(Luft) Saab Gripen
#81
phantom:

Zitat:in einem realen Szenario mit Alarmstart / hoher Nachbrenneranteil bei einer geforderten Abfanghöhe x, die daraus resultierende Reichweite /Aktionsradius misst. Es zählt nicht die Herstellerangabe wo das Flugzeug von A nach B im Kriechgang, ohne Last die maximale Distanz ohne Reserve zurücklegt.

Bei einer solchen Flugweise reduziert sich auch die Reichweite einer F/A-18 erheblich. Es macht nämlich noch weniger Sinn, die beschriebene Flugweise mit den Herstellerangaben zur F/A-18 zu vergleichen wo die F/A-18 ohne Last die maximale Distanz ohne Reserve zurück legt. Und den entscheidenden Punkt unterschlägst du wieder: man hätte externe Zusatztanks verwenden können, undd dann noch eine Reserve gehabt. Hat man aber nicht.

Zitat:Was auch stimmt.

Was in Bezug auf die Schweiz in keinster Weise stimmt, weil die Schweizer F/A-18 überhaupt keine Luft-Boden Fähigkeiten haben. Gar keine.

Zitat:Das ist richtig, aber man müsste halt bezahlen, wie bei einer Gripen-Neubeschaffung.

Könnte man nun, wo man das Geld eingespart hat, würde aber erheblich kosten zumal die Produktion der C/D Variante seit 14 Jahren eingestellt ist und die 32 F/A-18 der Schweiz den hohen Aufwand für eine Umrüstung eigentlich nicht lohnen. Stattdessen will das Schweizer Militär jetzt Pilatus PC-9 für Luftpolizeiaufgaben...... (könnte man auch eine Textron Scorpion nehmen)

Aber mal ernsthaft: selbst wenn man die F/A-18 für eine Luft-Boden Rolle aufrüsten würde, könnten sie in einem Luft-Boden Einsatz nicht mit der Gripen mithalten. Den eine entscheidende Kenngröße in solchen Szenarien ist die Frage der Einsatzbereitschaft, der Wartungsstunden pro Flugstunde und wieviele Einsätze man in einem bestimmten Zeitraum absolvieren kann. Und da ist die Gripen mal immens überlegen, wie der Lybienkrieg ganz klar bewiesen hat. Kein anderes Muster hatte in diesem Krieg auch nur Ansatzweise eine solche Einsatzbereitschaft und Ausdauer im Einsatz annehmen wie die Gripen und dass waren C-Modelle.

Und die Bewaffnung und Bombenlast ist praktisch gesehen gleich, da die Gripen ganz normale NATO Standardbewaffnung führen würde. Darüber hinaus wäre die Gripen NG (wenn sie so gebaut würde wie geplant) deutlich besser für diese Rolle ausgerüstet als die F/A-18 C/D der Schweizer - insbesondere was vernetzte Kriegsführung und Sensorik angeht.

Zitat:Wenn die Leistungen gut gewesen wären, hätte man sicher auch das ältere Modell wählen können. Wirklich schwach waren die Flugleistungen schon bei vergleichsweise geringer Waffenlast und Vollbetankung.

Und welche Flugleistung konkret soll da schwach gewesen sein? Man ist mit einer Gripen D geflogen und hat ca Mach 1,4 geflogen und hatte dann - nachdem man nach Davos geflogen ist um einen fiktiven Gegner abzufangen keine Reserve mehr (weil man keine externen Tanks mitführte). Welch Überraschung! Itzo laß mich lachen, die F/A-18 hätte dann genau so wenig eine Reserve gehabt bei dieser Geschwindigkeit und der zurück gelegten Strecke.

Zitat:Nachdem man in mehrere Korruptionsfälle bei nahezu jeder Gripen-Lieferung involviert wahr. Da braucht es wirklich ein gehöriges Mass an Verblendung um unter den Umständen auf andere zu zeigen.

Hab ich nicht selbst ein bißchen weiter oben beschrieben wie Saab in Südkorea Industriespionage in Bezug auf koreanische Kampfflugzeugprogramme betrieben hat ?! Absolut jede Firma die Kampfflugzeuge herstellt einschließlich LM arbeitet mit solchen Methoden weil man nur mit der Qualität seiner Produkte diese nicht verkaufen kann.

Und zwar aus folgendem Grund: würden nur die Piloten entscheiden, ginge es nur nach militärischer Effektivität, würden die meisten Firmen ihre Produkte gar nicht verkaufen können. Aber Kampfflugzeuge werden nicht vom Militär beschafft, sondern von Politikern. Und da spielen sehr viele Faktoren mit rein, aber nur zu einem geringen Anteil militärische Effektivität.

Und nun beschließend mein Fazit zur Entscheidung der Schweiz: die war absolut richtig. Die Gripen NG machte für die Schweiz keinen Sinn, genau so wenig wie der EF oder die Rafale.

Ich habe aber immer noch nirgends Gründe gelesen, warum man die Auswahl auf diese Muster einschränkte und nicht bewusst auch andere Modelle in Betracht zog, insbesondere die F-16 E/F Block 60 wäre für die Schweiz meiner Meinung nach auch eine sehr gute Lösung gewesen (mit AESA und deutlich größerem Treibstoffvorrat). Auch hätte man durchaus ernsthaft die Gripen D in Erwägung ziehen können in der Variante in der sie Ungarn eingekauft hat.

Natürlich wäre die Gripen D signifikant schlechter gewesen als moderne 4,5 Gen aber dafür kostet sie auch immens viel weniger (würde man auf der Stelle für max 50 Mio Dollar kriegen). Und für das was die Schweizer damit machen wollen ist dieses Modell völlig ausreichend.

Das ist die interessante Frage auf die ich noch keine Antwort gefunden habe: warum muß es eine Gripen NG sein? Die Beschaffung sollte sich nach den Aufgaben richten und hier wäre eine F-16 oder eine Gripen C/D völlig ausreichend.
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