25.05.2015, 11:07
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Zitat:Russische und chinesische Marine haben ihre erste gemeinsame Übung im Mittelmeer durchgeführt.
Dazu hatte die 19. Einsatzgruppe der chinesischen Marine (Fregatten LINYI und WEIFANG, Versorger WEISHAN HU) nach Ablösung vom Anti-Piraterie-Einsatz im Golf von Aden in das Mittelmeer verlegt. Während der Versorger im Mittelmeer blieb, fuhren die beiden Fregatten zunächst weiter ins Schwarze Meer. Am 9. Mai nahmen sie in Novorossiysk an den russischen Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges teil. Dass die Schiffe nicht an der Hauptveranstaltung im zentralen Stützpunkt Sewastopol der Schwarzmeerflotte teilnahmen, kann vielleicht auch als Hinweis verstanden werden, dass China trotz aller öffentlichen Solidaritätsbekundungen die russische Annexion der Krim doch mit „gemischten Gefühlen“ betrachtet.
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Nach Passage der Türkischen Meerengen trafen sich alle Einheiten (nun auch wieder der chinesische Versorger WEISHAN HU) auf einem Ankerplatz in der Ägäis. Hier versorgten sie am 16. Mai in See, sprachen letzte Übungsdetails ab und führten auch schon erste kleinere Übungen wie z.B. Sicherung des Ankerplatzes und Terrorabwehr durch. Danach wurde dann gemeinsam in die designierten Übungsgebiete „zwischen Kreta und Zypern und südlich davon“ verlegt.
Dort wurden die Einheiten in gemischte taktische Einsatzgruppen eingeteilt und begannen dann die zuvor vereinbarten Übungen. „In vier Phasen“ stand dabei weniger gemeinsame Seekriegführung im Mittelpunkt, als vielmehr „Maritime Security Operations“. Man übte die gemeinsame Erstellung eines Seelagebildes (zivile Schifffahrt) und „Gewährleistung sicherer Seefahrt“ durch Schutz von Handelsschiffen. Der chinesische Versorger sowie die beiden russischen Landungsschiffe und der Schlepper simulierten dabei einen Konvoi. Auch Piraterie-Bekämpfung - incl. Befreiung eines gekaperten Schiffes - stand auf der Agenda.
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Am 21. Mai ging die Übung mit einer Pressekonferenz der beiden führenden Admirale in Novorossiysk formell zu Ende. Die Schiffe waren dazu nicht ins Schwarzmeer zurückgekehrt. VAdm Fedotenko und VAdm Du Zinchen betonten, die Übung hätte nachdrücklich Bereitschaft und Fähigkeit gezeigt, gemeinsam die Stabilität auf den Weltmeeren zu gewährleisten. Die Bedeutung dieser Übung liegt allerdings weniger in der Demonstration militärischer Fähigkeiten (hier blieben die Aktivitäten auf sehr niedrigem Niveau), als in der Betonung sicherheitspolitischer / strategischer Zielsetzungen. Russland wollte deutlich machen, dass es das (östliche) Mittelmeer als Einflusssphäre und Operationsgebiet seiner Marine betrachtet und hier jederzeit zu „Power Projektion“ in der Lage ist. Für China bot die Übung die Gelegenheit die Fähigkeit zum Einsatz seiner Marine fernab der Heimat zu demonstrieren und dabei seinen Anspruch als global operierende Seemacht zu unterstreichen.