21.01.2016, 10:27
Ergänzend:
Exakt das habe ich hier auch schon dreimal geschrieben und auch einen Link dreimal dazu gesetzt. Die Schockwelle einer F-22 im Überschallbereich ist beispielsweise 4 mal so stark von der IR Signatur. Dazu tritt noch ein Faktor den du noch nicht genannt hast: von großer Höhe aus kann man heute solche IR Signaturen auf immense Distanzen erkennen, viel weiter als es mit dem IRST im Kampfflugzeug selbst der Fall ist. Entsprechende Sensoren kann man sowohl mit speziellen Flugzeugen wie auch mit anderen Mitteln recht kostengünstig auf extremer Höhe plazieren. Außerhalb der Reichweite anderer Systeme. Im Rahmen der vernetzten Kriegsführung kann man so den Feind mit IRST heute auf viel größere Distanzen aufdecken als dies viele glauben, insbesondere auf größere Distanzen als das entsprechende System des EF (oder auch das System der F-35).
Das heißt, beide Flugzeuge würden im Überschallbereich aus großer Höhe entdeckt werden, bevor sie selbst auch nur im Ansatz mit ihrem eigenen IRST System den Feind sehen würden. Für die Leuchtfackel-Russenflieger gilt das natürlich noch umso mehr. Diesen Punkt habe ich übrigens früher schon hier als Gegenargument gegen die F-35 gebracht, weil auch die F-35 entsprechend mit IR auf erhebliche Distanzen aufgeklärt werden könnte. Im Verhältnis zu Legacy Fliegern natürlich spricht das in Wahrheit eher wieder für sie wie ich dann auch einräumen musste. Nur weil auch die F-35 aufgeklärt werden könnte bevor sie selbst den Feind sieht, heißt das ja nicht, dass er Legacy Flieger besser wäre, sondern im Gegenteil: dass er noch nutzloser ist.
Deshalb schreibe ich seit einigen Jahren ja schon von einem Verbund von Stealth-Drohnen und bemannten Kampfflugzeugen und insbesondere von Luftüberlegenheitsdrohnen. Solche autonomen Luftüberlegenheitsdrohnen könnte man hier und heute mit Leichtigkeit technisch umsetzen. Man muss sich ihren Einsatz dabei nicht zu elaboriert vorstellen, eher in der Art einer mobilen Seemine.
Beispielsweise hatte ich irgendwo im Gripen Strang mal ausgeführt, wie eine solche Kombination aus Gripen und entsprechenden Drohnen als "vorgeschobenen" Beobachtern kostengünstiger ausfallen könnte als die F-35. Auch die IR Aufklärung in sehr großer Höhe könnte durch autonome Drohnen erledigt werden welche dann einfach nur im Bedarfsfall senden und ansonsten sensorisch wie von den Emissionen her passiv bleiben.
Beschließend muss man aber natürlich festhalten, dass auch die F-35 explizit auf eine Verwendung mit Drohnen zusammen und eine dezentrale Steuerung der Drohnen vom Flugzeug aus spezialisiert ist und insgesamt der Verband dann wesentlich leistungsfähiger und flexibler wäre als beispielsweise ein Gripen / Drohnen Verband. Er ist natürlich dann auch teurer. Und das ist so ein Punkt der oft bei den Pro-F-35 Argumenten außer Acht gelassen wird: das Flugzeug ist herausragend gut und kostet daher auch herausragend viel. Es kann auch gar nicht anders sein. Viel Leistung kostet viel, völlig gleich was für Tricks man hier zur Bilanzverschönerung anstellt.
Und dann stellt sich die Frage, ob man diese Leistung innerhalb der Lebensdauer der F-35 überhaupt benötigt und ob die dafür aufgewendeten Mittel nicht in anderen Bereichen mehr Wirkung auf die laufenden und zukünftigen Konflikte entfalten würden.
Beschließend noch mal zur Frage von Überschall und IR Signatur ein paar weitere Links:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://theboresight.blogspot.de/2009/07/airborne-infrared-and-supersonic.html">http://theboresight.blogspot.de/2009/07 ... sonic.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://theaviationist.com/2014/09/30/these-may-be-the-only-f-22s-achilles-heels-in-a-dogfight-against-4th-gen-fighter-jets/">http://theaviationist.com/2014/09/30/th ... hter-jets/</a><!-- m -->
Kantilene:
Und hier auch nochmal zur Fage ob BVR Kampf heute dominiert oder nicht:
Soviel zum BVR Kampf.
