalt ohne weitere Anhebung des Schuldenlimits.
Tatsächlich könnten die meisten Republikaner und gut ein Fünftel der Demokraten der Tea Party etwas abgewinnen. Das zeigt aber doch nur, dass das Movement so vielschichtig ist, dass man nicht sinnvoll argumentieren kann, die würden jetzt alle X oder Y wählen.
Zumal die Persönlichkeit halt auch eine gewichtige Rolle spielt. Trump ist in der Republikanischen Partei unbeliebt, über 60% lehnen ihn ab.
Es ist selbst in einem Zweikampf schwierig, aus solchen Werten eine Mehrheit zu basteln. In einem Dreikampf ist es so gut wie unmöglich.
Unabhängig davon, meiner persönlichen Einschätzung nach sieht es in etwa so aus:
Bush Wähler: splitten sich in etwa 50 40 10 zu Rubio, Kasich und Trump
Carson Wähler: splitten sich in etwa 60 30 10 zu Cruz, Trump, Rubio
Kasich Wähler: splitten sich 90 10 zu Rubio und Trump
Cruz Wähler: splitten sich 70 30 zu Trump und Rubio
Will heißen, Rubio kann nicht erwarten, dass er alle Prozentpunkte der anderen Establishment Kandidaten bekommt. Einen übergroßen Teil sicherlich, aber voraussichtlich nicht genug um in einem Dreikampf an Trump ranzukommen.
Zünglein an der Wage sind die Wähler von Cruz, bzw. Cruz selbst. Wenn Cruz irgendwann Mitte, Ende März aufgeben sollte (was alles andere als sicher ist) werden diese Wähler meiner Einschätzung nach in deutlicher Mehrheit an Trump gehen. Und selbst wenn das nicht zutrifft und Rubio die Mehrheit dieser Wähler bekommt dürfte es nicht mehr reichen Trump zu überholen.
Dementsprechend gibt es eigentlich überhaupt keinen Grund für Cruz aufzuhören, selbst wenn jetzt schon klar ist, das er die Nominierung nicht bekommt. Er kann dann bei der Convention Kingmaker spielen und sich das Viezpräsidententicket selbst ausstellen wenn er das möchte.
Oder natürlich Trump/Rubio. In einem Jahr in dem ein Mehrfach geschiedener New Yorker Ex Demokrat zum Heilsbringer mutiert ist bei den Reps schließlich alles möglich
