24.01.2016, 11:42
Ich sehe dies dezidiert etwas anders. Der Iran mag sicher nach vielen Jahren der außenpolitischen Isolation einigen Nachholbedarf haben, aber ihn als eine Art Entwicklungsland in wirtschaftlicher Hinsicht zu definieren (wie Shahab dies oben tat), wird der Sache nicht gerecht. Im Gegensatz zu vielen Entwicklungsländern, die i. d. T. in eine gewisse finanzielle Abhängigkeit durch (auch) westliche Banken gepresst wurden, hat der Iran zahlreiche Vorteile auf seiner Seite: Er hat 1.) eine durchweg gut geschulte Akademikerschicht (auch Techniker), 2.) er hat enorme Rohstoffkapazitäten, die einen "Ausverkauf" unwahrscheinlich erscheinen lassen (und er hat zudem das Know-How bezüglich Förderung in seiner Hand) und 3.) ist er gesellschaftlich weitgehend homogen und politisch ziemlich stabil - im Gegensatz zu manch anderem Entwicklungsland, das an solchen Spannungen auseinanderfallen könnte oder schon zerfallen ist.
Kurzum: Eine massive Einflussnahme irgendwelcher Industriegiganten oder Bankkonsortien im Sinne einer "boshaft-imperialistischen" Politik ist wirtschaftlich wie gesellschaftlich nicht in Sicht. Das ist Schwarzmalerei, und man kann eher den Eindruck erlangen, dass dieses Szenario gerade von den stockkonservativen Kreisen und den "Falken" propagiert wird, da diese im Rahmen der wirtschaftlichen Öffnung um ihre politischen Machtpfründe fürchten.
Schneemann.
Kurzum: Eine massive Einflussnahme irgendwelcher Industriegiganten oder Bankkonsortien im Sinne einer "boshaft-imperialistischen" Politik ist wirtschaftlich wie gesellschaftlich nicht in Sicht. Das ist Schwarzmalerei, und man kann eher den Eindruck erlangen, dass dieses Szenario gerade von den stockkonservativen Kreisen und den "Falken" propagiert wird, da diese im Rahmen der wirtschaftlichen Öffnung um ihre politischen Machtpfründe fürchten.
Schneemann.