14.01.2015, 11:02
revan:
Das FCS Programm war technisch einfach zu ehrgeizig, aber von der Grundidee her durchaus nicht falsch. Der besondere Witz ist, dass mit der Zeit die Idee des FCS Programms umgesetzt werden wird, es geht ja zur Zeit alles in diese Richtung. Man wollte damals einfach der Zeit zu weit voraus sein und eine Revolution in der Kriegsführung war das Ziel. Das war zu ambitioniert, vergleichbar einem Versuch schon 1914 die Seekriegsführung mit Flugzeugträgern zu führen. Es war einfach noch nicht so weit.
Ein wesentlicher Punkt ob ein neues System sich durchsetzt ist zudem die Frage der Massenherstellung einer immer gleichen Qualität zu einem immer gleichen (niedrigen) Preis. Daran krankt beispielsweise auch die Entwicklung bei den Schützenwaffen bzw dieser Umstand verschuldet den technischen Stillstand in diesem Gebiet. Jeder revolutionäre Ansatz (wie FCS) erschwert die Sicherstelllung dieses Aspektes immens.
Und genau so etwas ist es, was ich mit falscher Konzeption meine. Die Ergebnisse dieser verfehlten Doktrin waren dann ab 2003 im Irak zu sehen und unter den Fernwirkungen leiden wir heute immer noch. Drohnen erhöhen insbesondere dann die militärische Leistung, wenn man sie in einem Konzept der Quantität einsetzt, also durch sie nicht Personal einspart sondern die Zahl der insgesamt eingesetzten Systeme erhöht.
Wenn man sich aber nun die Kosten und die Beschränkungen (insbesondere von Großdrohnen) ansieht, dann wird sofort klar, dass auch die Konstruktion der Drohnen selbst einer verfehlten Konzeptioon folgt und damit eben keine Mehrleistung im Vergleich zu konventionellem Vorgehen möglich ist, oder sogar im Gegenteil die militärische Leistungsfähigkeit durch den Ersatz von Menschen durch Drohnen sinkt.
1 Gezielte Tötungen
Auch das meine ich mit falscher Konzeption. Bevor man die Fähigkeiten von Drohnen in Pakistan nacch Belieben Leute ermorden zu können feiert, sollte man vielleich mal eher eine Grundsatzdiskussioon darüber führen, ob diese Strategie überhaupt sinnvoll ist.
Ein Waffensystem dass auf eine falsche und kontraproduktive Strategie hin konzipiert und optimiert wuurde, ist damit ebenso falsch konzipiert und daher sinnlos und wirkungslos.
2 Ersatz anderer Plattformen
Drohnen sind definitiv die Zukunft in der LNU (CAS): sie werden hier taktische Bomber bzw Erdkampfflugzeug und auch Kampfhubschrauber ersetzen. Angesichts der Möglichkeiten moderner Artillerie ist allerdings die Frage, inwieweit LNU überhaupt noch so relevant sein wird.
Drohnen als Erdkampfflugzeuge werden Zukunft zugleich Späher für die Artillerie sein und engstens mit dieser Zusammenarbeiten. Angesichts der Expertise der Artillerie im Einsatz von Aufklärungsdrohnen und indirektem Feuer zur Unterstützung von Bodentruppen sollte man daher
Erdkampfdrohnen meiner Überzeugung nach direkt der Artillerie und damit dem Heer unterstellen.
Die Frage ist, wofür und auf welche Weise man sie einsetzt. Selbst die MQ1 könnte man alle in symetrischen Kriegen verwenden, die Frage ist nur auf welche Weise. Hier werden insbesondere die Möglichkeiten des Täuschens interessant und in wie weit man Drohnen für diese einsetzen kann. Zudem neigt sich jeder symetrische Krieg mit der Zeit in eine Richtung und ab einem gewissen Zeitpunkt sind dann zeitgleich zum noch weiter laufenden symetrischen Geschehen bereits hybride Kriegsführung und Partisanenkrieg zu bewältigen.
Gerade die Frage hybrider Kriegsführung spricht für Drohnen. Die USA haben vor kurzem sogar ihre Spezialeinheiten wegen dieser Frage umgegliedert und einen Gros ihrer Sondereinheiten in einer neu strukturierten Division umgegliedert die sich auf hybride Kriegsführung spezialisieren soll.
Wobei die Frage ist, was simulierte Gefechte wert sind! Das Versagen der vernetzten Kriegsführung und der Drohnenkriegsführung erfolgte im praktischen Krieg im Irak. 2003 versagte die vernetzte Kriegsführung auf ganzer Linie und dass gegen einen immens schwachen und de facto kampfunfähigen Feind. Drohnen waren 2003 mehr eine Behinderung und eine Verlangsamung als eine Steigerung der Leistungsfähigkeit. Dasselbe war oft in Afghanistan zu beobachten.
Auf der anderen Seite schreitet die Zeit und die Technologie fortwährend voran und was 2003 galt, muss im nächsten Krieg 2015 keineswegs gelten.
Speziell zu simulierten Gefechten: zur gleichen Zeit wo das FCS System bei Simulationen scheiterte, änderte man die komplette Bodenaufklärung und ersetzte so weit wie möglich Spähpanzer durch leichte Spähfahrzeuge. Der Fennek der Bundeswehr ist beispielsweise eine Resultat dieser Simulationen. In den simulierten Gefechten waren diese leichten Spähfahrzeuge überlegen. Im praktischen Krieg im Irak stellte sich dann heraus, dass sie im Endeffekt völlig wertlos waren und klassische Spähpanzer und Panzeraufklärer weit überlegen agierten. Hier hatten also die Simulationen ganz andere Ergebnisse erbracht als der praktische Einsatz.
Bei simulierten Gefechten in den USA setzen sich beispielsweise fast immer T72 der OPFOR gegenüber den M1A2 im Kampf durch und besiegen diese mit teilweise erstaunlicher Leichtigkeit. Im echten Krieg wurden die T72 von den M1 abgeschlachtet.
Was zeigen diese scheinbaren Paradoxien auf: 1 dass Simulationen weitgehend täuschen können 2 dass es oft versteckte Faktoren gibt welche im realen Krieg immense Auswirkungen auf die Ergebnisse haben 3 dass der menschliche Faktor, dass menschliche Können im Krieg absolut entscheidend ist und keine Drohne und keine Technologie der Welt das menschliche Können im Krieg ersetzen kann.
Drohnen werden heute auf eine verfehlte Weise als ein Ersatz für menschliches Können verstanden. Statt sie als das zu begreifen was sie sind: eine bloße Verlängerung der Reichweite der menschlichen Hand und der Sichtweite menschlicher Augen.
Drohnen sind deshalb gerade eben keine Revolution ! Eine moderne Drohne ist in ihrem Kern, ihrem Wesen nach auch nichts anderes als ein Bogen oder ein Fernglas! Deshalb muss jedes Konzept das Drohnen als revolutionär begreift (was zur Zeit so der Fall ist) scheitern, weil Drohnen keine Revolution sind, sondern eine bloße Evolution und als "Mutation" innerhalb der Evolution der Waffentechnologie zur Zeit überhaupt erst mal ihren evolutionären Vorteil erweisen müssen.
Deshalb ist dieses ganze Gerede von einer Revolution in der Kriegsführung durch Drohnen so absurd.
Drohnen sind in Wahrheit ein evolutionäre Entwicklung, eine Fortführung von Bogen und Fernglas und man sollte sie daher evolutionär den Anforderungen entsprechend konzipieren. Also 1 zuerst richtige Strategien finden, 2 diesen folgend eine funktionierende Doktrin aufstellen und 3 dieser folgend evolutionär die dafür notwendigen Drohnen entwicklen. Würde dies so geschehen, würden Drohnen eine immense Leistungssteigerung bedeuten, dies aber auch erst ab dem Punkt, wo eine Massenherstellung zu bestimmten immer gleichen Parametern möglich wird.
Zitat:Mir ging bzw. geht es vornehmlich um die Drohnen Manie die Ende der 90er Jahre den Westen erfasste und zu Fehlschlägen wie FCS und seinen kleineren Brüdern in anderen Westlichen Statten führte,
Das FCS Programm war technisch einfach zu ehrgeizig, aber von der Grundidee her durchaus nicht falsch. Der besondere Witz ist, dass mit der Zeit die Idee des FCS Programms umgesetzt werden wird, es geht ja zur Zeit alles in diese Richtung. Man wollte damals einfach der Zeit zu weit voraus sein und eine Revolution in der Kriegsführung war das Ziel. Das war zu ambitioniert, vergleichbar einem Versuch schon 1914 die Seekriegsführung mit Flugzeugträgern zu führen. Es war einfach noch nicht so weit.
Ein wesentlicher Punkt ob ein neues System sich durchsetzt ist zudem die Frage der Massenherstellung einer immer gleichen Qualität zu einem immer gleichen (niedrigen) Preis. Daran krankt beispielsweise auch die Entwicklung bei den Schützenwaffen bzw dieser Umstand verschuldet den technischen Stillstand in diesem Gebiet. Jeder revolutionäre Ansatz (wie FCS) erschwert die Sicherstelllung dieses Aspektes immens.
Zitat:So etwa sollten Drohnen vor allem Geld und Personal einsparen und die Informationsüberlegenheit über einen konventionell agierenden Gegner erreichen.
Und genau so etwas ist es, was ich mit falscher Konzeption meine. Die Ergebnisse dieser verfehlten Doktrin waren dann ab 2003 im Irak zu sehen und unter den Fernwirkungen leiden wir heute immer noch. Drohnen erhöhen insbesondere dann die militärische Leistung, wenn man sie in einem Konzept der Quantität einsetzt, also durch sie nicht Personal einspart sondern die Zahl der insgesamt eingesetzten Systeme erhöht.
Wenn man sich aber nun die Kosten und die Beschränkungen (insbesondere von Großdrohnen) ansieht, dann wird sofort klar, dass auch die Konstruktion der Drohnen selbst einer verfehlten Konzeptioon folgt und damit eben keine Mehrleistung im Vergleich zu konventionellem Vorgehen möglich ist, oder sogar im Gegenteil die militärische Leistungsfähigkeit durch den Ersatz von Menschen durch Drohnen sinkt.
Zitat: Zwar mögen sich MQ1 und MQ9 in War on Terror als Waffe der Wahl für gezielte Tötungen bewährt haben ......Doch der große Durchbruch blieb insofern aus, als das die Drohne weder den Tactical Fighter oder Bomber noch irgendeine Primär Plattform zu ersetzen vermochte.
1 Gezielte Tötungen
Auch das meine ich mit falscher Konzeption. Bevor man die Fähigkeiten von Drohnen in Pakistan nacch Belieben Leute ermorden zu können feiert, sollte man vielleich mal eher eine Grundsatzdiskussioon darüber führen, ob diese Strategie überhaupt sinnvoll ist.
Zitat:und natürlich auch als ein Ideales Werkzeug in Krieg gegen den Terror zur Eliminierung von Zielpersonen
Ein Waffensystem dass auf eine falsche und kontraproduktive Strategie hin konzipiert und optimiert wuurde, ist damit ebenso falsch konzipiert und daher sinnlos und wirkungslos.
2 Ersatz anderer Plattformen
Drohnen sind definitiv die Zukunft in der LNU (CAS): sie werden hier taktische Bomber bzw Erdkampfflugzeug und auch Kampfhubschrauber ersetzen. Angesichts der Möglichkeiten moderner Artillerie ist allerdings die Frage, inwieweit LNU überhaupt noch so relevant sein wird.
Drohnen als Erdkampfflugzeuge werden Zukunft zugleich Späher für die Artillerie sein und engstens mit dieser Zusammenarbeiten. Angesichts der Expertise der Artillerie im Einsatz von Aufklärungsdrohnen und indirektem Feuer zur Unterstützung von Bodentruppen sollte man daher
Erdkampfdrohnen meiner Überzeugung nach direkt der Artillerie und damit dem Heer unterstellen.
Zitat:So existiert auch heute keine einzige mir bekannte Großdrohne die man in Symmetrischen Krieg einsetzen könnte
Die Frage ist, wofür und auf welche Weise man sie einsetzt. Selbst die MQ1 könnte man alle in symetrischen Kriegen verwenden, die Frage ist nur auf welche Weise. Hier werden insbesondere die Möglichkeiten des Täuschens interessant und in wie weit man Drohnen für diese einsetzen kann. Zudem neigt sich jeder symetrische Krieg mit der Zeit in eine Richtung und ab einem gewissen Zeitpunkt sind dann zeitgleich zum noch weiter laufenden symetrischen Geschehen bereits hybride Kriegsführung und Partisanenkrieg zu bewältigen.
Gerade die Frage hybrider Kriegsführung spricht für Drohnen. Die USA haben vor kurzem sogar ihre Spezialeinheiten wegen dieser Frage umgegliedert und einen Gros ihrer Sondereinheiten in einer neu strukturierten Division umgegliedert die sich auf hybride Kriegsführung spezialisieren soll.
