07.02.2016, 12:46
WideMasta:
Meiner Erinnerung nach haben die deutschen EF die von dir genannte Spezifikation nicht, kann mich da aber auch irren. Die Deutschen haben das meiner Erinnerung nach im Gegensatz z.B. zu den Briten nicht eingerüstet.
revan:
Wir hatten genau diese Diskussion ja schon mal angerissen. In Bezug auf die F-16 der Niederlande hatte ich dir ja damals schon geschrieben, dass ich deine zentralreduzierte Hypothese bezüglich des BIP für falsch halte.
1 Auch Inflationsbereinigt steigen die Kosten pro Einheit durchgehend an. Nehmen wir mal Kampfpanzer: wenn du x% des GDP vor 50 Jahren für Kampfpanzer ausgibst, die exakt gleichen x% des BIP vor 25 Jahren für Kampfpanzer und die exakt gleichen x% heute fürs selbe, erhältst du auch wenn du die Kosten inflationsbereinigst heute wesentlich weniger Systeme.
Die Leistung der Systeme steigt zwar, aber die verminderte Quantität hat trotz der höheren Qualität erhebliche strategische und taktische Auswirkungen.
2 Sind die Staatsausgaben nicht mehr diesselben wie früher
3 Sind auch die Staatseinnahmen nicht mehr diesselben wie früher. Den das BIP entspricht nicht eins zu eins den Staatseinnahmen, und dies auch dann nicht, wenn die Kurven der beiden Werte in einer Graphik ähnlich verlaufen.
4 Vernachlässigst du die Staatsschulden. Die Gesamtschulden in den USA liegen inzwischen bei über 12 Billionen und sie steigen rasant weiter, manche gehen sogar noch von viel höheren Gesamtschulden aus.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.staatsverschuldung.de/usa01.png">http://www.staatsverschuldung.de/usa01.png</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.aktienboard.com/forum/attachments/f40/a152005d1324903736-staatsverschuldung-usa.png">http://www.aktienboard.com/forum/attach ... ng-usa.png</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://blog.bissantz.de/images/2011-08-19_Spiegel-online_Staatsverschuldung_USA.png">http://blog.bissantz.de/images/2011-08- ... ng_USA.png</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://krisenfrei.de/wp-content/uploads/2011/04/zinsgeld1.png">http://krisenfrei.de/wp-content/uploads ... sgeld1.png</a><!-- m -->
5 Hatte man früher eine Wehrpflichtarmee und damit immense Einsparungen was die Personalkosten angeht, also mehr Geld für Waffen.
Da du ja gerne die Reagan Ära mit ihren Spitzen beim Wehretat im Verhältnis zum BIP nimmst:
Heute ist der Wehrtat in Prozent vom BIP viel geringer, die Staatsausgaben insgesamt aber wiederum im Verhältnis höher und um dem ganzen die Krone aufzusetzen sind die Staatsschulden unter Obama schneller gestiegen als je zuvor, selbst viel schneller als unter Reagan. Das zeigt ganz klar auf, in welch volkswirtschaftliches Ungleichgewicht die USA hier geraten sind.
Nicht bei der derzeitigen Staatsstruktur, Wirtschaftssstruktur und mehr als 12 Billionen Staatsschulden.
Aus dem gleichen Grund warum die USA im Zweiten Weltkrieg 1944 ca 80 000 Kampfflugzeuge im Einsatz halten konnten. Die Kosten pro Einheit waren auch inflationsbereinigt viel geringer, die Personalkosten waren viel geringer und man gab in einer vorübergehenden Spitze übermässig viel fürs Militär aus was man unter Reagan mit Schulden finanzierte. Also eine Rüstung auf Kredit.
Heute ist der Wehretat prozentual viel geringer, die Kosten aber sind viel höher (weit höher als der inflationsbedingte Anstieg) und die Staatsschulden steigen unter Obama rasant ins nirgendwo.
Die Bundeswehr ist ein bißchen ein Sonderfall, aber um diesen Punkt mal aufzugreifen:
Wesentlich ist vor allem anderen die Effizienz in Bezug auf Kosten und Leistung. Sowohl die BW wie die US Streitkräfte waren in der Kalter Krieg Zeit hier wesentlich effizienter. Die BW ist nun heute extrem ineffizient geworden.
Aber um den Bogen zur F-35 zurück zu biegen: auch das F-35 Programm ist meiner Ansicht nach eben nicht effizient, hat also nicht das erhoffte Preis-Leistungsverhältnis. Und das ist immer noch ein hohes Risiko für das Programm insgesamt, weil hier alles von der hohen Stückzahl abhängt, diese aber eventuell unterschritten werden wird, was dann eine Abwärtsspirale einleiten würde welche die F-35 im Endeffekt zu einem schwerwiegenden Fehler machen würde.
Die F-35 war und ist vor allem anderen eine große Chance. Aber eine Chance ist nicht automatisch eine erfolgreich umgesetzte Möglichkeit: es besteht da einfach nur eine Chance auf Erfolg aber dieser ist eben nicht garantiert.
Und Hybris in Bezug auf die eigenen Möglichkeiten (auch und insbesondere in Bezug auf die fiskalische Seite) ist hier eher kontraproduktiv - mehr Selbstkritik aber könnte aufzeigen woran es hakt und zur Problemlösung beitragen.
Meiner Erinnerung nach haben die deutschen EF die von dir genannte Spezifikation nicht, kann mich da aber auch irren. Die Deutschen haben das meiner Erinnerung nach im Gegensatz z.B. zu den Briten nicht eingerüstet.
revan:
Wir hatten genau diese Diskussion ja schon mal angerissen. In Bezug auf die F-16 der Niederlande hatte ich dir ja damals schon geschrieben, dass ich deine zentralreduzierte Hypothese bezüglich des BIP für falsch halte.