Nur im WVR Kampf konnte der EF die F-22 schlagen, und zwar weil der EF IRST hat und die F-22 nicht. Die F-35 aber hat demgegenüber IRST und so hätte auch hier der EF keinen Vorteil mehr. Zudem müsste der EF überhaupt erst mal in den WVR Bereich kommen ohne vorher abgeschossen zu werden. Und wie die F-22 auch würde der EF aus großer Höhe durch IR Sensoren entdeckt werden lange bevor er selbst per IRST den Stealth-Flieger aufdecken kann.
Umkehrschluss: auch in die F-22 müsste eigentlich dringend IRST eingerüstet werden, aber die F-35 verschlingt alle Mittel, was beispielsweise ein wesentlicher Kritikpunkt an der F-35 ist.
Hier noch mal ein paar Bilder zur IR Signatur:
<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=WlWQsW4ZZfQ">https://www.youtube.com/watch?v=WlWQsW4ZZfQ</a><!-- m -->
Interessant - auch wenn der Film natürlich Blödsinn ist weil nirgends aufgeführt ist mit welcher Leistung und welcher Geschwindigkeit die Flugzeuge unterwegs sind. Ich will daher auch auf etwas ganz anderes hinaus:
Der Film zeigt trotz seiner unsinnigen Zielsetzung sehr klar, wie stark unterschiedlich die IR Signatur sein kann, je nachdem wie schnell das Flugzeug unterwegs ist und wieviel Leistung es von seinen Triebwerken abfordert. Die zwingende Schlußfolgerung ist, dass man im modernen Luftkrieg langsamer unterwegs sein muss, weil man sonst seine IR Signatur zu stark erhöht.
Und gerade deshalb ist die F-35 sinnvoll konzipiert, weil sie nicht auf schnellen Überschallflug setzt sondern ohnehin primär im Unterschallbereich agieren soll.
Exakt das habe ich hier auch schon dreimal geschrieben und auch einen Link dreimal dazu gesetzt. Die Schockwelle einer F-22 im Überschallbereich ist beispielsweise 4 mal so stark von der IR Signatur. Dazu tritt noch ein Faktor den du noch nicht genannt hast: von großer Höhe aus kann man heute solche IR Signaturen auf immense Distanzen erkennen, viel weiter als es mit dem IRST im Kampfflugzeug selbst der Fall ist. Entsprechende Sensoren kann man sowohl mit speziellen Flugzeugen wie auch mit anderen Mitteln recht kostengünstig auf extremer Höhe plazieren. Außerhalb der Reichweite anderer Systeme. Im Rahmen der vernetzten Kriegsführung kann man so den Feind mit IRST heute auf viel größere Distanzen aufdecken als dies viele glauben, insbesondere auf größere Distanzen als das entsprechende System des EF (oder auch das System der F-35).
Das heißt, beide Flugzeuge würden im Überschallbereich aus großer Höhe entdeckt werden, bevor sie selbst auch nur im Ansatz mit ihrem eigenen IRST System den Feind sehen würden. Für die Leuchtfackel-Russenflieger gilt das natürlich noch umso mehr. Diesen Punkt habe ich übrigens früher schon hier als Gegenargument gegen die F-35 gebracht, weil auch die F-35 entsprechend mit IR auf erhebliche Distanzen aufgeklärt werden könnte. Im Verhältnis zu Legacy Fliegern natürlich spricht das in Wahrheit eher wieder für sie wie ich dann auch einräumen musste. Nur weil auch die F-35 aufgeklärt werden könnte bevor sie selbst den Feind sieht, heißt das ja nicht, dass er Legacy Flieger besser wäre, sondern im Gegenteil: dass er noch nutzloser ist.
Zitat:Nicht mal für eine halbe Stunde kann man Supercruise aufrecht erhalten, das muss man sich mal vorstellen, was das auf einen die 24h Überwachung in einem Kriegsfall bedeuten würde.
Deshalb schreibe ich seit einigen Jahren ja schon von einem Verbund von Stealth-Drohnen und bemannten Kampfflugzeugen und insbesondere von Luftüberlegenheitsdrohnen. Solche autonomen Luftüberlegenheitsdrohnen könnte man hier und heute mit Leichtigkeit technisch umsetzen. Man muss sich ihren Einsatz dabei nicht zu elaboriert vorstellen, eher in der Art einer mobilen Seemine.
Beispielsweise hatte ich irgendwo im Gripen Strang mal ausgeführt, wie eine solche Kombination aus Gripen und entsprechenden Drohnen als "vorgeschobenen" Beobachtern kostengünstiger ausfallen könnte als die F-35. Auch die IR Aufklärung in sehr großer Höhe könnte durch autonome Drohnen erledigt werden welche dann einfach nur im Bedarfsfall senden und ansonsten sensorisch wie von den Emissionen her passiv bleiben.
