(Luft) Lockheed Martin F-22
Quintus Fabius schrieb:Falsch. Ich fordere eine F-22 weil diese in jedem Bereich und in jeder Richtung eine geringere RCS hat.
Woher hast du dieses Märchen? Du kannst doch nicht von überlegener Stealthtechnologie reden, wenn a) die Hülle jetzt auf das System der F-35 geändert wird und b) die Entwickler von all den Erfahrungen (auch eben den vielen Schlechten), die Sache neu konstruiert haben. Die Lage musst du komplett neu beurteilen.

Zitat:Und bezüglich der IR Signatur: auch eine F -22 muss eben nicht schnell fliegen sondern kann und wird einfach die meiste Zeit im Unterschallbereich bleiben.
Du brauchst doch einen Grund wieso du 2 von diesen riesigen Triebwerken mitführst, den Frontalquerschnitt massiv vergrösserst und das Spritvolumen in Relation zur Grösse, intern um ca. 25-30% schlechter als bei der F-35 ausführst. Im getarnten Modus ist das ein katastrophaler Penalty, falls dir das noch nicht aufgefallen ist. Klar kann die F-22 dank ihrer starken Triebwerke aussen jede Menge Tanks mitführen, aber eben nur mit dem Abbau der Tarnung und jede Menge Drag-Penalty.

Zitat:Antwort: Hätte man die F-22 systematisch weiter gebaut statt sie zu stoppen, wäre sie auf Dauer nicht wesentlich teurer gekommen als es die F-35.
Das ist komplett falsch. Für was bitte willst du diese Luftüberlegenheitsjäger brauchen? Die braucht kein Mensch, die relevanten Ziele sind alle am Boden. Also muss du die ganzen Avionik-Kosten der Sensorfusion, Netzwerkfähigkeit, DASS, EW noch in das Flugzeug einpreisen. Das alles neben der viel zu grossen Zelle und den beiden Triebwerken.

Zitat:Ob man diese Fähigkeiten überhaupt benötigt ist eine Frage der Doktrin und des Vorgehens. Und hier unterscheiden sich unsere Ansichten eben diametral, da ich sowohl den Air-Only Ansatz ablehne wie die Doktrin des Strike Package.
Ein Konzept welches die Luftüberlegenheit nicht anstrebt, ist Selbstmord. Oder mit gewaltigen menschlichen Verlusten vielleicht zu biegen, dazu ist hier niemand bereit, weil wir es anders lösen können.

Zitat:Antwort: Das würde ebenso für die F-22 gelten, wenn man diese entsprechend in großen Zahlen gebaut hätte.
Du brauchst doch keinen Luftüberlegenheitsjäger in diesen Stückzahlen. Beim Bodenangriff geht die Post ab, dort ist dein Flugzeug hochgradig gefährdet und dort schickst du dann "Alteisen". Man kann vieles mit Marschflugkörpern machen, aber eine mobile Luftabwehr die sich immer bewegt, ist sehr schwierig so auszuschalten. Und eine ebenso grosse Illusion ist es, dass Marschflugkörper immun gegen die Luftabwehr sind. Es wurden im grossen Stil mit Fake-Flugkörpern als Futter für die irakische Luftwaffe gearbeitet. Je besser die Radare / die Analyse werden, desto unwahrscheinlicher ist es, dass hier "Munition" vergeudet wird. Mit dem Versagen der Luftabwehr im Stile des Iraks sollte man nicht rechnen, schon im Kosovo-Krieg hat sich das gezeigt.

Zitat:Umgekehrt hätte man natürlich bestimmte Fähigkeiten nicht, aber das ist wiederum eine Frage der Doktrin.
Das ist keine Frage der Doktrin, das ist in meinen Augen die Ignoranz gegenüber der deutlich verbesserten Luftabwehr. Dass die Antwort darauf ein teurer Luftüberlegenheitsjäger sein soll, das wäre in meinen Augen kapitales Eigentor, das früher oder später zwangsläufig büssen muss.

Zitat:Meine Idee krankte daher primär daran, dass man die F-22 eben nicht mehr aufgreifen kann, weil nach nur 4 Jahren der Faden völlig abgerissen ist und deshalb die Kosten für die Beschaffung untragbar hoch wären, wie Nightwatch klar dargelegt hat.
Nightwatch denkt auch, dass die primäre Bedrohung aus der Luft kommt. Aber das ist falsch, sorry. Da kannst rumrechen und allen die Schuld geben die deine F-22 gestoppt haben. Nein, es war weitsichtig dass man das aufgeblasene Triebwerk- und Flügelmonster gestrichen hat. Es ist ein tolles Stück Technik, aber es passt nicht in die zukünftigen Anforderungen.

Zitat:Die F-22 ist damit die größte verschenkte Chance der letzten Jahrzehnte für eine Typenreduzierung und eine Einheits-Luftflotte mit nur einem Typ von Mehrzweckkampflugzeug.
:lol: Ein derart von der Picke auf, eindimensional konstruiertes Flugzeug, soll die Offenbarung zur Eintypenflotte sein. Dann muss man die Luftwaffe abschaffen, und der Raptor das letzte Flugzeug sein, dass das jemals eintritt. :mrgreen:

@Marco
Richtig, die YF-23 hatte ja das kombinierte Seiten- und Höhenruder, was bezüglich Stealth Vorteile bietet. Es war auch eine äusserst lange Konstruktion, mit gleichen Winkeln an Vorder- und Hinterkante der Flügel, Dinge die nicht wirklich günstig für die Wendigkeit sind. Die Beweglichkeit hatte ganz bestimmt im Wettbewerb eine sehr hohe Priorität. Schlussendlich steht die F-22 exemplarisch für die Übergangsphase, wo sich von der alten Strategie noch nicht lösen konnte und die neue eingerüstet hat. Nicht zuletzt deshalb ist der Raptor einfach ein Zwitter, der noch massgeblich von den Pilotenanforderungen mitgestaltet wurde.

Nichts trifft die Sache besser als dieses Zitat des Autopioniers.
Henry Ford schrieb:Wenn ich die Menschen gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt schnellere Pferde.
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