02.05.2015, 19:36
Helios:
Das Thema Batterien und Energieversorgung für kleine elektronische Systeme ist bereits hier und heute (ganz ohne Mikro-Drohnen) bereits ein erhebliches Problem.Ebenso die immer größere Bindung von Arbeitskraft im Bereich rückwärtiger Dienste aufgrund des ständig steigenden Anspruchs an Versorgungsgütern und Unterstützungssystemen. Das führt wie ich schon geschrieben habe ad extremum dazu, dass die Unterstützungseinheiten beginnen die Kampftruppe zu behindern und zu schwächen, obwohl sie diese ja eigentlich mit ihrer Arbeit stärken sollten.
Meine Aussage von 2 Mann war auch ganzheitlich gemeint. Und ist wirklich als Optimalwert gedacht, vermtutlich bindet die Sache noch wesentlich mehr Leute insgesamt. Selbst wenn du die Wartung dezentral über den Bataillonsversorgungsraum aufwärts erledigen lässt, (was dann bedeutet dass die Drohne nicht zur Verfügung steht und die Zeiträume für ihren Einsatz sich verkleinern) bindet dass immer noch Kräfte bei den Rückwärtigen Diensten der Kampfgruppe/Brigade usw
Noch ganz abgesehen von der Sicherung des Drohnenoperators und der dazugehörigen Logistikkette welche wieder durch Kampftruppen erfolgen muss welche dann für andere Aufgaben ausfallen. Ergebnis: die Kampftruppe sinkt quantitativ noch weiter ab und die feindliche Feuerkraft konzentriert sich noch mehr auf eine immer kleinere Truppe.
Die sind selbst ohne Hilfsmittel aufklärbar aber wie du schon richtig schreibst wird jeder halbwegs ernsthafte Gegner solche Hilfsmittel mit Leichtigkeit beschaffen. Und hier kommen wir zu einem meiner Meinung nach wesentlichen Punkt: die Gegenmittel sind meiner Einschätzung nach technisch einfacher und günstiger als diese Mikro-Drohnen. Die Methoden der ECM könnten hier besonders greifen weil man extrem kleine Systeme dieser Art nicht genug härten bzw schützen kann.
Dazu tritt noch die Beschränktheit in der Reichweite, die Beschränktheit der Sensoren (selbst die sehr teuren Sensoren der Black Hornet liefern kein so sonderlich berauschendes Bild) und die vielfältigen Möglichkeiten eine solche Drohnenaufklärung zu täuschen.
Und selbst die werden sich anpassen und durch Doktrin und Taktik lernen damit umzugehen. Meiner Meinung nach verrät man mit so einer Drohne eher die eigene Präsenz und ich betrachte dass als erheblichen Nachteil.
Wenn man natürlich so vorgeht wie in Afghanistan und mit maximaler Signatur mit riesigen Radpanzern herumlärmt ist so eine Mikro-Drohne im Vergleich natürlich wieder eine immense Verbesserung. Aber meine Vorstelllung von Infanterie ist ja auch eine ganz andere, im Stil von LRRP und LRP / DIP und nicht im Stil von Panzergrenadieren.
Diese falsche Vorgehensweise welche gegenüber Partisanen naturgemäß versagen muss resultiert primär aus der Kultur der Mechanisierung welche die kulturelle Grundströmung dieser Armee von Beginn an darstellt und welche im Kalten Krieg insgesamt die NATO Armeen zu stark durchdrungen hat.
Und daher sehe ich diesen Mikro-UAV Hype primär als den Versuch eine falsche Methode durch Technik doch irgendwie zum funktionieren zu bringen, also Doktrin und Taktik durch Technik zu ersetzen! Rein kriegswirtschaftlich gesehen wäre eine umgekehrte Herangehensweise jedoch wesentlich günstiger. Und flexibler sowie redundanter gegenüber Störungen.
Mikro UAV sind daher meiner Meinung nach zwar ein wertvolles Werkzeug (vor allem im OHK der an Wichtigkeit noch massiv zunehmen wird), aber man kann - egal wie man es dreht und wendet - falsche Doktrin und falsche Taktik nicht vollständig durch bloße Technik kompensieren.
Zitat:Zitat: Frage des EnergieaufwandsDas Thema würde ich aber nicht überbewerten.
Das Thema Batterien und Energieversorgung für kleine elektronische Systeme ist bereits hier und heute (ganz ohne Mikro-Drohnen) bereits ein erhebliches Problem.Ebenso die immer größere Bindung von Arbeitskraft im Bereich rückwärtiger Dienste aufgrund des ständig steigenden Anspruchs an Versorgungsgütern und Unterstützungssystemen. Das führt wie ich schon geschrieben habe ad extremum dazu, dass die Unterstützungseinheiten beginnen die Kampftruppe zu behindern und zu schwächen, obwohl sie diese ja eigentlich mit ihrer Arbeit stärken sollten.
