Freie Marktwirtschaft vs Planwirtschaft
#20
@Phantom
Danke für den Link. Eine faszinierende Stunde Radio.

:!: Erst mal "off-Topic":
Zitat:Ich denke, das Stichwort "globale Kooperation" zeigt zunächst die Schwierigkeit auf - die natürliche Kooperationsbereitschaft der Menschen war immer für die eigene (überschaubare) Gruppe, und in Abgrenzung zu "den anderen".
Das "wir gegen die anderen" ist in einer globalisierten Welt immer wichtiger. "Wir in (West-)Europa" haben nur gemeinsam eine Chance, unsere Interessen gegen "die anderen" zu vertreten.
Diese Gemeinsamkeit (siehe mein Posting vom 03.01., 23:00 Uhr)zu finden und zu erhalten, ist schon auf europäischer Ebene schwierig genug.
Die notwendige globale Kooperation zu erreichen, wird noch schwieriger. Aber es gibt weltweite Probleme, die wir nur gemeinsam lösen können (in der Sendung wurde z.B. die Klimaveränderung angesprochen).
Aber ich bin optimistisch. Dass wir die Probleme erkennen, und über "globale Kooperation" sprechen können, zeigt schon, dass die notwendige geistige Auseinandersetzung passiert - und das Erkennen der Probleme ist schon der erste Schritt zur Problembewältigung. Ich halte die meisten politischen Führer weltweit für rational handelnd.
Auch Putin - um ein Beispiel zu nennen - handelt rational. Er nimmt aber für kurzfristige Erfolge (Ukraine) mittel- und langfristig erhebliche Probleme für Russland in Kauf. Insofern muss das auch der russischen Regierung deutlich gemacht werden. Dass er darüber nachdenkt, zeigt eine seiner letzten Reden - dort hat er ausgeführt, wenn die Ukraine nicht gewesen wäre, dann hätte "der Westen" andere Dinge gefunden, um Russland zu schaden. Das ist aus Putins Erlebnishorizont verständlich, und deshalb ist es wichtig, zu belegen, dass dem nicht so ist.
Mehr Sorge bereiten mir die "irrational handelnden" - also z.B. religiöse Fanatiker wie ISIS. Diesen "beschränkten Geistern" ist mir rationalen Erwägungen nicht zu begegnen - wobei ich ergänzen möchte, dass auch in der jüngsten Vergangenheit ein religiös verblendeter US-Präsident zum "Krieg gegen das Böse" aufgerufen hatte. Religiöse Verblendung gibt es also nicht nur im Islam, sondern auch noch in jüngster christlicher Geschichte. Ich habe aber auch den Eindruck, dass diese religiöse Intoleranz ein Spezifikum monotheistischer Religionen ist, die sich insbesondere zeigt, wenn eine Religion nicht in einer "Minderheitensituation" ist. Insofern könnte sich die säkulare Gesellschaftsform vielleicht sogar als Positiv für das Zusammenleben erweisen.

Und jetzt komme ich zurück zum Thema: :!:

In der Sendung wurde deutlich, dass Wettbewerb positiv ist - auch im Wirtschaftsleben, solange er nicht in eine Herrschaft der Mächtigen ausartet.
Und dass es durchaus auch einen Wettbewerb unterschiedlicher Gesellschaftsformen und (so artikuliert) z.B. "unterschiedlicher Demokratieverständnisse" geben kann - und als "positiven Wettbewerb" auch geben soll.
Das hindert aber die globale Kooperation nicht, insbesondere dort nicht, "wo es drauf ankommt". Und das wiederum setzt voraus, dass jeder der Beteiligten sicher sein kann, nicht für einen kurzfristigen Vorteil "übervorteilt" zu werden. Sicherheit - auch vor einem überstarken Hegemon - gehört als Voraussetzung ebenso dazu.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: