21.04.2015, 21:41
Schneemann schrieb:Der Staat wurde genau genommen friedlich begründet bzw. ausgerufen, und dies auf den Ideen der UN von 1947 für zwei Staaten - je einen jüdischen und einen arabischen -, ohne Revolution oder Krieg.Offensichtlich hat man die Nachbarn bezüglich dieser Erfindung nicht gefragt, oder? Oder waren alle einverstanden und dann kurz danach nicht mehr?
Zitat:Dass es dann einen Gründungskrieg 1948 gab, lag eindeutig an der Haltung der Nachbarn, die den jungen Staat sofort attackierten und austilgen wollten.Das Land hat ja vorher irgend jemand gehört, als man ursprünglich 2 Staaten gründen wollte. Da steckt ja schon der Widerspruch in der Gründungsphase. Offensichtlich war das nicht nur jüdisches Gebiet.
Zitat:Ich denke, dies ist der falsche Maßstab. Die Bundesrepublik Deutschland ist z. B. jünger als Israel, sie entstand 1949. Gibt es also nun einen Grund anzunehmen, dass die Existenz irgendwie seltsam wäre?Selbstverständlich, die BRD war auch vorher Deutschland. In Palästina wollten sicher nicht alle Israelis werden. Man hat einfach den Staat gegründet ohne Rücksicht auf die arabischen Befindlichkeiten.
Zitat:Nicht wirklich. Aber ich verstehe auch den Vergleich nicht. Deutschland ist heute ein föderativer und wirtschaftlich starker Bundesstaat, der seit 66 Jahren besteht. Wer sollte Interesse haben, sich abzuspalten?Aussenstehende haben den Staat Israel durchgesetzt, das war doch nicht der Wille der arabischen Bevölkerung, im Gegenteil. Ich kann ja verstehen, dass man vor dem Hintergrund des erfahrenen Leids im 2.ten Weltkrieg, den Juden einen Staat (UN) ermöglichen wollte, aber dass man dabei die Araber einfach ignoriert hat, war ein Kardinalsfehler.
Das wäre so wie wenn Bayern einen eigenen Staat möchte und die UN ihnen das ermöglicht ... und Deutschland da nichts zu sagen hat. Das geht doch nicht, du kannst doch nicht irgendwo einen Staat ausrufen. Und all die anderen Deutschen die in Bayern leben, aber keine Bayern sind, hätten bei dieser Staatsgründung auch nichts zu sagen.
Zitat:Das Palästina vor der Staatsgründung war genau genommen indessen ein religiöses und geographisches Chaos mit einer unleidlichen und überforderten Mandatsmacht.Umso schräger wenn daraus ein einzelner Staat entsteht, wenn die Einheimischen derart heterogen zusammengestellt waren. Da ist es doch völlig klar, dass du eine Hälfte um die Rechte bescheissen musst, wenn du nur ein Gebilde erstellst.
Zitat:Die A-Waffen-Kausalität hatten wir schon erklärt, sie fielen ja nicht 1948 mit der Staatsgründung vom Himmel.Wir haben sie sanktionslos toleriert. Wir sind nicht gerecht, das ist unser Problem. Den einen schenken wir alles und den anderen stehen wir wegen Kleinigkeiten auf den Füssen rum.
Zitat:Welches "Restdeutschland" denn? Phantom, manchmal verstehe ich dich wirklich nicht.Bezogen auf das Beispiel welches ich oben nochmals erläutert hab = Missverständnis. Wenn du etwas gründest, müssen doch die vorherigen Besitzer, Einheimischen oder was auch immer, damit einverstanden sein. Du kannst doch nicht nur eine Bevölkerungsgruppe aus einem Schuldgefühl glücklich machen und die anderen vergessen.
Zitat:Ich denke mal, man kann hier nicht mit dem westlichen Selbstverständnis argumentieren, wenn es um die deutsche Rolle bei der Ausrüstung der IDF geht, sondern man müsste speziell hier zwischen westlichem und deutschem Selbstverständnis in der Historie, auch damit natürlich das Dritte Reich und den Holocaust, unterscheiden.Der Weltpolizist USA verfährt nach dem gleichen Schema, ohne dass man sich jetzt da grosse Schuld aufgeladen hätte. Meine Güte, wie viele Resolutionen die mit ihrem Vetorecht bachab geschickt haben ... das ist einfach eine völlig einseitige Politik die nur im Chaos und Terror enden kann.