Bundeswehr 2020: Wunschkonzert
Zitat:@ObiBiber

Du fängst eigentlich schon richtig an, da du dir Gedanken über das sicherheitspolitische Umfeld Deutschlands machst, schweifst dann aber in verworrene, willkürliche Material- und Einheitenaufzählungen aus.

An erster Stelle muss ein politisches Konzept stehen, ein Ansatzpunkt hierfür bietet da unsere Verfassung: "Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf." Da stellen sich dann natürlich noch viele Fragen, Verteidigung von was? Deutschland? Verbündete? Die ganze Welt? Vor wem? Nationalstaaten? Nichtstaatliche Terrororganisationen? Was ist der nationale Konsens für den Einsatz von Streitkräften? Fällt darunter auch die militärische Evakuierung deutscher Staatsbürger aus Krisenländern? Oder gehen wir in Richtung anglo-amerikanisch/französischer Interventionismus in der Dritten Welt aus wirtschaftlichen Interessen? Dann gibt's ja noch noch "liberal interventionism", z.B. Grüne und Kosovo, wo man meint aus humanitären Interessen intervenieren zu müssen. Wie entscheidet man das?

ich gebe dir hier recht dass ich villeicht ein bisschen zu wenig ausgeholt habe...
klar ist dass man erstmal die Rahmenbedingungen vorgeben muss... und anhand derer ergibt sich die Zielausstattung für die Streitkräfte...ich meine aber dass ich dies zumindest teilweise schon gemacht habe... außerdem ist das Thema hier noch immer "Wunschkonzert 2015" :-P

die Bundeswehr ist fest in Bündnissysteme eingebunden...zuallererst die NATO, dann Europa.
Anhand dieser Ausrichtung allein ergibt sich schon die eine oder andere Aufgabe...
früher im kalten Krieg wäre Deutschland Frontstaat Nummer 1 gewesen... hier häten die großen Schlachten stattgefunden und hier hätte man schweres Gerät benötigt (LEOs und Marder) um die Panzer des Warschauer Pakts zu stoppen... des weiteren hätte man die Versorgung über See aus den USA sicherstellen müssen... daher U-Jagd...
diese Rahmenbedingungen haben sich zumindest ein wenig geändert...es gibt nicht mehr 2 große Machtblöcke die für Stabiltät sorgen... wir leben in einer multipolaren Welt...einer globalisierten Welt...mit sehr vielen unterschiedlichsten Bedrohungen... die jedoch aufgrund der Globalisierung mindestens so Nahe Sinn wie früher russische Panzer in der DDR...
die NATO wird heute weltweit zur Stabiliesierung eingesetzt und benötigt... auch im Rahmen von humanitären Einsätzen ist sie gefragt...außerdem muss Deutschland je nach Fall auch für seine eigenen Interessen (Handelsrouten, Sicherheit der dt. Bürger im Ausland, Grenzsicherheit, proaktive Vermeidung humanitärer Katastrophen, usw.) eintreten.
Ich denke es kann nicht nur die Lösung sein dass wir immer sagen... alle auf der Welt sind gut, s gibt keine Bedrohungen und wir können alles mit Geld, gutem Willen und dem Scheckbuch klären...
Andererseits habe ich auch geschrieben dass es auch keinen Sinn macht nach Schema F in die Zeiten des kalten Krieges zurückzufallen...und zu fordern dass die BW als einziges Ziel haben muss dass deutsche Staatsgebiet mit schweren Panzertruppen, vor schweren Panzertruppen...und mit 500.000 Mann zu verteidigen.
Die Art der Krigesführung hat sich in den letzten 40 Jahren nämlich auch massiv geändert!!
Ich kann heutzutage mit guter Aufklärung, guter Vernetzung, Luftüberlegenheit und leichten Bodentruppen, die allerdings wiederum eine gute Feuerkraft haben... viel mehr schaden anrichten, als mit zig tausenden Kampf und Schützenpanzern... und mit 1.000.000 Mio Soldaten.
Außerdem ist es heutzutage wichtig schnell Schwerpunkte bilden zu können...
da kann heute ein Einsatz an meiner Landesgrenze anstehen... morgen aber ein wichtiger großer Einsatz im nahe Osten oder mitten in Afrika... und wie will ich da meine 1000 Kampf und Schützenpanzer hinbekommen!?
Es kann nicht der Anspruch Deutschlands als 2. größtes Mitglied der Nato (finanziell)... und einer der wichtigsten Nationen auf diesem Planeten (was Wirtschaftskraft, Innovation und politischen Einfluß angeht) sich aus allem rauszuhalten...
viele dieser Bedrohungen haben direkten Einfluß auf die Bürger in Deutschland... daher muss man wenn es nötig ist auch vor Ort gehen diese Vorgehen können...
Dabei muss man natürlich auch betrachten dass man Mitglied in diversen Bündnisssystemen ist...
Die demographische Entwicklung und der unwille des deutschen Volkes unsummen an Geld und Personal für eine BW bereitzustellen bedingt des Weiteren, dass die Bundeswehr keine 300-400.000 Soldaten mehr haben kann.
Deswegen Ziele ich auf eine kleine 160.000 Mann Truppe ab...die allerdings optimal ausgestattet und weltweit einsetzbar ist. Viele moderne Systeme und eine hohe Beweglichkeit durch Fahrzeuge und fliegende Systeme... eine gute Aufklärung und hoher Schutz...und eine hohe Feuerkraft potentieren die Schlagkräftigkeit dieser kleinen Armee.

Mit dem aufgezeigten Umfang und der Ausstattung... außerdem mit der Einteilung und schwere, mittleren und leichten Kräften... versuche ich dem Rechnung zu tragen...

Außerdem muss man ja auch nicht komplett bei Null anfangen und kann Systeme integrieren für die bereits eine Menge Geld gezahlt wurde...und die auch schon bereit stehen und sich in Einsätzen als tauglich erwiesen haben (Leo 2, EAGLE IV, DINGO2, usw)
wenn man komplett bei Null anfangen würde, könnte man das Ganze bzgl Tpenvielfalt natürlich noch weiter optimieren...

Die Luftransportkräfte halte ich für die möglichen Szenarien für mehr als ausreichend... eine Brigade kann von diesen komplett verlegt werden... die restlichen Truppen sind Reserve und könnten mit einer zweiten Welle zum Einsatz gebracht werden...ich muss nicht 20.000 Mann inkl Ausrüstung auf einmal irgendwohin fliegen können!

bei den Kampffliegern sehe ich keine Bedarf an 5th Gen Fightern... das Geld kann man sich sparen, da man hier die USA an seiner Seite hat... die F35 wird sich sehr gut mit den Eufis ergänzen... da benötigt Deutscland keine eigenen... leiber das Geld in die Entwicklung eines Nachfolgers stecken... und weiter den Gegnern technisch überlegen bleiben...
wichtiger wie 5th Gen Fighter sind eigene Drohnen (MALE/HALE) die auch bewaffnet werden können.

bei der Marine bin ich zwiegespalten... ich denke dass man bzgl U-Boot Bau weiter an der Wletspitze bleiben sollte und hier investieren sollte... allerdings können wir uns auch BMD fähige Schiffe leisten... und eine K130 und F125 werden ihre Aufgaben auch sehr gut meistern... auch wenn eine Absalon hier vernünftiger gewesen wäre :-(


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