(Asien) Indische Marine
die indische Bürokratie verhindert nicht nur zivile Entwicklungen, sondern wirkt sich überall aus
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/Wochenschau/wochenschau.html">http://www.marineforum.info/Wochenschau ... schau.html</a><!-- m -->
Zitat:...
Einmal mehr gefährdet die notorisch extrem langsame Entscheidungsfindung behördlicher Instanzen ein Vorhaben der indischen Marine.

Schon seit 2000 plant die Marine die Beschaffung von U-Jagdfähigen Multi-Role Bordhubschraubern (MRH) als Ersatz für veraltende amerikanische Sea King und russische Helix.


Erst 2008 konnte sich das Verteidigungsministerium durchringen, dem Vorhaben seinen Segen zu geben und startete eine internationale Ausschreibung für zunächst 16 Hubschrauber (mit Aussicht für Erweiterung auf 60, später sogar mehr als 100 Maschinen). Mehrere ausländische Hersteller machten Angebote, unter ihnen AgustaWestland, EADS und Sikorsky.

Mit einer Entscheidung hatten es die indischen Ministerien und zahlreichen zuständigen Regierungsgremien nicht eilig. Jahrelang blieb das Projekt in den bürokratischen Instanzen hängen. Als dann nach sechs Jahren im Sommer 2014 endlich eine Entscheidung fallen sollte, wurde das ganze Vorhaben vorübergehend eingefroren. Die mit AgustaWestland gekoppelte italienische Finmeccannica war in eine Korruptionsaffäre verwickelt, die weitere Aufträge aus Indien ausschloss. Bei den verbliebenen Kandidaten NH-90 (EADS) und S-70B Seahawk (Sikorsky) entschied man sich dann allerdings relativ schnell für das US-Modell. Anfang Dezember 2014 hieß es, Verhandlungen würden nun „bald“ beginnen.

Diese sind auch angelaufen, aber inzwischen ist offenbar das gesamte Vorhaben in Frage gestellt. Das 2008 von Sikorsky abgegebene Angebot beruhte auf den damaligen Bedingungen und Preisen - und ist inzwischen völlig überholt. Der US-Hersteller spricht von „nach jahrelang verschleppter Auftragserteilung“ nunmehr deutlich höheren Kosten (Medien: „fast verdreifacht“). Der 2008 vom Verteidigungsministerium gebilligte Finanzrahmen deckt eine solche Kostensteigerung bei Weitem nicht ab; dem Projekt drohen zumindest langwierige Neuverhandlungen, möglicherweise sogar Scheitern – mit nachfolgender kompletter Neuausschreibung.

Leidtragender ist einmal mehr die indische Marine. Während sie gerade modernste, vor allem auch U-Jagdfähige Kampfschiffe in Dienst stellt, ist die auf diesen einzusetzende luftgestützte U-Jagdkomponente überaltert. Schon heute sind zahlreiche der alten Sea King und Helix nur noch eingeschränkt oder auch gar nicht mehr einsetzbar, aber wahrscheinlich muss man sich noch mehrere Jahre weiter mit alten Hubschraubern „durchwursteln“.
und damit wird Indien nie zu seinem ostasiatischen Rivalen aufschließen können
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: