08.10.2015, 17:59
hunter1 schrieb:Zitat: "Assad muss weg" ist kein Plan, sondern eine Parole.Doch, genau das ist der Plan. Deswegen sind die Syrer auf die Strasse gegangen und haben hinterher zu den Waffen gegriffen, weil Assad natürlich nicht freiwillig ging. Der Plan ist Systemwechsel und Rache. Was nach Assads Sturz kommt ist zur Zeit völlig irrelevant für diejenigen Syrer, die von Assad unterdrückt wurden. Wie in allen anderen arabischen Ländern, in denen der "arabische Frühling" stattgefunden hat, wollen auch die Syrer den Despoten stürzen sehen, komme was wolle. Auch wenn sich die Situation für uns unschön präsentiert: es ist der Wille der jeweiligen Bevölkerung, der jahrelang unterdrückt wurde und den man jetzt, wo die Angst vor den Regimes überwunden ist, gewähren muss. Zur Erinnerung: "wir" im Westen sind immer noch sauer auf den Iran, der dasselbe schon 1979 tat. Aber wir mussten es hinnehmen. Im Weiteren haben wir es auch in Ägypten hingenommen, als der pro-westliche Mubarak gestürzt wurde. Man darf in Syrien keine Ausnahme machen, es reicht schon, dass in Bahrain weggeschaut wurde, als die Rebellion niedergemacht wurde.
Also eigentlich will ich mich nicht an solchen sinnlosen Diskussionen beteiligen weil es in der Regel nichts bringt. Aber diesmal muss ich etwas richtig stellen.
Der sogennante Aufstand des syrischen Volkes ist in Wahrheit ein von aussen lang geplanter Bürgerkrieg. Schon vor den ersten Demos wurden durch arabische Monarchien und durch anderen Geheimdiensten unterstütze tausensde (5 stellig) ausländische Kämpfer in den Grenzregionen um und in Syrien versammelt.
die Demos sind dann wie in anderen Ländern (Tunesien, Libyen, Ukraine usw.) nach den gleichen Strickmustern an geheimdiensticher Vorgehensweisen zu erkennen.
Gezielte Gewalteskalation durch Aggressionen gegen Demonstranten und Sicherheitskräfte aus Reihen der Demonstranten.
Die BBC hat dazu über die Ukraine schon etwas Aufklärungsarbeit geleistet was "oh Wunder" in hiesigen Mainstream-Medien bisher weitestgehend verschwiegen wurde.
http://www.bbc.com/news/magazine-31359021
Diese Vorgehensweisen waren auch in Tunesien, Libyen und Syrien mehr als deutlich zu vernehmen.
Die Demos in diesen Ländern sind hauptsächlich über ausländische Einflussnahme entstanden.
Du behauptest die Syrier wurden von Assad unterdrückt und hätten deswegen rebelliert. Dies stimmt in der Form nicht. Die einzelnen Religionen und Ethnien konnten wesentlich freier leben als z.b in den arabischen Monarchien. Wie erklärts du dir wie es möglich sein soll unterdrückt zu werden aber gleichzeitig Zugang zu den besten Universitäten (Bildung) und in höchste Militärkreise zu bekommen? Es gab eine sehr hohe Zahl an Sunniten in Universitäten und sogar sunnitische Generäle. Zeig mir mal wo es das in den vom Westen hoffierten Golfmonarchien gibt?
Wir sollten aufhören nur in Assad den Schuldigen zu suchen sondern mal hinterfragen warum der Flächenbrand erst nach massiver Einmischung von aussen (Golfmonarchien, USA, England usw.) entstanden ist. Auch wenn ich mir durchaus bessere Präsidenten als Assad vorstellen kann so war er wie Gadafi ein Garant für Stabilität und auch wirtwschaftlichen Aufschwung. Die BIP Wachstumsraten beider Länder bewegten sich im mittleren einstelligen Bereich. Nach den Aufständen z.B Libyen bei bis zu -52%.
Wo soll da jetzt die Verbesserung für die dortige Bevölkerung sein?
Warum kämpfen übrigens die Christen, Drusen und Kurden und selbst viele Sunniten auf Assads Seite wenn er doch so ein überaus schlimmer Despot gewesen sein soll?