Griechenland
Erich schrieb:Du hast es immer noch nicht verstanden. Wenn Einnahmen niedriger sind als Ausgaben, kann man entweder die Einnahmen erhöhen oder die Ausgaben reduzieren.
= Die Erhöhung der Einnahmen erfolgt durch Wirtschaftswachstum, das Nachfrage voraus setzt.
= Die Ausgaben zu reduzieren dient ausschließlich den Gläubigern (Verteilung zu deren Gunsten).
= Wenn man die Ausgaben so reduziert, dass die Eingaben völlig zusammenbrechen - und das ist in Griechenland passiert und die typische Folge einer betriebswirtschaftlichen Betrachtung von volkswirtschaftlichen Fragen - dann schaden sich Schuldner und Gläubiger gleichermaßen. Ein blindwütiges Sparprogramm ist kontraproduktiv.

[...]

Und das hat mit dem angeblichen "verfrühstücken von Reichtum auf Pump" nichts zu tun.
Bis zur Finanzkrise (Lehman Brothers !) war Griechenland trotz falscher Statistiken durchaus noch gut aufgestellt, verbesserungsfähig, aber trotzdem ausreichend.

[...]
Deine Ausführungen greifen viel zu kurz und das weißt du auch.
Griechenland hätte manigfaltige Möglichkeiten seine Einnahmen auch signifikantes Wachstum zu steigern. Einfach und allein dadurch, dass sie ein Staats- und Gesellschaftswesen etablieren das den Namen verdient.
Sie müssen die staatliche Verwaltung grundlegend reformieren und modernisieren und die griechische Gesellschaft muss Ehrlichkeit gegenüber dem Staat üben.

Selbst durch relativ einfache Maßnahmen ließen sich leicht zweistelligen Milliardenbeträge erwirtschaften.
Aber da kommt halt nichts. Nicht von dieser Regierung auch nicht von denen davor. Einfach weil es die Gesellschaft nicht will. Nicht nur der Staat ist bankrott sondern auch das Volk.
Es ist verkommen in seinem geborgten Reichtum und unfähig und unwillig einen anderen Weg einzuschlagen.
Griechenland ist eben nicht gut aufgestellt gewesen. Es war und ist auf komplett selbstzerstörerischen Kurs und das wird sich nicht ändern bis sie der Karren komplett gegen die Wand fahren.

Das einzige was geschehen ist waren die Sparmaßnahmen. Um die kamen sie nicht herum weil Europa sie dazu hat zwingen können. Zu flankierenden Reformen konnte und wollte man sie nicht animieren. Das ist ein innergriechisches Problem, aber die Ursache dafür, warum die Sparmaßnahmen solchen Schaden verursacht haben.
Andere Länder in Europa haben ganz ähnliche harte Maßnahmen hinter sich. Sie aber verstanden es sich gleichzeitig so aufzustellen, dass auch tiefe Einschnitte verkraftbar waren. Griechenland war und ist dazu nicht in der Lage.

Es ist extrem billig das du das nicht wahrhaben willst und dich gebetsmühlenartig am Mantra der zerstörerischen Sparmaßnahmen festklammerst. Das Griechenland viel tiefergehende Probleme hat sollte so offensichtlich wie unstrittig sein.

Hochnotpeinlich, beleidigend und arrogant ist es derweil, dem Mitdiskutanten auch noch ein niederes Bildungsniveau zu unterstellen wenn man argumentativ in der Sackgasse gelandet ist.

Ansonsten, hier mal ein Ansatz der womöglich geeignet wäre um das von mir skizzierte Problem herumzukommen. Freilich ist es wahrscheinlich, dass es dafür längst zu spät ist:

Zitat:Die griechische Kleptokratie muss ein Ende haben!

Wer Athen wirklich helfen will muss einsehen: Dem dysfunktionalen Staat bleibt nur die Aufgabe seiner Souveränität. Griechische EU-Beamte müssen eingreifen. Ein Gastbeitrag von Jorgo Chatzimarkakis.
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