Palästina
Erich schrieb:Quatsch, besiedeltes und bewohntes Gebiet ist niemals "Herrenlos".
Das logischerweise nicht, aber sehr wohl Staatenlos.
Die Region mag seit Menschengedenken besiedelt sein, aber das heißt noch lange nicht, dass das fragliche Gebiet einem Staat im rechtlichen Sinne zugeordnet werden kann.
Das fragliche Gebiet ist staatenlos und völkerrechtlich umstritten.

Logischerweise haben dann die in dem Gebiet lebenden Menschen die ersten Ansprüche, aber so einfach ist das im Detail nicht.
Heute leben in dem Gebiet Juden und Araber, die sich wahlweise als Israelis und Palästinenser betrachten. Oder beides. Die Palästinenser sind dabei sicherlich nicht niemand, sie bilden aber nach wie vor keinen Staat mit exklusiven Ansprüchen auf das Gebiet und können nur mir sehr viel guten Willen als Volk angesehen werden.
Geht man darüber hinaus stehen Israel auf der einen Seite und das wie auch immer geartete Palästina in einem simplen Territorialkonflikt. Beide Seiten beanspruchen das fragliche Gebiet und es obliegt den Konfliktparteien eine Grenze zu definieren. Logischerweise wollen beide Seiten möglichst viel.
Anhand welcher Kriterien mag man beurteilen wollen wer was bekommt? Was wäre gerecht, nach welchem Augenblick in der geopolitischen Geschichte der Region mag man das Land aufteilen können? Situation heute, von vor Mauerbau, vor Oslo, vor 1967? Warum nicht vor 1948 oder 1917? Oder wenn man dabei ist, es gibt Besitzurkunden aus dem vorindustriellen Zeitalter. Was zählt da, wie weit das Rad der Geschichte zurückdrehen?
Das ist nicht einfach zu beurteilen und in der Realität auch nicht anhand historischer Ereignisse zu entscheiden.
Eine Verständigung kann nur gelingen wenn beide Seiten zu der Erkenntnis kommen, dass der jeweils andere legitime historische und kulturelle Wurzeln in dem Gebiet hat, keiner verschwinden und keiner seine Maximalforderungen umsetzen können wird.
Die Vernunft würde es fordern sich einfach zusammenzusetzen und einen für beide Seiten tragbaren Grenzverlauf auszuhandeln. Aber das gibt die politische Situation halt nicht her.
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