Zitat:Als letztendlich endlich größere Einheiten mit FCS Doktrin und FCS Ausrüstung vornehmlich Drohnen gegen konventionelle Einheiten antraten, wurde endgültig klar das man aber zig Milliarden und über ein Jahrzahnt für absolut nichts vergeudet hatte, als diese FCS Einheiten in jeden simulierten Gefecht von den regulären Truppen geschlagen wurden.
Wobei die Frage ist, was simulierte Gefechte wert sind! Das Versagen der vernetzten Kriegsführung und der Drohnenkriegsführung erfolgte im praktischen Krieg im Irak. 2003 versagte die vernetzte Kriegsführung auf ganzer Linie und dass gegen einen immens schwachen und de facto kampfunfähigen Feind. Drohnen waren 2003 mehr eine Behinderung und eine Verlangsamung als eine Steigerung der Leistungsfähigkeit. Dasselbe war oft in Afghanistan zu beobachten.
Auf der anderen Seite schreitet die Zeit und die Technologie fortwährend voran und was 2003 galt, muss im nächsten Krieg 2015 keineswegs gelten.
Speziell zu simulierten Gefechten: zur gleichen Zeit wo das FCS System bei Simulationen scheiterte, änderte man die komplette Bodenaufklärung und ersetzte so weit wie möglich Spähpanzer durch leichte Spähfahrzeuge. Der Fennek der Bundeswehr ist beispielsweise eine Resultat dieser Simulationen. In den simulierten Gefechten waren diese leichten Spähfahrzeuge überlegen. Im praktischen Krieg im Irak stellte sich dann heraus, dass sie im Endeffekt völlig wertlos waren und klassische Spähpanzer und Panzeraufklärer weit überlegen agierten. Hier hatten also die Simulationen ganz andere Ergebnisse erbracht als der praktische Einsatz.
Bei simulierten Gefechten in den USA setzen sich beispielsweise fast immer T72 der OPFOR gegenüber den M1A2 im Kampf durch und besiegen diese mit teilweise erstaunlicher Leichtigkeit. Im echten Krieg wurden die T72 von den M1 abgeschlachtet.
Was zeigen diese scheinbaren Paradoxien auf: 1 dass Simulationen weitgehend täuschen können 2 dass es oft versteckte Faktoren gibt welche im realen Krieg immense Auswirkungen auf die Ergebnisse haben 3 dass der menschliche Faktor, dass menschliche Können im Krieg absolut entscheidend ist und keine Drohne und keine Technologie der Welt das menschliche Können im Krieg ersetzen kann.
Drohnen werden heute auf eine verfehlte Weise als ein Ersatz für menschliches Können verstanden. Statt sie als das zu begreifen was sie sind: eine bloße Verlängerung der Reichweite der menschlichen Hand und der Sichtweite menschlicher Augen.
Drohnen sind deshalb gerade eben keine Revolution ! Eine moderne Drohne ist in ihrem Kern, ihrem Wesen nach auch nichts anderes als ein Bogen oder ein Fernglas! Deshalb muss jedes Konzept das Drohnen als revolutionär begreift (was zur Zeit so der Fall ist) scheitern, weil Drohnen keine Revolution sind, sondern eine bloße Evolution und als "Mutation" innerhalb der Evolution der Waffentechnologie zur Zeit überhaupt erst mal ihren evolutionären Vorteil erweisen müssen.
Deshalb ist dieses ganze Gerede von einer Revolution in der Kriegsführung durch Drohnen so absurd.
Zitat:Doch den großen Durchbruch den man sich in den 90er von den Drohnen erhofft hatte, sehe ich eben nicht mehr als Realistische Entwicklung an.
Drohnen sind in Wahrheit ein evolutionäre Entwicklung, eine Fortführung von Bogen und Fernglas und man sollte sie daher evolutionär den Anforderungen entsprechend konzipieren. Also 1 zuerst richtige Strategien finden, 2 diesen folgend eine funktionierende Doktrin aufstellen und 3 dieser folgend evolutionär die dafür notwendigen Drohnen entwicklen. Würde dies so geschehen, würden Drohnen eine immense Leistungssteigerung bedeuten, dies aber auch erst ab dem Punkt, wo eine Massenherstellung zu bestimmten immer gleichen Parametern möglich wird.