04.08.2015, 17:54
Die Problematik der Spaltung der israelischen Gesellschaft - grob quasi in ein ultraorthodox-nationalreligiöses und ein säkulares Spektrum - ist nicht wirklich neu, allerdings hat die Intensität der Spaltung zugenommen. Blieb der säkulare Teil - ein Erbe der Staatsgründung mit einem realistisch-bodenständigen, ja einem sozialistisch-zionistischen Pioniergeist - über die Jahre relativ konstant, je nach Schätzung um die 30 bis 40%, so nahm der Anteil derjenigen, die radikalen und ultraorthodox-nationalreligiösen Standpunkten zustimmten, grob seit 25 Jahren stark zu (etwa von zehn auf 25%).
Und zu diesem Faktor - die säkulare "Fraktion" bleibt etwa gleich groß, die radikalen Kreise erhalten Zulauf - kommt noch hinzu, dass Israel unter gravierendem Wohnraummangel leidet sowie dass viele Israelis - mal von gut dotierten Juristen- oder Ingenieursarbeitsplätzen abgesehen - mit ihren Jobs den Alltag und die Mieten kaum bestreiten können. (Zum Vgl.: Ein Elektroingenieur verdient in Israel umgerechnet und im Schnitt etwa so viel wie in Deutschland, nur sind die Wohnungen dort rund 50 bis teils 80% teurer; für den israelischen "Otto Normalverdiener" ist das also ein Alptraum.)
Das alles wäre an sich schon eine innenpolitische und soziale Herausforderung erste Güte, die einen Staat zutiefst erschüttern und mit Protesten überziehen könnte. Aber wenn man dazu noch die Sachverhalte hinzunimmt, dass Israel zudem die Hamas, einen Bürgerkrieg in Syrien, Islamisten auf dem Sinai, ein nebulöses Regime in Teheran und die Hisbollah an der Backe hat und quasi ständig in einer prekären Kriegsgefahr lebt und schwebt, so grenzt es wiederum an ein Wunder, dass politische Rechtsausleger und Politprovokateure wie Lieberman und Bennett bislang nur mediale Randerscheinungen geblieben sind.
Schneemann.
Und zu diesem Faktor - die säkulare "Fraktion" bleibt etwa gleich groß, die radikalen Kreise erhalten Zulauf - kommt noch hinzu, dass Israel unter gravierendem Wohnraummangel leidet sowie dass viele Israelis - mal von gut dotierten Juristen- oder Ingenieursarbeitsplätzen abgesehen - mit ihren Jobs den Alltag und die Mieten kaum bestreiten können. (Zum Vgl.: Ein Elektroingenieur verdient in Israel umgerechnet und im Schnitt etwa so viel wie in Deutschland, nur sind die Wohnungen dort rund 50 bis teils 80% teurer; für den israelischen "Otto Normalverdiener" ist das also ein Alptraum.)
Das alles wäre an sich schon eine innenpolitische und soziale Herausforderung erste Güte, die einen Staat zutiefst erschüttern und mit Protesten überziehen könnte. Aber wenn man dazu noch die Sachverhalte hinzunimmt, dass Israel zudem die Hamas, einen Bürgerkrieg in Syrien, Islamisten auf dem Sinai, ein nebulöses Regime in Teheran und die Hisbollah an der Backe hat und quasi ständig in einer prekären Kriegsgefahr lebt und schwebt, so grenzt es wiederum an ein Wunder, dass politische Rechtsausleger und Politprovokateure wie Lieberman und Bennett bislang nur mediale Randerscheinungen geblieben sind.
Schneemann.