Zitat:Bei der erwähnten PD-100 von Proxdynamics ist der Akku (ein "handelsüblicher" LiPo) fest verbaut und soll im Feld geladen werden, weshalb jedes System auch aus zwei Drohnen besteht (die in einer gemeinsamen Basisstation zusammengefasst sind), die im Wechsel eingesetzt werden können. Von daher ist ein Aufwand von einer Person im Feld durchaus realistisch (und bereits im Einsatz nachgewiesen), alles an Wartung kann dann zentralisiert erfolgen.
Meine Aussage von 2 Mann war auch ganzheitlich gemeint. Und ist wirklich als Optimalwert gedacht, vermtutlich bindet die Sache noch wesentlich mehr Leute insgesamt. Selbst wenn du die Wartung dezentral über den Bataillonsversorgungsraum aufwärts erledigen lässt, (was dann bedeutet dass die Drohne nicht zur Verfügung steht und die Zeiträume für ihren Einsatz sich verkleinern) bindet dass immer noch Kräfte bei den Rückwärtigen Diensten der Kampfgruppe/Brigade usw
Noch ganz abgesehen von der Sicherung des Drohnenoperators und der dazugehörigen Logistikkette welche wieder durch Kampftruppen erfolgen muss welche dann für andere Aufgaben ausfallen. Ergebnis: die Kampftruppe sinkt quantitativ noch weiter ab und die feindliche Feuerkraft konzentriert sich noch mehr auf eine immer kleinere Truppe.
Zitat:so halte ich eine PD-100 oder ähnlich kompakte und optimierte Geräte durchaus für nicht ort- und bekämpfbar, sofern man nicht mit Hilfsmitteln agieren kann.....Gleichzeitig würde ein Einsatz solcher Drohnen in einem symmetrischen Duell dafür sorgen, dass der Gegner zwingend diese Hilfsmittel braucht.
Die sind selbst ohne Hilfsmittel aufklärbar aber wie du schon richtig schreibst wird jeder halbwegs ernsthafte Gegner solche Hilfsmittel mit Leichtigkeit beschaffen. Und hier kommen wir zu einem meiner Meinung nach wesentlichen Punkt: die Gegenmittel sind meiner Einschätzung nach technisch einfacher und günstiger als diese Mikro-Drohnen. Die Methoden der ECM könnten hier besonders greifen weil man extrem kleine Systeme dieser Art nicht genug härten bzw schützen kann.
Dazu tritt noch die Beschränktheit in der Reichweite, die Beschränktheit der Sensoren (selbst die sehr teuren Sensoren der Black Hornet liefern kein so sonderlich berauschendes Bild) und die vielfältigen Möglichkeiten eine solche Drohnenaufklärung zu täuschen.
Zitat:. Meiner Meinung nach liegen die Vorteile aber zur Zeit noch primär in der asymmetrischen Kriegsführung, gegen Gegner die nicht in der Lage sind entsprechende Gegenmaßnahmen ins Feld zu führen.
Und selbst die werden sich anpassen und durch Doktrin und Taktik lernen damit umzugehen. Meiner Meinung nach verrät man mit so einer Drohne eher die eigene Präsenz und ich betrachte dass als erheblichen Nachteil.
Wenn man natürlich so vorgeht wie in Afghanistan und mit maximaler Signatur mit riesigen Radpanzern herumlärmt ist so eine Mikro-Drohne im Vergleich natürlich wieder eine immense Verbesserung. Aber meine Vorstelllung von Infanterie ist ja auch eine ganz andere, im Stil von LRRP und LRP / DIP und nicht im Stil von Panzergrenadieren.
Diese falsche Vorgehensweise welche gegenüber Partisanen naturgemäß versagen muss resultiert primär aus der Kultur der Mechanisierung welche die kulturelle Grundströmung dieser Armee von Beginn an darstellt und welche im Kalten Krieg insgesamt die NATO Armeen zu stark durchdrungen hat.
Und daher sehe ich diesen Mikro-UAV Hype primär als den Versuch eine falsche Methode durch Technik doch irgendwie zum funktionieren zu bringen, also Doktrin und Taktik durch Technik zu ersetzen! Rein kriegswirtschaftlich gesehen wäre eine umgekehrte Herangehensweise jedoch wesentlich günstiger. Und flexibler sowie redundanter gegenüber Störungen.
Mikro UAV sind daher meiner Meinung nach zwar ein wertvolles Werkzeug (vor allem im OHK der an Wichtigkeit noch massiv zunehmen wird), aber man kann - egal wie man es dreht und wendet - falsche Doktrin und falsche Taktik nicht vollständig durch bloße Technik kompensieren.