Beschließend muss man aber natürlich festhalten, dass auch die F-35 explizit auf eine Verwendung mit Drohnen zusammen und eine dezentrale Steuerung der Drohnen vom Flugzeug aus spezialisiert ist und insgesamt der Verband dann wesentlich leistungsfähiger und flexibler wäre als beispielsweise ein Gripen / Drohnen Verband. Er ist natürlich dann auch teurer. Und das ist so ein Punkt der oft bei den Pro-F-35 Argumenten außer Acht gelassen wird: das Flugzeug ist herausragend gut und kostet daher auch herausragend viel. Es kann auch gar nicht anders sein. Viel Leistung kostet viel, völlig gleich was für Tricks man hier zur Bilanzverschönerung anstellt.
Und dann stellt sich die Frage, ob man diese Leistung innerhalb der Lebensdauer der F-35 überhaupt benötigt und ob die dafür aufgewendeten Mittel nicht in anderen Bereichen mehr Wirkung auf die laufenden und zukünftigen Konflikte entfalten würden.
Beschließend noch mal zur Frage von Überschall und IR Signatur ein paar weitere Links:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://theboresight.blogspot.de/2009/07/airborne-infrared-and-supersonic.html">http://theboresight.blogspot.de/2009/07 ... sonic.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://theaviationist.com/2014/09/30/these-may-be-the-only-f-22s-achilles-heels-in-a-dogfight-against-4th-gen-fighter-jets/">http://theaviationist.com/2014/09/30/th ... hter-jets/</a><!-- m -->
Kantilene:
Und hier auch nochmal zur Fage ob BVR Kampf heute dominiert oder nicht:
Zitat:Indeed, a single Raptor during one of its first training sorties was able to kill eight F-15s in a mock air-to-air engagement, well before they could see it.
Zitat:The Raptor has a huge advantage against its adversaries as demonstrated by the F-22’s incredible kill ratio against USAF Red Air (which play as enemy air forces during exercises) and its F-16s and F-15s, during the exercises undertaken in the last decade: for instance, during exercise Noble Edge in Alaska in June 2006, few F-22s were able to down 108 adversaries with no losses, while during the 2007 edition of the same exercise, they brought their record to 144 simulated kills.
In its first Red Flag participation, in February 2007, the Raptor was able to establish air dominance rapidly and with no losses.
As reported by Dave Allport and Jon Lake in a story which appeared on Air Force Monthly magazine, during an Operational Readiness Inspection (ORI) in 2008, the F-22s scored 221 simulated kills without a single loss.
Soviel zum BVR Kampf.
Nur im WVR Kampf konnte der EF die F-22 schlagen, und zwar weil der EF IRST hat und die F-22 nicht. Die F-35 aber hat demgegenüber IRST und so hätte auch hier der EF keinen Vorteil mehr. Zudem müsste der EF überhaupt erst mal in den WVR Bereich kommen ohne vorher abgeschossen zu werden. Und wie die F-22 auch würde der EF aus großer Höhe durch IR Sensoren entdeckt werden lange bevor er selbst per IRST den Stealth-Flieger aufdecken kann.
Umkehrschluss: auch in die F-22 müsste eigentlich dringend IRST eingerüstet werden, aber die F-35 verschlingt alle Mittel, was beispielsweise ein wesentlicher Kritikpunkt an der F-35 ist.
Hier noch mal ein paar Bilder zur IR Signatur:
<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=WlWQsW4ZZfQ">https://www.youtube.com/watch?v=WlWQsW4ZZfQ</a><!-- m -->
Interessant - auch wenn der Film natürlich Blödsinn ist weil nirgends aufgeführt ist mit welcher Leistung und welcher Geschwindigkeit die Flugzeuge unterwegs sind. Ich will daher auch auf etwas ganz anderes hinaus:
Der Film zeigt trotz seiner unsinnigen Zielsetzung sehr klar, wie stark unterschiedlich die IR Signatur sein kann, je nachdem wie schnell das Flugzeug unterwegs ist und wieviel Leistung es von seinen Triebwerken abfordert. Die zwingende Schlußfolgerung ist, dass man im modernen Luftkrieg langsamer unterwegs sein muss, weil man sonst seine IR Signatur zu stark erhöht.
Und gerade deshalb ist die F-35 sinnvoll konzipiert, weil sie nicht auf schnellen Überschallflug setzt sondern ohnehin primär im Unterschallbereich agieren soll.