06.12.2014, 15:16
Ich würde sagen mehr Training im Simulator und mehr Training in der Luft zusammen wäre noch besser. Man darf das auch nicht auf die Piloten verengen, der gesamte Verband muss trainiert werden vom Wartungstechniker bis hin zum einfachen Fahrer in einem Versorgungsregiment muss jeder in der Luftwaffe auf ein Maximum hin trainiert und gefordert werden. Dies ist aufgrund der immensen Bedeutung der Eröffnungsphase eines Krieges meiner Überzeugung nach von besonderer Wichtigkeit.
Allgemein:
Von einigen hier wurde und wird ja immer wieder wiederholt behauptet, dass die Luftwaffe heute nach Belieben Panzer am Boden zerstören könnte und daher die Bodenkriegsführung gegenüber der Luft irrelevant geworden ist. Gern wird hier von bestimmten Nutzern der Irakkrieg 2003 als Beispiel benannt was sich in der Behauptung versteigt, die Luftwaffe hätte gezielt Bodeneinheiten des Feindes übrig gelassen damit die eigenen Bodeneinheiten "üben" hätten können. Abgesehen davon dass diese Aussage selbst schon bizarr ist (was für einen Sinn soll so was in einem echten Krieg machen) habe ich jetzt mal exakte und präzise Zahlen dazu und zwar aus dem Buch: Military Power von Stephen Biddle welches ich zur Zeit lese.
Gemittelt konnten aus der Luft gerade mal 30% der irakischen Panzer zerstört werden. Die Verluste an Artillerie lagen bei 48%. Die Einheiten der republikanischen Garde verloren durch Luftangriffe gerade maximal 24% ihrer Kampfpanzer, einige Verbände sogar noch weniger.
Nun wird als nächstes ja immer behauptet, der Feind könnte sich nicht bewegen, weil die Luftangriffe dies verunmöglichen würden. Tatsächlich aber führten gerade die Einheiten der republikanischen Garde durchaus Gegenangriffe aus und bewegten ihre Kampfpanzer während Luftangriffe liefen. Eine echte Bindung des Gegners konnte nicht festgestellt werden.
Nun gehen wir auf den Kriegsschauplatz ein: der Irak war bereits Jahre zuvor im Krieg besiegt worden und Jahrelang vor 2003 blockiert und immer wieder aus der Luft angegriffen worden. Das Gelände ist weitestgehend flach und offene Wüste. Der Feind war demoralisiert, wurde schlecht geführt und verwendete veraltete Taktiken. Zudem gelang es mittels elektronischer Kriegsführung de facto die gesamte Koordination und Führungs des Gegners zu stören.
Trotzdem mussten die Bodeneinheiten gemittelt noch mindestens 60% der schweren Bodeneinheiten des Feindes niederkämpfen. Ein bißchen viel für bloßes "Übrig lassen" zum üben. Aber mal ernsthaft: von "übrig lassen" kann hier gar keine Rede sein. Nicht im Ansatz.
Nun zur Frage was für Systeme hier am meisten geleistet haben: Systeme wie speziell für CAS umgebaute F-16 brachten hier vergleichsweise wenig. Während umgekehrt die A-10 prozentual am meisten Abschüsse erzielte, nicht weil sie als System so hervorragend wäre, sondern primär aufgrund des Könnens ihrer Piloten.
Was heißt dass nun für die zukünftige Luftkriegsführung:
1 Man sollte die Luftwaffe in ihrer Leistungsfähigkeit nicht überschätzen. Selbst wenn Wunderwaffen ala F-35 beim Feind 50% der schweren Einheiten vernichten können (was eine Verdoppelung zur Leistung des Irak-Krieges wäre) - selbst dann würde man immer noch tausenden feindilcher schwerer Einheiten am Boden gegenüberstehen. Ist aber eine solche Verdoppelung der Leistungsfähigkeit überhaupt zu erwarten? Beispielsweise gegen einen ernsthaften Gegner, hochmotiviert, in einem viel größeren Land, stark gebirgig? mit im Schnitt besserer modernere Ausrüstung und Größerem Können!?
2 Wesentlich ist auch die Quantität der Lufteinheiten und damit die Dichte an Einheiten über dem Raum. Dafür braucht man hohe Klarstände und größere Anzahlen an Lufteinheiten. Sonst entstehen fortlaufend Lücken in der Abdeckung die der Gegner exploriert und darüber hinaus können die zu erwartenden hohen Verluste nicht kompensiert werden (man siehe mal die Verluste der israelischen Luftwaffe im Yom Kippur Krieg an).
