21.01.2016, 16:20
Nightwatch schrieb:Wie Luftüberlegenheitsjagd gegen Gegner mit signifikanten eigenen Stealth-Potential gestaltet ist eine komplett separate Frage, die sich so heute und morgen nicht stellt. Auch China benötigt noch mindestens zehn Jahre bis Stealth Jets in relevanter Quantität einsatzreif zu Verfügung stehen.Auf was wenn nicht Stealth sollen wir sonst Bezug nehmen?! Das was wir jetzt haben funktioniert ja gegen normale Technik aus Russland, für das braucht man keine F-22.
Zitat:Seit wann skaliert der Wartungsaufwand mit der Triebwerksanzahl? Da gibt es ja am Flugzeug sonst noch ne ganze Menge was gewartet werden muss. Und zwei Triebwerke heißt ja auch nicht, das da in der Triebwerksanalage alles doppelt vorhanden ist.Du meinst zum Beispiel den Tarnanstrich der bei der F-22 bei hohen Geschwindigkeiten arg leidet. Alleine wegen der grossen Aussenhülle hat die F-22 extrem hohe Wartungskosten. Ganz anders offensichtlich die F-35 die eine viel wartungsfreundlichere Aussenhülle besitzt. Aber wie auch immer, ... das Triebwerk ist normalerweise der mit Abstand grösste Kostenblock in der Wartung. Vielleicht verfolgst du etwas die Zivilluftfahrt, die 4-Strahler stehen praktisch vor dem Aussterben. Es muss immer drauf geachtet werden, dass man in Relation zur Flugzeuggrösse möglichst wenig Triebwerke / allgemein möglichst wenig bewegliche Teile verbaut hat.
Es ist generell wichtig, dass man die Zelle nicht unnötig aufbläht. Das weiss man nicht zuletzt aus den Betriebsdaten von F-15 + F-16. Es ist und bleibt eine Tatsache, dass sich der grössere Jet nicht rechnet. Klar, es gibt eine kritische Grösse und die wird primär durch die Reichweite (internes Spritvolumen) definiert, beliebig kann man nicht verkleinern sonst kann man den Auftrag nicht mehr erfüllen.
Und nun zu deiner Rechnung:
Ich versteh nicht wieso du den Vollschub für die SH auf so lange Zeit als gegeben ansiehst. Das ist doch nicht die Realität. Das Flugzeug gibt vollen Nachbrennerschub um möglichst schnell eine hohe Geschwindigkeit zu erreichen und dann wird der Nachbrenner ausgeschaltet. Dann liegt der Verbrauch nur noch bei max. Trockenschub. Die Geschwindigkeit nimmt dann nicht abrupt ab, nein sie fällt langsam ab bis sie nach ca. 100km unter die Schallgrenze fällt. Bei der F-35 ist das angeblich erst nach 150 Meilen der Fall, weil inklusive Zuladung, man ja eine aerodynamisch hochwertige / cleane Zelle hat.
Zitat:Lass es das doppelte sein und wir bewegen uns immernoch bei einen Fünftel bis einem Zehntel der Tiefe des abgedeckten Raumes. Und dann wird Supercruise erst interessant.Das reale Geschwindigkeitsdelta zwischen einer F35 und einem Raptor bei einem Abfangeinsatz ist wahrscheinlich im Schnitt maximal bei 300km/h. Die F-22 ist vielleicht im Schnitt mit Mach 1.5-1.6 unterwegs, die F-35 mit Mach 1.3+. Je nach Distanz variiert das natürlich, je kürzer die Distanz, desto deckungsgleicher die "Reisedauer".
Abgesehen davon gab es im Irakkrieg z.B. für den reinen Abfangjäger F-14 gerade mal einen Abschuss eines Helikopters. Dieses Szenario wo man die Aufgaben so strikt trennt, an das glaub ich nicht. Die Flugzeuge die zuerst auf den Gegner treffen, sind die die Bomben schmeissen. Das ergibt sich aus den viel wichtigeren Bodeneinsätzen. Wenn du dem Gegner die wichtige Infrastruktur zerlegt hast, kann er nichts mehr ausrichten, ergo wird es die F-35 sein, die als erste auf den Gegner trifft und den ausknipst oder umfliegt und nicht ein Flugzeug das im Rückraum oder in grossen Höhen (mit irgendwelchen pseudo-physischen Vorteilen aufwartet).
Auch im Szenario wo man selber angegriffen wird. Mit reinem Abwehren wirst du heute keinen Krieg mehr gewinnen. Die Gefahr dass einzelne Gegner durchdringen und dir wirklich wichtige Dinge zerstört, ist viel zu gross. Du musst dem Gegner vorher die wichtigen Sachen am Boden zerstören und das geht nur mit dem Strike-Flugzeug.