21.11.2015, 13:23
Rein persönlich halte ich diese Regel auf der strategischen und operativen Ebene für falsch. Sie hat allenfalls im taktischen Bereich Relevanz, ansonsten ist das eine Frage der Führungskultur. Bei eigenen Struktur-Konzepten hatte ich beispielsweise früher die Pentomic- oder die Tricap Struktur als Vorbild genommen und wurde mit genau demselben Gegenargument konfrontiert, dies sei nicht führbar.
Man mutet aber in der praktischen Realität beispielsweise dem Gruppenführer einer Panzergrenadiergruppe zu, sowohl 6 Panzergrenadiere abgesessen zu führen, als auch das Fahrzeug und die abgesessene Gruppe und das Fahrzeug auch noch zu koordnieren, vernetzte Kriegsführung zu betreiben, Informationen auszuwerten und gleichzeitig weiter zu geben und das ist im ernsthaften Kampf tatsächlich eine massive Überforderung.
Demgegenüber besteht selbst ein kompakter amerikanischer BCT Stab aus ca 50 Offizieren zzgl vieler weiterer Hilfsmuckel und trotzdem erklärt man, diese Überzahl von erfahrenen Berufssoldaten mit langjähriger Berufserfahrung seit mit der Führung von mehr als 5 Untereinheiten überfordert.
Und das ist tatsächlich so, weil jeder Brigadebefehl heute bereits Seiten über Seiten umfasst in endloser ermüdender sinnfreier Überdetaillierung. Bei deutschen Stäben sieht es noch schlimmer aus. Da produziert jeder Bataillonsstab schon seitenweise Befehle welche heillos überdetailliert sind und so langsam erfolgen dass sie meist schon von der Realität überholt sind wenn sie eintreffen. Um ein praktisches Gegenbeispiel zu bemühen: Patton hat im zweiten Weltkrieg komplette Korpsbefehle auf nur 1 Seite Papier geschrieben. Es ist also eine Frage der Führungskultur, der Doktrin und der Militärkultur im allgemeinen.
Man könnte das sogar als Vorteil begreifen: wenn man aufgrund der Zahl der Einheiten gar nicht im Detail führen kann, muss man mehr freie Hand geben, mehr auf Intention und Auftrag setzen als auf Befehle und kann dadurch sogar Vorteile erlangen, insbesondere schnellere Entscheidungs- und Handlungsprozesse. Und Geschwindigkeit ist im Krieg absolut entscheidend.
Zwar habe auch ich etliche Kritik an dieser Struktur von Sven Ortmann, aber die Führbarkeit ist nicht dabei. Da habe ich ganz andere Sachen welche man kritisieren könnte. Beispielsweise bin ich ein entschiedener Befürworter von Mörsern, während Sven grundsätzlich 105mm Haubitzen vorziehen würde (anstelle der größerkalibrigen Mörser). Meiner Ansicht nach sind Schützenpanzer die Blaupause für die Kampfpanzer der Zukunft, während Sven auf eine Kombination von MBT und schweren Transportpanzern (HAPC) setzt (nach israelischem Beispiel) und das Konzept IFV grundsätzlich ablehnt. Ich bin ein entschiedener Befürworter von Scharfschützen, er nicht.
Ich bin der Überzeugung dass wir viele kleine dezentral eingesetzte Drohnen benötigen und sehe viele Züge und Kompanien nur für solche Drohne vor, bei ihm fehlen entsprechende Untereinheiten. Ich persönlich schätze echte leichte Infanterie hoch ein, während er diese auf 1 Ranger-Regiment mit gerade mal zwei Bataillonen reduziert. Meiner Ansicht nach sind spezialisierte Gebirgsjäger-Einheiten sinnvoll, er will diese mit den Luftlandeinheiten zusammen in den Rangern aufgehen lassen.
