(Waffe) LRASM - neue(r) Seeziel-Flugkörper für die US Navy
#23
Erich schrieb:Die USN hat überall dort mit der "power projection" große Probleme, wo die Küstenstaaten mit solch weitreichenden Abwehrwaffen ausgestattet sind. Auch ein Flugzeugträger muss derzeit in Küstennähe operieren (ca. 250 Meilen), wenn ein Angriff auf Landziele vorgesehen ist.
Und mit weit reichenden Schiffsabwehrraketen kommt er dann in die Reichweite der land- oder luftgestützten Schiffsabwehr der bedrohten Küstenstaaten.

Und wenn solche Raketen auch noch von eigenen Schiffen oder U-Booten dieser Küstenstaaten gestartet werden können, dann wird die "Verteidigungslinie" noch weiter nach Vorne, von der Küste weg, geschoben. Das ist das Konzept, auf das z.B. Schwellenländer wie China (Sovremmeny - Yakhont / Moskit) oder Indien (Brahmos) setzen, um das eigenen Küstenvorfeld "Gegnerfrei" zu halten.
Eine Möglichkeit wäre dann, selbst auf entsprechende Waffensysteme zurück greifen zu können, und so die entsprechende Abwehr der Küstenstaaten wieder zurück zu drängen.

1. Ein Träger kann auch viel, viel weiter drausen agieren. Es sinkt dabei lediglich die Zahl der generierbaren Sorties weil mehr Jets Tanker spielen müssen.
Es gibt keine magische Grenze bei 250 Meilen oder irgendwo sonst.

2. 'Weitreichende Abwehrwaffen' zu haben hilft dir erst einmal genau Garnichts.
Du brauchst:
- eine Möglichkeit einen Träger irgendwo weit drausen mindestens quadratkilometergenau aufzuklären
- genügend Starter vor Ort um überhaupt anständige Salven gegen Aegis generieren zu können
- eine intakte C3 Infrastruktur um eine Verbindung zwischen dem Aufklärungsmittel und den Startern erhält
- genügend IADS um die Starter effektiv zu schützen

Welches Land hat das heute so? Keines. China hat es vielleicht mal irgendwann in zehn oder zwanzig Jahren.

3. Es ist keintragfähiges Konzept im eigenen Küstenvorfeld irgendwelche schwimmenden Assets zu parken. Diese können sich gegen Trägerverbände nicht halten und würden schnell neutralisiert werden. Der Angriff auf Küstenziele erfolgt damit höchstens einige Zeit später.

4. Ob mit ob ohne LRSAM, die Trägergruppe hat schon jetzt hier und heute mit Flugzeuggestützten Abstandslenkwaffen und schiffsgestützten Marschflugkörpern die nötige Reichweite um von jenseits des Küstenvorfelds den Battlespace zu kontrollieren. Hierzu ist LRSAM nicht gesondert nötig und auch nicht gesondert sinnvoll.

5. Die mögliche Beschaffung von LRSAM geschieht nicht wegen irgendeinen Küstenvorfeldproblematik sondern um gegen Blue Water Near Peers über die Trägergeschwader hinaus mehr Assets im Arsenal zu haben.
Salopp ausgedrückt, Harpoons sind halt langsam unsexy und die Surface Warfare Crowd will auch mal wieder neues Spielzeug. Durch die Neuausrichtung der US Streitkräfte haben sie dazu ganz gute Karten.

Zitat:Dass die USN noch auf Jahrzehnte hinaus jeden anderen Gegner auf "offener See" in Grund und Boden schicken wird, ist unbestritten.
Im Küstenvorfeld (und wenn dann noch ein landgestützter Schutzschirm über dem Küstenvorfeld dazu kommt) sieht das dann schon anders aus, vor allem, wenn zur Bekämpfung von CBGs weitreichende Schiffsabwehrraketen zum Einsatz gebracht werden können.
Warum? Das sind Behauptungen ohne Begründungen. Weitreichende Schiffsraketen von Land können wie jede andere AShM auch von der Verbandsraketenabwehr wirksam bekämpft werden.
Der Umstand, dass die Dinger von Land aus gestartet werden und nicht von Schiffen ist dabei irrelevant.
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