04.05.2015, 08:36
Helios schrieb:Die Aufgabe der Geländeerkennung hat man für den Nahbereich gelöst, in dem man aktive Sensoren einsetzt. Ob das bei einer militärischen Nutzung sinnvoll ist, sei dahin gestellt.Versteh ich nicht was willst du damit sagen? Sensoren sind nie aktiv. Die nehmen was auf und dann musst du mit diesen Rohdaten was draus machen.
Zitat:Ob und in wie weit Intelligenz für die jeweilige Aufgabe wirklich notwendig ist, hängt von vielen Faktoren ab. Du hast sie allerdings in Bezug auf die Flugsteuerung erwähnt, und mir ging es nur darum festzuhalten, dass dies absolut nicht der Fall ist.Versteh ich nicht, wieso solltest du ein lernendes Verhalten in eine Flugsteuerung einbauen? Den Part des Lernens machst du während der Programmierung. Alles andere ist Unsinn, denn jedes Mal durch einen Absturz zu lernen führt dich nur in fehlende Praktikabilität. Du musst die vorkommenden Dinge abdecken und dass sich eben das System auf auftretende Gebrechen einstellen kann ... eben z.B. abgebrochene Propeller, ausgefallener Antrieb wenn es mehrere sind, u.s.w.. Das ist intelligentes Verhalten der Flugsteuerung, was du nicht brauchst ist Kreativität, Kreativität bringt dir in der Regel 90 Fehlschläge auf 100 Versuche. Das ist nicht das was du im Feld brauchst, in der Programmierung bereitest du dich auf die vorkommenden Fälle vor und schaust dass das System innerhalb dieses Rahmens so flexibel wie möglich reagieren kann.
Zitat:Es gibt gute Gründe, warum die Forschung im Bereich der Intelligenz von autonomen Systemen auch von militärischer Seite stark gefördert wird. Denn die beste Lösung für den konkreten Fall ist nicht so einfach über "Wenn-dann" abfangbar. Die Kreativität ist dabei kein Selbstzweck, natürlich, sondern ein Mittel zur Steigerung der Effizienz.Intelligenz setzt sich aus mehreren "Wenn-dann" abfragen zusammen, da ist nichts mehr dahinter. Ich agiere, warte eine Reaktion ab und dann bewerte ich mit "Wenn-dann". Der Mensch versucht aus seiner in der Kindheit erlernten vermeintlichen Ausnahmestellung viel zu viel in seine Intelligenz hinein. Bewusst entscheiden, logisch überlegen ist etwas was bei uns sehr selten abläuft und uns ziemlich schwer fällt. Wir werden getrieben von unseren im Unterbewusstsein und gespeicherten Erfahrungen. Nicht zuletzt ist das der Grund wieso Infanteristen so schlecht performen, niemand opfert sich gerne, vieles wird getrieben durch unseren Überlebensinstinkt / sich nicht zu gefährden.
Bei Drohnen sollte man versuchen diese schlechten Angewohnheiten nicht auch noch zu fördern, sondern einfach Systeme zu bauen die eher Insekten ähneln, die das machen was wir wollen ... notfalls sich halt bedenkenlos opfern. Diese Intelligenz die immer wieder gefordert wird ist im militärischen Kampf im Hinblick aufs Gesamtresultat eher ein Penalty als ein Segen.
Zitat:"Sucht sich selber die Lösung", "ermittelt das System selber, was es am besten machen soll", genau das passiert nicht.Wenn er etwas aufgeklärt hat, kann man doch simpel programmieren, dass das System dort vermehrt oder näher suchen muss. Das ist alles keine Sache und kann völlig autonom geschehen.
Zitat:Es gibt keine Problemlösungsstrategien, keine Alternativen, unter denen die Systeme auswählt. Es gibt eine Bewegung, die festgestellt wird, und entsprechend vorprogrammierte Gegenmaßnahmen, die ausgeführt werden.Was soll das sein? Wenn IFF nicht zweifelsfrei festgestellt wurde, kann die Drohne sich ja nicht aufs Ziel stürzen oder Waffen abfeuern. Ich seh jetzt da ausser IF keinerlei Probleme, hinfliegen und explodieren wird man ja wohl noch hinkriegen. Es stehen ja keine Gerichtsverhandlungen im Feld an.
Zitat:Als Ziel geht es genau darum; die Konfrontation mit einem Problem, das Erlernen einer Strategie zur Lösung während der Aufgabe und die Weitergabe ins "kollektive Gedächtnis", um darauf bei Bedarf wieder zurückgreifen zu können.Ganz bestimmt nicht. Du machst dir keine Vorstellungen wie viel Müll da entstehen kann. Du bräuchtest ja für jede Tat eine sinnergebende Analyse deines autonom handelnden Systems. Das kannst und darfst du nicht mal von einem Soldaten erwarten, weil so im Schnitt nur Quatsch und heilloses Durcheinander entsteht. Du musst dich auf die wichtigen Dinge beschränken und die gut und flexibel programmieren, aber sicher nicht selbst lernend.
Aber du kannst ja mal Beispiele schildern wo du "intelligentes Verhalten" zwingend einbauen würdest.