24.03.2015, 09:49
Der Vormarsch der Regierungstruppen gegenüber der Boko Haram-Terrorsekte geht weiterhin gut voran. Allerdings zeichnen sich zwei Umstände ab, die in der Zukunft evtl. noch für Probleme im Lande bzw. für eine Neuentstehung von Islamistenstrukturen sorgen könnten:
1.) Der bisherige Siegeszug der Regierungstruppen wurden weitgehend nicht von der doch recht unmotivierten und von Desertationen geplagten nigerianischen Armee erreicht, sondern vor allem von disziplinierter agierenden Truppen aus dem Niger und dem Tschad, die aber eben nur zeitweise involviert sein dürften und nach dem Erreichen von bestimmten Zielen vermutlich wieder zurückgenommen werden.
2.) Bei den Kämpfen wurden nur vergleichsweise wenige Islamisten wirklich getötet, viele haben sich offenkundig vor der Übermacht in den Dschungel oder in den noch von der Sekte teilweise kontrollierten Bundesstaat Borno zurückgezogen oder sich unter der Bevölkerung versteckt und sich so einem direkten Zugriff entzogen - eine mögliche erneute Sammlung und Regruppierung könnte also erfolgen.
Fazit: Obgleich derzeit alles auf eine Niederlage von Boko Haram hindeutet, könnte es sein, dass in einigen Monaten oder Jahren der Spuk wieder auflebt, wenn die ausländischen Truppen Nigeria nicht mehr aushelfen und wenn die bislang teils in Guerilla-Manier im Busch verschwundenen Mitglieder der Islamistengruppe sich neuerlich zu einem zumindest halbwegs organisierten Waffengang sammeln (könnten).
Schneemann.
1.) Der bisherige Siegeszug der Regierungstruppen wurden weitgehend nicht von der doch recht unmotivierten und von Desertationen geplagten nigerianischen Armee erreicht, sondern vor allem von disziplinierter agierenden Truppen aus dem Niger und dem Tschad, die aber eben nur zeitweise involviert sein dürften und nach dem Erreichen von bestimmten Zielen vermutlich wieder zurückgenommen werden.
2.) Bei den Kämpfen wurden nur vergleichsweise wenige Islamisten wirklich getötet, viele haben sich offenkundig vor der Übermacht in den Dschungel oder in den noch von der Sekte teilweise kontrollierten Bundesstaat Borno zurückgezogen oder sich unter der Bevölkerung versteckt und sich so einem direkten Zugriff entzogen - eine mögliche erneute Sammlung und Regruppierung könnte also erfolgen.
Fazit: Obgleich derzeit alles auf eine Niederlage von Boko Haram hindeutet, könnte es sein, dass in einigen Monaten oder Jahren der Spuk wieder auflebt, wenn die ausländischen Truppen Nigeria nicht mehr aushelfen und wenn die bislang teils in Guerilla-Manier im Busch verschwundenen Mitglieder der Islamistengruppe sich neuerlich zu einem zumindest halbwegs organisierten Waffengang sammeln (könnten).
Zitat:Boko Haram in der Defensive<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.heise.de/tp/artikel/44/44458/1.html">http://www.heise.de/tp/artikel/44/44458/1.html</a><!-- m -->
(23.03.2015)
Truppen aus Nigeria, dem Tschad und dem Niger nehmen der Terrorgruppe Gebiete ab
Seit ihr Anführer Abubakar Shekau am 7. März den Anschluss an das Kalifat der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) verkündete, befindet sich die nigerianischen Anti-Bildungs-Sekte Boko Haram in der Defensive. Die ersten Rückeroberungen von Ortschaften wurden von den nigerianischen Behörden noch am selben Tag gemeldet, was darauf hindeutet dass der Anschluss möglicherweise auch deshalb erfolgt sein könnte, weil die afrikanischen Salafisten militärisch ins Hintertreffen gerieten. [...] Inzwischen sollen Boko Haram alle Gebiete außerhalb des Kanuri-Bundesstaates Borno entrissen worden sein. Vorher hatte die Gruppe auch größere Areale in den Bundesstaaten Yobe und Adamawa gehalten.
Der Grund für die Entwicklung liegt offenbar nicht zuletzt darin, dass sich nun in großem Maßstab Truppen aus dem Tschad und dem Niger an den Kämpfen in Nordnigeria beteiligen, die wesentlich kampfstärker zu sein scheinen als die 100.000 Mann starke und mit jährlich zwei Milliarden Euro finanzierte nigerianische Armee, deren Soldaten häufig flohen, wenn Boko Haram anrückte. Damasak befreiten die Soldaten aus dem Tschad und dem Niger im Alleingang - die versprochenen nigerianischen Truppen kamen nicht. Dass die Truppen aus dem Tschad und dem Niger mittlerweile so direkt in Nigeria eingreifen, liegt auch daran, dass Boko Haram im Februar auch dort Ortschaften verwüstete. [...]
Ein Grund dafür ist, dass bei den Rückeroberungen bisher nur jeweils weniger Hundert Boko-Haram-Dschihadisten dauerhaft ausgeschaltet werden konnten. Die meisten flohen in das Restkalifat oder in den Busch - oder sie verstecken sich in der Zivilbevölkerung und warten möglicherweise nur darauf, erneut zuzuschlagen, wenn die Soldaten aus dem Tschad und dem Niger weitermarschiert sind.
Schneemann.