17.10.2015, 15:09
phantom schrieb:Sicher ist das vergleichbar. In beiden Fällen kann man mit konventioneller Kriegsführung nichts erreichen. Israel ist das beste Beispiel, unfähig seine Probleme in den Griff zu bekommen.Tatsächlich lässt sich in beiden Fällen mit konventioneller Kriegsführung sehr viel erreichen und das geschieht auch in beiden Fällen.
Hier in diesem Thread geht es aber nicht um den Krieg gegen den Terror oder um den Nahostkonflikt sondern um den vermeidlichen Nutzen von Drohnen zur gezielten Bekämpfung tertiärer Ziele auf Basis von Metadaten.
Meine Kritik daran auf Israel im Nahostkonflikt umschlagen zu wollen ist sinnbefreit und gehört nicht hierher. Entsprechend werde ich nicht weiter darauf eingehen.
Zitat:Das ist hier überhaupt nicht Gegenstand der Kritik. Selbstverständlich sind Drohnen ein vergleichsweise humanes Werkzeug der Kriegsführung, dass habe ich auch bereits anklingen lassen.Zitat:Es geht dabei auch nicht um Stilnoten oder so einen Käse. Ich habe kein Problem damit, dass man mit Drohnen unverwundbar auf Menschenjagt gehen und jede Menge Kollateralschäden produzieren kann. Das ist im Krieg immer der Fall.Flächenbombardement auf Städte, Atomkrieg, Giftgasangriffe auf die Zivilbevölkerung bilden auf der einen Seite das Extrem und auf der anderen Seite Angriffe mit Drohnen mit minimalem Kollateralschaden und langen Beobachtungszeiten die zur Waffenauslösung führen.
Das Problem hier ist vielmehr, dass die Angriffe der Amerikaner strategisch mehr schaden als nützen, vor allen Dingen weil sie auf Basis notorisch unsicherer Metadaten erfolgen.
Erklär doch mal was fast zehn Jahre Drohnenangriffe in Afghanistan, Pakistan, Yemen und Somalia gebracht haben. Gibt es heute irgendwo weniger Terrorstrukturen als zuvor? Hat sich die Situation irgendwo verbessert?
Warum werden die Tötungslisten immer länger während immer mehr Angriffe geflogen werden. Wer wird da überhaupt angegriffen, welcher Bandit in Yemen und Somalia stellt eine Bedrohung der Nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten dar?
Was kostet das ganze Programm, steht der Nutzen in irgendeinem Verhältnis zum Aufwand, finanziell wie politisch gesehen? Was wäre wenn die Angriffe schlicht wieder auf das zurückfährt was man bis 2008 gemacht hat - Angriffe auf high value targets anstatt Signature Strikes?
Es ist doch absoluter Irrsinn am anderen Ende der Welt mit satellitengestützen Kampfdrohnen Menschen zu jagen weil irgendein Algorithmus entschieden hat, dass die Bewegungsmuster verdächtig genug sind.