(Asien) Israelische Marine
Etwas ausführlicher berichtet auch das MARINEFORUM
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/Wochenschau/wochenschau.html">http://www.marineforum.info/Wochenschau ... schau.html</a><!-- m -->
Zitat:Fast zeitgleich mit den Feiern zum 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland wurde der Bau von vier neuen Korvetten für die israelische Marine formell besiegelt.

Ursprünglich wollte die israelische Marine größere Fregatten mit Fähigkeit zu Raketenabwehr und Landzielbekämpfung beschaffen, musste diese Pläne aber bei knappem Budget im Verteilungsstreit mit den anderen Teilstreitkräften begraben. Zur Wahrnehmung der in den Vordergrund rückenden neuen Aufgabe „Schutz von Gasförderanlagen“ im östlichen Mittelmeer traten dann Korvetten an die Stelle der größeren Kampfschiffe – und für deren Finanzierung fand sich eine Lösung. Bei einem Gesamtvolumen von 430 Millionen Euro übernimmt Deutschland 115 Millionen. Der Rest wird „außerhalb des Verteidigungshaushaltes“ finanziert. Da die Schiffe primär für den Schutz nationaler Energie-Ressourcen beschafft werden, sollen denn auch die für Industrie und Energie zuständigen Ministerien für ihren Bau zur Kasse gebeten werden. Zusätzlich hat TKMS – wie bei internationalen Rüstungsaufträgen inzwischen weltweit üblich – auch einem „Offset Package“ mit der israelische Industrial Cooperation Authority zugestimmt. Etwa die Hälfte der hier vorgesehenen 160 Mio. Euro sollen dem israelischen Verteidigungsministerium zugutekommen.

Hauptauftragnehmer wird die deutsche TKMS, die das Design der Schiffe entwickeln soll. Vorlage wird die Korvette K-130 der Deutschen Marine – vermutlich in einer etwas verkleinerten Ausführung, aber zum Einsatz eines Hubschraubers und bis zu zwei Drohnen befähigt. Der Bau erfolgt dann in Kiel, allerdings nicht bei der zu TKMS gehörenden Howaldtswerke-Deutsche Werft (HDW), sondern bei der benachbarten German Naval Yards. 2011 hatte TKMS diesen früheren zivilen Teil von HDW (HDW Gaarden) an die Schiffsbaugruppe Abu Dhabi MAR mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten verkauft. So wird nun also eine arabische Holding im Auftrag eines deutschen Unternehmens Kriegsschiffe für Israel bauen.

Frühere Planung hatte den Bau der Schiffe mit Lizenzen und Technologietransfer bei der „unter Nichtauslastung leidenden“ Israel Shipyards in Haifa vorgesehen. Ganz leer wird die Werft aber nicht ausgehen. Die Fertigung in Deutschland wird sich auf Rümpfe und schiffstechnische Anlagen beschränken. Die halbfertigen Korvetten werden dann nach Israel überführt und in Haifa mit israelischen Waffen und Systemen ausgerüstet. Unter diesem Verfahren kann ein Teil der Ausrüstung übrigens auch mit Geldern der US Militärhilfe finanziert werden. Zur geplanten Bewaffnung sollen auch Systeme zur Abwehr ballistischer Flugkörper und moderner Seeziel-FK gehören. In aus dem Gazastreifen abgefeuerten Raketen und von der libanesischen Hisbollah eingesetzten Seeziel-FK sieht Israel eine der Hauptbedrohungen für seine Offshore-Anlagen.

Die erste Korvette soll 2020 von Deutschland nach Israel geliefert werden, die weiteren drei Schiffe dann mit jeweils Jahresabstand folgen. Operative Einsatzfähigkeit wäre dann etwa ab 2021 zu erwarten.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: