Umfrage: Ist der MBT als Konzept überholt?
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MBT sind ein Auslaufmodell
22.22%
4 22.22%
MBT sind auch in Zukunft absolut wesentlich
77.78%
14 77.78%
Gesamt 18 Stimme(n) 100%
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Zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahrzeugen
Eine Diskussion an anderer Stelle welche ich hier einbringen will:

Zitat:Gerste: ich bin auf Deine Überlegungen gestoßen, den Krieg der Zukunft verstärkt als "Krieg der Sappeure" zu betrachten, dem Du die Panzerwaffe (wieder) zuordnest. Könntest Du das bitte genauer erläutern? Beziehst Du Dich damit auf bestehende militärtheoretische Veröffentlichungen? Dieser Gedanke ist mir neu und bisher noch völlig unklar. Es wäre daher sehr freundlich, wenn Du das näher ausführen könntest.

Diese Gedanken beziehen sich nicht auf irgendwelche Veröffentlichungen sondern sind mir selbst so im Laufe der Jahre durch die Analyse der Kämpfe der letzten Jahre gekommen. Sie resultieren aus den einfachen praktischen Erfahrungen der letzten Jahre, dass schwere Kampfpanzer gerade in Städten usw (im völligen Gegensatz zu dem was allgemein dazu angenommen wird) extrem nützlich waren und sind (Falludscha, Südlibanon usw), während in offenem Gelände leichte Plattformen im Schnitt erfolgreicher waren als die schweren Kampfpanzer (Irak 2003).

Heute betrachtet man MBT als Generalisten. Und genau das halte ich für veraltet. Sie sind Spezialisten und Schützenpanzer sind in Wahrheit Generalisten.

Deshalb sehe ich MBT / Kampfpanzer wie sie zur Zeit vorgehalten werden eben nicht als Generalisten, sondern als Spezialistensystem für durchschnittenes Gelände, Stellungskampf und den Kampf der Pioniere.

An die Stelle von Kampfpanzern und Panzergrenadieren (mit Schützenpanzern) treten daher bei mir Sturmpioniere (mit überschweren Transportpanzern) und Schwere Kampfpanzer. Sehr ähnlich dem was die israelische Armee als Doktrin vorsieht.

Die Erfahrungen der Israelis im Libanon und Gaza haben mich dann noch weiter in diesem Konzept bestätig, nachdem schwere Kampfpanzer eben nicht mehr die primäre Waffe des Bewegungskrieges, sondern des Stellungskrieges sind.

Nun brauchen wir aber eben auch Panzer für den Bewegungskrieg, und hier sind die Israelis aufgrund ihrer besonderen Lage kein Vorbild, ihnen fehlen entsprechende Plattformen (bspw Schützenpanzer).

Bezüglich der Panzerwaffe im Allgemeinen stammt etliches meiner Vorstellungen von den Ideen des russischen Marschalls Tuchatschewski. Dieser entwickelte eine Doktrin des Angriffs in die Tiefe bei der eine klare Trennung von Schweren und Leichten Panzern vorgesehen war. Die schweren Panzer dienten dabei dem Durchbruch, dem Stellungskampf und als Schocktruppen, während die leichten Panzer der Exploration des Durchbruchs und dem Bewegungskrieg dienen und den Feind ausmanövrieren.

Vergleichbar schwerer und leichter Kavallerie. Gemäß der Einteilung eines britischen Militärtheoretikers sind damit Schwere Panzer Schock-Truppen während Leichte Panzer Raiding-Truppen sind.

Statt also einem Generalisten-System MBT sollten wir zwei verschiedene Systeme nutzen, weil es sich um zwei so verschiedene Aufgaben handelt, dass ein Generalist MBT diese nicht beide optimal erfüllen kann. Zwei völlig verschiedene Truppentypen bedeuten daher meiner Meinung nach zwingend zwei verschiedene Panzerplattformen.

Auf moderne Verhältnisse übertragen ist es daher meine Ansicht, dass man die Panzer primär nach dem Gelände einteilen sollte:

Im durchschnittenen Gelände werden dabei schwere Kampfpanzer eingesetzt weil hier eine deutlich schwerere Panzerung nützlich ist. Im offenen Gelände werden leichte Plattformen eingesetzt weil es dort mehr auf Beweglichkeit, eine geringere Signatur usw ankommt und hier die Feuerkraft der Panzer die schwerere Panzerung ersetzen kann.

Ich ordne also nicht die gesamte Panzerwaffe per se den Pionieren, also den Sappeuren zu, sondern ich ordne nur die schweren Kampfpanzer (bisherige KPz (MBT) dieser Waffengattung zu.

Die leichten Kampfpanzer und andere hochbewegliche Panzerplattformen treten hingegen als selbstständige Panzerwaffe an die Stelle der bisherigen KPz (MBT) in Bezug auf den Bewegungskrieg.
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Nachrichten in diesem Thema
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