03.02.2016, 15:12
Zitat:Zu was ist die zusätzliche Physik des Raptors von Nutzen?
Dieses Plus muss in Relation zu den Kosten die ein deutlich grösseres Flugzeug mit zwei Triebwerken im Betrieb erzeugt, gestellt werden. Mehr brauchst du nicht antworten, es interessiert einfach nicht.
Nein, es interessiert dich nicht. Das haben jetzt aber alle verstanden.
Die Unterschiede in den Leistungsmerkmalen zwischen F-22 und F-35 sind bei der Beurteilung der Frage welches Beschaffungsprogramm sinnvoller gewesen wäre weitestgehenst vollkommen irrelevant.
Für die F-22 spricht nicht, dass es der bessere/geeignetere/schönere/tollere Jet für das komplette Einsatzspektrum ist sondern der Umstand, dass eine Lösung mit nur F-22 bzw. mehr F-22 die insgesamt bessere Lösung gewesen wäre. Finanziell, kriegsökonomisch und einsatztaktisch betrachtet.
Der ganze Popanz um was welcher Jet warum auch immer besser/schöner kann entfaltet da überhaupt keine Entscheidungsrelevanz.
Damit du aber endlich jemanden findest der dir die Frage erneut (!) beantwortet - 'die ganze Kraftmeierei' insofern relevant, dass die F-22 dadurch bei der Luftüberlegenheitsjagd weitere Räume schneller abdecken und zusätzlich im konkreten BVR Engagement viel öfter und schneller optimale Angriffsvektoren aufbauen kann als es Flugzeuge mit geringeren Leistungsparametern an dieser Stelle können.
Entworfen und designed wurde das Teil zu einer Zeit (Mitte der Achtziger) wo sich das very low / very slow Dogma wie du es propagierst noch nicht ansatzweise bei irgendwem etabliert hatte.
Da hatte man noch sowjetische / russische extrem Performer, namentlich Tu-160 und MiG-31 im Blick.
Zudem waren weder die Triebwerkstechnologien noch die Luftluft-Lenkwaffen so leistungsfähig wie sie es heute sind.
Den Entwicklern / Entscheidungsträgern damals vorzuwerfen, sie hätten alle keine Ahnung weil man zwanzig Jahre später gewisse Dinge auch anders lösen kann ist schon sehr flach.
Die Realität ist einfach, dass die F-22 ein Topprodukt ihrer Zeit, dass auch den heutigen Anforderungen gerecht wird. Ist es optimal designed für den Luftkrieg heute und morgen? Sicherlich nicht, aber das ist kein Kampfflugzeug. Auch bei der F-35 ist schon absehbar, dass sie für die unendlichen pazifischen Weiten schlicht verkehrt dimensioniert ist. Womöglich unterhalten wir uns auch in 10 Jahren darüber, dass man sich das ganze VLO Geraffel schenken kann weil Lasergestützte Countermeasures ganz andere Möglichkeiten eröffnen. Wer weiß das schon.
Aber das rüstungspolitische Beschaffungswesen ist kein Wunschkonzert. Die zu Verfügung stehenden Ressourcen sind endlich. Ziel kann es nicht sein die optimale Goldrandlösung zu beschaffen, sondern Programme zu verwirklichen die den Anforderungen gerecht werden und insgesamt Teilstreitkräfteübergreifend eine vernünftige Ausrüstung verschiedenster Truppengattungen zulassen.