Meiner Überzeugung nach sollte Artillerie außerhalb der Brigaden sein (als Divisionstruppe), er sieht weiterhin in jeder Brigade ein Artilleriebataillon vor. Meiner Meinung nach sind Brigaden für das Gefecht verbundener Waffen in einem ernsthaften Krieg zu schwach, und man sollte also entweder die Brigaden so vergrößern dass sie als eigene Mini-Divisionen agieren können oder eben gleich auf richtige Divisionen setzen (welche dann wieder etwas kompakter sein können im Vergleich zu früher), bei ihm ist die Brigade die Einheit für das Gefecht der verbundenen Waffen welche dann aber ständig durch Korps-Truppen unterstützt werden muss usw usf
Man mutet aber in der praktischen Realität beispielsweise dem Gruppenführer einer Panzergrenadiergruppe zu, sowohl 6 Panzergrenadiere abgesessen zu führen, als auch das Fahrzeug und die abgesessene Gruppe und das Fahrzeug auch noch zu koordnieren, vernetzte Kriegsführung zu betreiben, Informationen auszuwerten und gleichzeitig weiter zu geben und das ist im ernsthaften Kampf tatsächlich eine massive Überforderung.
Demgegenüber besteht selbst ein kompakter amerikanischer BCT Stab aus ca 50 Offizieren zzgl vieler weiterer Hilfsmuckel und trotzdem erklärt man, diese Überzahl von erfahrenen Berufssoldaten mit langjähriger Berufserfahrung seit mit der Führung von mehr als 5 Untereinheiten überfordert.
Und das ist tatsächlich so, weil jeder Brigadebefehl heute bereits Seiten über Seiten umfasst in endloser ermüdender sinnfreier Überdetaillierung. Bei deutschen Stäben sieht es noch schlimmer aus. Da produziert jeder Bataillonsstab schon seitenweise Befehle welche heillos überdetailliert sind und so langsam erfolgen dass sie meist schon von der Realität überholt sind wenn sie eintreffen. Um ein praktisches Gegenbeispiel zu bemühen: Patton hat im zweiten Weltkrieg komplette Korpsbefehle auf nur 1 Seite Papier geschrieben. Es ist also eine Frage der Führungskultur, der Doktrin und der Militärkultur im allgemeinen.
Man könnte das sogar als Vorteil begreifen: wenn man aufgrund der Zahl der Einheiten gar nicht im Detail führen kann, muss man mehr freie Hand geben, mehr auf Intention und Auftrag setzen als auf Befehle und kann dadurch sogar Vorteile erlangen, insbesondere schnellere Entscheidungs- und Handlungsprozesse. Und Geschwindigkeit ist im Krieg absolut entscheidend.
Zwar habe auch ich etliche Kritik an dieser Struktur von Sven Ortmann, aber die Führbarkeit ist nicht dabei. Da habe ich ganz andere Sachen welche man kritisieren könnte. Beispielsweise bin ich ein entschiedener Befürworter von Mörsern, während Sven grundsätzlich 105mm Haubitzen vorziehen würde (anstelle der größerkalibrigen Mörser). Meiner Ansicht nach sind Schützenpanzer die Blaupause für die Kampfpanzer der Zukunft, während Sven auf eine Kombination von MBT und schweren Transportpanzern (HAPC) setzt (nach israelischem Beispiel) und das Konzept IFV grundsätzlich ablehnt. Ich bin ein entschiedener Befürworter von Scharfschützen, er nicht.
Ich bin der Überzeugung dass wir viele kleine dezentral eingesetzte Drohnen benötigen und sehe viele Züge und Kompanien nur für solche Drohne vor, bei ihm fehlen entsprechende Untereinheiten. Ich persönlich schätze echte leichte Infanterie hoch ein, während er diese auf 1 Ranger-Regiment mit gerade mal zwei Bataillonen reduziert. Meiner Ansicht nach sind spezialisierte Gebirgsjäger-Einheiten sinnvoll, er will diese mit den Luftlandeinheiten zusammen in den Rangern aufgehen lassen.
Meiner Überzeugung nach sollte Artillerie außerhalb der Brigaden sein (als Divisionstruppe), er sieht weiterhin in jeder Brigade ein Artilleriebataillon vor. Meiner Meinung nach sind Brigaden für das Gefecht verbundener Waffen in einem ernsthaften Krieg zu schwach, und man sollte also entweder die Brigaden so vergrößern dass sie als eigene Mini-Divisionen agieren können oder eben gleich auf richtige Divisionen setzen (welche dann wieder etwas kompakter sein können im Vergleich zu früher), bei ihm ist die Brigade die Einheit für das Gefecht der verbundenen Waffen welche dann aber ständig durch Korps-Truppen unterstützt werden muss usw usf