3 auch im modernen Luftkrieg ist das menschliche Können ein wesentlicher Faktor (siehe Erfolge der A-10) weshalb unsere Luftwaffen insgesamt viel mehr Trainiert werden müssen.
Allgemein:
Von einigen hier wurde und wird ja immer wieder wiederholt behauptet, dass die Luftwaffe heute nach Belieben Panzer am Boden zerstören könnte und daher die Bodenkriegsführung gegenüber der Luft irrelevant geworden ist. Gern wird hier von bestimmten Nutzern der Irakkrieg 2003 als Beispiel benannt was sich in der Behauptung versteigt, die Luftwaffe hätte gezielt Bodeneinheiten des Feindes übrig gelassen damit die eigenen Bodeneinheiten "üben" hätten können. Abgesehen davon dass diese Aussage selbst schon bizarr ist (was für einen Sinn soll so was in einem echten Krieg machen) habe ich jetzt mal exakte und präzise Zahlen dazu und zwar aus dem Buch: Military Power von Stephen Biddle welches ich zur Zeit lese.
Gemittelt konnten aus der Luft gerade mal 30% der irakischen Panzer zerstört werden. Die Verluste an Artillerie lagen bei 48%. Die Einheiten der republikanischen Garde verloren durch Luftangriffe gerade maximal 24% ihrer Kampfpanzer, einige Verbände sogar noch weniger.
Nun wird als nächstes ja immer behauptet, der Feind könnte sich nicht bewegen, weil die Luftangriffe dies verunmöglichen würden. Tatsächlich aber führten gerade die Einheiten der republikanischen Garde durchaus Gegenangriffe aus und bewegten ihre Kampfpanzer während Luftangriffe liefen. Eine echte Bindung des Gegners konnte nicht festgestellt werden.
Nun gehen wir auf den Kriegsschauplatz ein: der Irak war bereits Jahre zuvor im Krieg besiegt worden und Jahrelang vor 2003 blockiert und immer wieder aus der Luft angegriffen worden. Das Gelände ist weitestgehend flach und offene Wüste. Der Feind war demoralisiert, wurde schlecht geführt und verwendete veraltete Taktiken. Zudem gelang es mittels elektronischer Kriegsführung de facto die gesamte Koordination und Führungs des Gegners zu stören.
Trotzdem mussten die Bodeneinheiten gemittelt noch mindestens 60% der schweren Bodeneinheiten des Feindes niederkämpfen. Ein bißchen viel für bloßes "Übrig lassen" zum üben. Aber mal ernsthaft: von "übrig lassen" kann hier gar keine Rede sein. Nicht im Ansatz.
Nun zur Frage was für Systeme hier am meisten geleistet haben: Systeme wie speziell für CAS umgebaute F-16 brachten hier vergleichsweise wenig. Während umgekehrt die A-10 prozentual am meisten Abschüsse erzielte, nicht weil sie als System so hervorragend wäre, sondern primär aufgrund des Könnens ihrer Piloten.
Was heißt dass nun für die zukünftige Luftkriegsführung:
1 Man sollte die Luftwaffe in ihrer Leistungsfähigkeit nicht überschätzen. Selbst wenn Wunderwaffen ala F-35 beim Feind 50% der schweren Einheiten vernichten können (was eine Verdoppelung zur Leistung des Irak-Krieges wäre) - selbst dann würde man immer noch tausenden feindilcher schwerer Einheiten am Boden gegenüberstehen. Ist aber eine solche Verdoppelung der Leistungsfähigkeit überhaupt zu erwarten? Beispielsweise gegen einen ernsthaften Gegner, hochmotiviert, in einem viel größeren Land, stark gebirgig? mit im Schnitt besserer modernere Ausrüstung und Größerem Können!?
2 Wesentlich ist auch die Quantität der Lufteinheiten und damit die Dichte an Einheiten über dem Raum. Dafür braucht man hohe Klarstände und größere Anzahlen an Lufteinheiten. Sonst entstehen fortlaufend Lücken in der Abdeckung die der Gegner exploriert und darüber hinaus können die zu erwartenden hohen Verluste nicht kompensiert werden (man siehe mal die Verluste der israelischen Luftwaffe im Yom Kippur Krieg an).
3 auch im modernen Luftkrieg ist das menschliche Können ein wesentlicher Faktor (siehe Erfolge der A-10) weshalb unsere Luftwaffen insgesamt viel mehr Trainiert werden müssen.