29.12.2014, 13:45
Ich glaube, ich hab jetzt den Kern Eures Streites verstanden. Während Quintus aus der europäischen Sicht argumentiert
Das klappt für Europa und Brasilien (wo auch der politische Wille besteht, sich unabhängig von US-Abhängigkeiten zu machen), nicht aber für die Schweiz.
Und in der Tat - die USA sind als starker Partner und Beschützer "in der Ferne" durchaus respektabel. Solange die Schweiz sich nicht gegen die elementaren Interessen der USA stellt, ist ein Waffenboykott auch nicht zu erwarten. Allerdings stellt sich dann auch die Frage, wie neutral die Schweiz noch agieren kann.
Zu einem möchte ich aber doch noch was sagen:
Dazu gab es verschiedene Gründe
= die Stärkung der eigenen Rüstungsindustrie
= die Unabhängigkeit von Nachschublieferungen über einen unsicheren See- / Luftweg
= die (auch von den USA geforderte) Stärkung der europäischen NATO-Partner
= ....
(vieles ist in der Diskussion schon angeklungen).
Es gibt in Europa nur noch zwei bis drei Nationen, die in der Lage sind, auf nationaler Ebene entsprechende Fighter zu entwickeln. Die kleineren EU-Länder stehen also vor der Frage, ob sie die europäische Rüstungsindustrie stärken wollen, oder weiterhin in Abhängigkeit von den USA bleiben.
GB hat eigentlich die Vorarbeit für den EF geleistet, Frankreich ist mit der Rafale und Schweden mit der Gripen inzwischen Konkurrent auf dem Weltmarkt.
Und da zeichnet sich auch durchaus eine "Marktteilung" der europäischen Produkte bei den Staaten bzw. Staatengruppen ab, die sich (wie Russland auch) nicht von den USA abhängig machen und eine unabhängige Politik zur Umsetzung eigener Interessen ggf. auch in Konkurrenz zu den USA ermöglichen wollen:
= der EF bleibt das Standardflugzeug in der EU,
= die Rafale wird wohl vor allem in Frankreich und Indien zum Einsatz kommen,
= die Gripen wird dagegen in Schweden, Brasilien und anderen südamerikanischen Ländern zum Standard;
= mit der J-10 aus China gibt es noch ein ähnliches Flugzeug dieser Klasse,
Damit haben ein Teil der Staaten oder Staatengruppen, die ich schon vor Jahren als potentiell künftige Akteure einer multiporalen Welt benannt habe, im Bereich der Kampfflugzeuge eine eigenständige, unabhängige Basis geschaffen.
Quintus Fabius schrieb:...blickt Phantom mehr aus der Sicht eines kleineren Landes wie der Schweiz auf den Diskussionsgegenstand:
Eine gewisse Autarkie ist im Krieg ein erheblicher Vorteil. Und gerade diese wollen die Amis ihren Untertanen ich meine Verbündeten nicht zugestehen um so ihre Machtansprüche durchdrücken zu können. Es kann daher militärpolitisch für Europa nicht sinnvoll sein, von den Amis zu kaufen weil man damit sicherheitspolitisch gefährliche Abhängigkeiten befördert.
phantom schrieb:...und da ist es völlig illusorisch, dass sich ein kleines Land wie die Schweiz rüstungstechnisch unabhängig macht.
Es macht keinerlei Sinn alles selbst zu produzieren, viel gescheiter ist es, wenn man sich ein vernünftiges Ersatzteillager anlegt. Die Option sich alle Fähigkeiten anzueignen und die Waren selbst zu fertigen, ufert in katastrophal hohen Kosten aus.
...
Die normale Wartung musst du komplett selbst erledigen ... das ist schon eine Monsteraufgabe. Deshalb ist es auch so schwachsinnig, wenn man als kleinere Luftwaffe, mehrere Muster im Betrieb hält. Da schmeisst man das Geld wirklich zum Fenster raus.
....
Das klappt für Europa und Brasilien (wo auch der politische Wille besteht, sich unabhängig von US-Abhängigkeiten zu machen), nicht aber für die Schweiz.
Und in der Tat - die USA sind als starker Partner und Beschützer "in der Ferne" durchaus respektabel. Solange die Schweiz sich nicht gegen die elementaren Interessen der USA stellt, ist ein Waffenboykott auch nicht zu erwarten. Allerdings stellt sich dann auch die Frage, wie neutral die Schweiz noch agieren kann.
Zu einem möchte ich aber doch noch was sagen:
phantom schrieb:...keine Partnernation des EF ist gezwungen worden, dabei zu sein. Es war der gemeinsame Wille der Partnernationen, einen eigenen Fighter unabhängig von den USA zu entwickeln und zu produzieren.
Lustig ist wie du die Zwänge immer wieder verdrehst. Die Partnernationen des EF müssen dieses Flugzeug kaufen, obwohl sie es nicht brauchen.
Dazu gab es verschiedene Gründe
= die Stärkung der eigenen Rüstungsindustrie
= die Unabhängigkeit von Nachschublieferungen über einen unsicheren See- / Luftweg
= die (auch von den USA geforderte) Stärkung der europäischen NATO-Partner
= ....
(vieles ist in der Diskussion schon angeklungen).
Es gibt in Europa nur noch zwei bis drei Nationen, die in der Lage sind, auf nationaler Ebene entsprechende Fighter zu entwickeln. Die kleineren EU-Länder stehen also vor der Frage, ob sie die europäische Rüstungsindustrie stärken wollen, oder weiterhin in Abhängigkeit von den USA bleiben.
GB hat eigentlich die Vorarbeit für den EF geleistet, Frankreich ist mit der Rafale und Schweden mit der Gripen inzwischen Konkurrent auf dem Weltmarkt.
Und da zeichnet sich auch durchaus eine "Marktteilung" der europäischen Produkte bei den Staaten bzw. Staatengruppen ab, die sich (wie Russland auch) nicht von den USA abhängig machen und eine unabhängige Politik zur Umsetzung eigener Interessen ggf. auch in Konkurrenz zu den USA ermöglichen wollen:
= der EF bleibt das Standardflugzeug in der EU,
= die Rafale wird wohl vor allem in Frankreich und Indien zum Einsatz kommen,
= die Gripen wird dagegen in Schweden, Brasilien und anderen südamerikanischen Ländern zum Standard;
= mit der J-10 aus China gibt es noch ein ähnliches Flugzeug dieser Klasse,
Damit haben ein Teil der Staaten oder Staatengruppen, die ich schon vor Jahren als potentiell künftige Akteure einer multiporalen Welt benannt habe, im Bereich der Kampfflugzeuge eine eigenständige, unabhängige Basis geschaffen.