23.01.2016, 16:20
@ Quintus
Ich mag die F-22 ja auch, aber mit dem Ersatz der F-35 durch eine (modernisierte) F-22 würde das nicht so einfach werden:
1. Die F-35 hat bereits absurde Summen gekostet - die Entwicklungsgelder für die Zelle, die Avionik, das Triebwerk usw. würden zunächst in den Bach gehen. Ganz zu schweigen von den Milliarden, die in Fertigungsstraßen auf der halben Welt geflossen sind.
2. Die F-35B könnte durch die F-22 nicht ohne weiteres ersetzt werden. Man wird der F-22 schlichtweg nicht beibringen können, senkrecht zu landen, ohne das ganze Flugzeug umbauen zu müssen - falls das überhaupt möglich ist. Ohne einen adäquaten Harrier-Ersatz kann man allerdings die Hälfte der Flugdecks der US-Navy und nahezu alle anderen NATO-Flugdecks (außer Prince of Wales, Charles de Gaulle und Queen Elizabeth) vergessen. Womit dann weitere Milliarden in den Bach gehen würden.
3. Die F-35C ist zwar nicht das unbedingte Lieblingskind der Navy-Piloten, aber auch sie bräuchte einen Ersatz durch die F-22 - dann "Sea Raptor". Am billigsten währe es hier wohl, die Zelle einer "Strike-Raptor" und einer "Sea-Raptor" gleichermaßen robust zu bauen und bei letzterer lediglich den Fanghaken usw. hinzuzufügen.
4. Wenn die USA keine F-22 an die Verbündeten verkaufen und ihnen gleichzeitig das F-35 Programm vor der Nase zerschlagen würden, würde die USA nichts gewinnen. Sie würde sogar extrem viel verlieren, da die so verschnupften "Verbündeten" anderswo kaufen würden. Stichwort: J-31, J20, KF-X, Pak-Fa... inklusive wechselseitigem Technologietransfer!
Ganz im Ernst, es kann nicht im Interesse der USA sein, wenn z.B. Israel und die EU-Staaten "gezwungen" sind, sich mit den Chinesen zu einigen und der J-20 die Meteor, Storm-Shadow, israelisch-europäische Avionik und Radare sowie das EF-2000-Triebwerk verschaffen...
Zudem hat die F-22A eine Einsatzreichweite von weniger als 2000 Kilometern. Wenn die Amerikaner etwas gescheites mit ihr anfangen wollen, müssen sie sie im Ausland stationieren (gilt auch für die F-35).
Verprellt man die besten Verbündeten nur gründlich genug, um diese Stützpunkte zu riskieren, so hat man am Ende 1500 Flugzeuge, mit denen man in Mexiko, Kannada und über Kamtschatka jede Menge Schrecken zu verbreiten - und sonst nirgends.
Aber gut, sollten die Amerikaner sich mal zurück zum Isolationismus orientieren, würde das ja auch reichen.
Ich mag die F-22 ja auch, aber mit dem Ersatz der F-35 durch eine (modernisierte) F-22 würde das nicht so einfach werden:
1. Die F-35 hat bereits absurde Summen gekostet - die Entwicklungsgelder für die Zelle, die Avionik, das Triebwerk usw. würden zunächst in den Bach gehen. Ganz zu schweigen von den Milliarden, die in Fertigungsstraßen auf der halben Welt geflossen sind.
2. Die F-35B könnte durch die F-22 nicht ohne weiteres ersetzt werden. Man wird der F-22 schlichtweg nicht beibringen können, senkrecht zu landen, ohne das ganze Flugzeug umbauen zu müssen - falls das überhaupt möglich ist. Ohne einen adäquaten Harrier-Ersatz kann man allerdings die Hälfte der Flugdecks der US-Navy und nahezu alle anderen NATO-Flugdecks (außer Prince of Wales, Charles de Gaulle und Queen Elizabeth) vergessen. Womit dann weitere Milliarden in den Bach gehen würden.
3. Die F-35C ist zwar nicht das unbedingte Lieblingskind der Navy-Piloten, aber auch sie bräuchte einen Ersatz durch die F-22 - dann "Sea Raptor". Am billigsten währe es hier wohl, die Zelle einer "Strike-Raptor" und einer "Sea-Raptor" gleichermaßen robust zu bauen und bei letzterer lediglich den Fanghaken usw. hinzuzufügen.
4. Wenn die USA keine F-22 an die Verbündeten verkaufen und ihnen gleichzeitig das F-35 Programm vor der Nase zerschlagen würden, würde die USA nichts gewinnen. Sie würde sogar extrem viel verlieren, da die so verschnupften "Verbündeten" anderswo kaufen würden. Stichwort: J-31, J20, KF-X, Pak-Fa... inklusive wechselseitigem Technologietransfer!
Ganz im Ernst, es kann nicht im Interesse der USA sein, wenn z.B. Israel und die EU-Staaten "gezwungen" sind, sich mit den Chinesen zu einigen und der J-20 die Meteor, Storm-Shadow, israelisch-europäische Avionik und Radare sowie das EF-2000-Triebwerk verschaffen...
Zudem hat die F-22A eine Einsatzreichweite von weniger als 2000 Kilometern. Wenn die Amerikaner etwas gescheites mit ihr anfangen wollen, müssen sie sie im Ausland stationieren (gilt auch für die F-35).
Verprellt man die besten Verbündeten nur gründlich genug, um diese Stützpunkte zu riskieren, so hat man am Ende 1500 Flugzeuge, mit denen man in Mexiko, Kannada und über Kamtschatka jede Menge Schrecken zu verbreiten - und sonst nirgends.
Aber gut, sollten die Amerikaner sich mal zurück zum Isolationismus orientieren, würde das ja auch reichen.