03.08.2015, 21:09
Erich schrieb:Das Unvermögen zur Differenzierung ist seit jeher Markenzeichen für Extremismus. Die politischen Strömungen in Israel sind so vielschichtig wie kaum sonst wo, primitiv da mit dem Rasenmäher drüberzugehen.Nightwatch schrieb:..., es liegen zusehends Welten zwischen bestimmten extremen Elementen der Siedlerbewegung und dem Rest des Landes. ...so, wie die radikalen Siedler im Westjordanland unterstützt und gefördert werden glaube ich nicht an diese "Welten" - die Regierung unterstützt Radikale und Mörder. Und die Regierung wird immer wieder gewählt und bestätigt. Unter diesen Voraussetzungen glaube ich nicht so recht daran, dass es eine Kluft zwischen "extremen Element der Siedlerbewegung" und der Mehrheit der Bevölkerung im "Rest des Landes" gibt.
Die ideologische Grundlage scheint mir weit verbreitet zu sein, es gibt allenfalls graduelle Unterschiede in der Wahl der Methoden. Die einen sind mehrfache Mörder, werden rechtskräftig verurteilt, und die anderen sorgen nach wenigen Wochen für die Freilassung und hohe Ehrung.
Solange sich die israelische Gesellschaft nicht massiv und deutlich von der Siedlerbewegung distanziert - und dazu zähle ich nicht verbale Noten, sondern Taten - solange halte ich irgendwelche Erklärungen nur noch für Schaufenster-Phrasen.
Zu Hebron kam von dir im Palästina Thread schon nix mehr. Keine Ahnung was das jetzt hier wieder für einen tieferen Sinn haben soll.
Die Bemerkung zu Moshe Levinger bezieht sich wahrscheinlich auf einen Vorfall im Jahr 1988 wonach es zu einer Verurteilung zu 5 Monaten Gefängnis und weiteren 7 auf Bewährung wegen fahrlässiger Tötung kam. Freigelassen wurde er dann nach 3 Monaten. Der Typ war selbstredend jenseits von Gut und Böse, aber das Urteil liegt in der Höhe im Rahmen dessen was auch hierzulande üblich ist.
Keine Ahnung aber was ein Strafverfahren von vor fast 30 Jahren heute noch für eine Relevanz haben soll.
Wenn du den Umgang mit Terroristen dort unten kritisieren magst findest du auf der Gegenseite geradezu wahnwitziges.