Seefahrt in vorchristlicher Zeit
#2
Besonders die Minoer sind in diesem Zusammenhang interessant.
Sie haben uns nämlich nicht nur Darstellungen ihrer Kriegsschiffe überlassen, sondern auch eine Darstellung der Ausrüstung ihrer Besatzungen, und zwar in Gestalt der sogenannten Schnittervase.
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Diese in Hagia Triada gefundene Vase erhielt ihren Namen weil man die dargestellten Personen früher für Feldarbeiter hielt.
Bei neuerer Betrachtung fallen hier allerdings einige Unstimmigkeiten auf. Am auffälligsten sind hier die gabelartigen, stangenförmigen Geräte, die mehrere Männer geschultert haben - sie ergeben für die Feldarbeit einfach keinen Sinn, ebenso wenig wie der Mantel oder Schuppenpanzer des Anführers der Truppe.
Doch zurück zu den großen, gabelförmigen Geräten: Bei ihnen handelt es sich um Dreizacke, die wohl aus Fischereigeräten - etwa zum Fang von Thunfischen - abgeleitet waren und vornehmlich im Krieg zur See verwendet wurden. Tatsächlich wird der Dreizack seit den Minoern mit Seeherrschaft assoziiert!
Im Kampf zur See wird man wohl mit diesen Dreizacken nach feindlichen Besatzungsmitgliedern auf ihren Schiffen gestochen oder geschlagen haben - die Länge und Leichtigkeit der Waffen erleichterte dies. Man beachte nur mal, mit welcher Leichtigkeit die Männer auf der Schnittervase ihre Dreizacke tragen!
Beim Einsatz als Waffe kam auch zugute, das die Zinken offenbar ausgewechselt werden konnten. Auch fällt ein axtförmiger Fortsatz auf, der als Enterhaken oder Haumesser gedient haben könnte. Insgesamt scheinen die Dreizacke eine recht effektive Waffe für den Nahkampf zwischen zwei Schiffen gewesen zu sein.
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