1 Auch Inflationsbereinigt steigen die Kosten pro Einheit durchgehend an. Nehmen wir mal Kampfpanzer: wenn du x% des GDP vor 50 Jahren für Kampfpanzer ausgibst, die exakt gleichen x% des BIP vor 25 Jahren für Kampfpanzer und die exakt gleichen x% heute fürs selbe, erhältst du auch wenn du die Kosten inflationsbereinigst heute wesentlich weniger Systeme.
Die Leistung der Systeme steigt zwar, aber die verminderte Quantität hat trotz der höheren Qualität erhebliche strategische und taktische Auswirkungen.
2 Sind die Staatsausgaben nicht mehr diesselben wie früher
3 Sind auch die Staatseinnahmen nicht mehr diesselben wie früher. Den das BIP entspricht nicht eins zu eins den Staatseinnahmen, und dies auch dann nicht, wenn die Kurven der beiden Werte in einer Graphik ähnlich verlaufen.
4 Vernachlässigst du die Staatsschulden. Die Gesamtschulden in den USA liegen inzwischen bei über 12 Billionen und sie steigen rasant weiter, manche gehen sogar noch von viel höheren Gesamtschulden aus.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.staatsverschuldung.de/usa01.png">http://www.staatsverschuldung.de/usa01.png</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.aktienboard.com/forum/attachments/f40/a152005d1324903736-staatsverschuldung-usa.png">http://www.aktienboard.com/forum/attach ... ng-usa.png</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://blog.bissantz.de/images/2011-08-19_Spiegel-online_Staatsverschuldung_USA.png">http://blog.bissantz.de/images/2011-08- ... ng_USA.png</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://krisenfrei.de/wp-content/uploads/2011/04/zinsgeld1.png">http://krisenfrei.de/wp-content/uploads ... sgeld1.png</a><!-- m -->
5 Hatte man früher eine Wehrpflichtarmee und damit immense Einsparungen was die Personalkosten angeht, also mehr Geld für Waffen.
Da du ja gerne die Reagan Ära mit ihren Spitzen beim Wehretat im Verhältnis zum BIP nimmst:
Heute ist der Wehrtat in Prozent vom BIP viel geringer, die Staatsausgaben insgesamt aber wiederum im Verhältnis höher und um dem ganzen die Krone aufzusetzen sind die Staatsschulden unter Obama schneller gestiegen als je zuvor, selbst viel schneller als unter Reagan. Das zeigt ganz klar auf, in welch volkswirtschaftliches Ungleichgewicht die USA hier geraten sind.
Zitat:viel wichtiger ist aber das bereits 8% problemlos tragbar währen
Nicht bei der derzeitigen Staatsstruktur, Wirtschaftssstruktur und mehr als 12 Billionen Staatsschulden.
Zitat:Wie war es den USA z.b im Jahre 1985 möglich neben 3,2 Millionen aktiven Soldaten auch noch 30.000 Nuklearsprengköpfen und ihre Träger (darunter neben 800 ICBMs, 40 SSBNs auch 400 Strategische Bomber), 15 Flugzeugträgergruppen mit über 500 große Kriegsschiffe und einer Fighter Flotte von 6500-7000 Maschinen zu betreiben.
Aus dem gleichen Grund warum die USA im Zweiten Weltkrieg 1944 ca 80 000 Kampfflugzeuge im Einsatz halten konnten. Die Kosten pro Einheit waren auch inflationsbereinigt viel geringer, die Personalkosten waren viel geringer und man gab in einer vorübergehenden Spitze übermässig viel fürs Militär aus was man unter Reagan mit Schulden finanzierte. Also eine Rüstung auf Kredit.
Heute ist der Wehretat prozentual viel geringer, die Kosten aber sind viel höher (weit höher als der inflationsbedingte Anstieg) und die Staatsschulden steigen unter Obama rasant ins nirgendwo.
Zitat:In falle der Bundeswehr lautet die Pfandfrage wie aus einer Armee mit über 4500 Panzer und 700 modernen Fightern (in nur 20 Jahren!) eben der Verteidigungsunfähige Trachtenverein von heute werden konnte ?
Die Bundeswehr ist ein bißchen ein Sonderfall, aber um diesen Punkt mal aufzugreifen:
Wesentlich ist vor allem anderen die Effizienz in Bezug auf Kosten und Leistung. Sowohl die BW wie die US Streitkräfte waren in der Kalter Krieg Zeit hier wesentlich effizienter. Die BW ist nun heute extrem ineffizient geworden.
Aber um den Bogen zur F-35 zurück zu biegen: auch das F-35 Programm ist meiner Ansicht nach eben nicht effizient, hat also nicht das erhoffte Preis-Leistungsverhältnis. Und das ist immer noch ein hohes Risiko für das Programm insgesamt, weil hier alles von der hohen Stückzahl abhängt, diese aber eventuell unterschritten werden wird, was dann eine Abwärtsspirale einleiten würde welche die F-35 im Endeffekt zu einem schwerwiegenden Fehler machen würde.
Die F-35 war und ist vor allem anderen eine große Chance. Aber eine Chance ist nicht automatisch eine erfolgreich umgesetzte Möglichkeit: es besteht da einfach nur eine Chance auf Erfolg aber dieser ist eben nicht garantiert.
Und Hybris in Bezug auf die eigenen Möglichkeiten (auch und insbesondere in Bezug auf die fiskalische Seite) ist hier eher kontraproduktiv - mehr Selbstkritik aber könnte aufzeigen woran es hakt und zur Problemlösung beitragen.