07.12.2014, 10:59
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Zitat:Am 1. Dezember hat das neue “Arktiskommando” seine Arbeit aufgenommen.(ganze Nachricht, da Marineforum und nur kurz im Netz)
In den letzten Jahren hatte die russische Regierung immer wieder die wachsende strategische Bedeutung der arktischen Region betont. Unter dem Klimawandel werde der „nördliche Seeweg“ zunehmend befahrbar und unterseeische Bodenschätze ließen sich kosteneffektiver ausbeuten. Die musste sich natürlich auf Auftrag, Aufgaben und Mittel der russischen Streitkräfte auswirken – und sich schließlich auch in der übergreifenden Führungsstruktur der russischen Streitkräfte widerspiegeln.
Im Februar war zum „Schutz der Interessen Russlands in der Arktis“ die Aufstellung des TSK-gemeinsamen Führungskommando „Nordflotte – Vereinigtes Strategisches Kommando“ (VSK Nord) angekündigt worden. Das nun offiziell aktivierte VSK Nord hat quasi den Status eines Militärbezirks, wird aber offiziell nicht als solcher bezeichnet; die gegenwärtige Basisstruktur mit vier Militärbezirken soll wohl beibehalten werden. Es ist direkt dem Verteidigungsminister unterstellt und wird vom Befehlshaber der Nordflotte, derzeit Admiral Vladimir Korolov, geführt.
Die Nordflotte wird nun als „Main Striking Force“ des VSK Nord aus ihrem bisherigen Unterstellungsverhältnis unter den Militärbezirk West herausgelöst. Neben ihr werden im neuen Führungskommando auch Arktis-Brigaden der Landstreitkräfte, Truppenteile der Luftstreitkräfte und der Luftverteidigung sowie zusätzliche Führungsorgane zusammengefasst. Einige Verbände und Truppenteile kommen sogar aus den Militärbezirken Mitte und Süd; auch Grenzschutzeinheiten und Einheiten des Katastrophenschutzministeriums werden in die neue Struktur integriert.
Der Wechsel der designierten Truppenteile und Verbände in das neue VSK Nord wird sich allmählich vollziehen. So soll die Aufstellung von zwei Arktisbrigaden der Landstreitkräfte erst 2016 abgeschlossen sein. In der unzugänglichen Region ist auch die benötigte militärische Infrastruktur nicht auf Knopfdruck verfügbar. Bis 2018 soll entlang der gesamten Nordküste eine neue Kette von zehn Frühwarn-Radarstationen sowie Küsten-FK- und Flugabwehr-FK-Stellungen entstehen; 13 nach dem Zerfall der Sowjetunion aufgegebenen arktische Flugplätze werden reaktiviert und Luftverteidigungseinheiten dort stationiert.
Marine und Seegrenzschutz werden ihre Präsenz vor der russischen Arktisküste deutlich erweitern. Auf Nowaja Semlja, Franz-Josef Land, der Wrangel Insel, den Neusibirischen Inseln und bei Kap Schmidt sollen permanente Abstützpunkte für Einheiten der Marine und des Seegrenzschutzes entstehen. Ihr Bau (vorgefertigte Module) hat bereits begonnen, soll im kommenden Jahr abgeschlossen werden. Die Marine hat die Beschaffung von elf „eis-fähigen“ Unterstützungsschiffe eingeleitet; geplant ist auch der Bau von neuen, für Eis-Einsätze unter arktischen Bedingungen optimierten Kampfschiffen.