(Kooperationen) European Armed Forces - Probleme und Perspektiven
Shahab3 schrieb:Zunächst einmal verstehe ich, dass Quintus Fabius (wehr)strategisch bedeutsame Branchen/Unternehmen verstaatlichen oder einer stärkeren staatlichen Kontrolle unterziehen will. Diese Standpunkt teile ich. Von einer Verstaatlichung der deutschen oder europäischen Wirtschaft im Allgemeinen ist wohl nicht die Rede gewesen.
Quintus schrieb:In jedem großen Krieg in dem es wirklich um etwas geht stellen alle Staaten, selbst die marktliberalsten ihre ganze Wirtschaft auf Planwirtschaft um! Selbst die USA haben dies getan. Was sagt dir das?!
Schau mal was du mir antwortest, auf die Aussage von Quintus, wo ich drauf geantwortet hab. Er redet vom Fall, wo die ganze Wirtschaft der USA auf Planwirtschaft umgestellt hat. Und du antwortest drauf mit dem oben zitierten Satz. ... Du würdest auch sagen, dass es nichts damit zu tun hat, oder? Dein ganzer Schwall über Geldentwertung kannst du dir doch ersparen, ich hab mich auf dem Kriegsfall bezogen, den Quintus explizit erwähnt hat. Es ist einfach ziemlich bemühend, wenn du weder Frage noch Antwort korrekt liest, dann Zusammenhänge erfindest, Sachverhalte in einen anderen Kontext stellst.

Zitat:Außerdem stimmt Deine Aussage bzgl. sinkender Steuereinnahmen nicht. Selbst so Mrd.-schwere Konzerne wie KMW machen unterm Strich am Ende des Jahres keine 100 Mio. Gewinn vor Steuern.
Und im Kriegsfall bekommst du von den Betrieben keine Steuern (Pseudosteuern weil ja Unternehmen und Kunde eins sind) und die Werte die du eben hergestellt hast, werden im Minutentakt an der Front wieder vernichtet. Das kann doch nur zu einer Geldentwertung führen. Wie soll da etwas aufgebaut werden? Der Krieg ist der Sonderfall, in dem man die Privatwirtschaft auf Planwirtschaft umstellt. Aber nicht wie Quintus durch die Blume andeutet, dass alles besser läuft.

Zitat:Die Einkommenssteuer der Arbeiter bricht aber nicht plötzlich weg, nur weil sich die Eigentumsverhältnisse des Unternehmens ändern.
Stimmt, Einkommenssteuer wird trotzdem gezahlt, aber da kommt praktisch nix mehr rein, weil das Geld auch keinen Wert mehr hat. Die Werte die man geschaffen hat (Kriegsgerät), werden im Krieg gleich wieder vernichtet. Da spielt der Faktor privat oder staatlich, eine vernachlässigbare Rolle.

Zitat:Ich sehe -wie zuvor am Beispiel KMW gezeigt- schon nicht, dass eine verstaatlichte Rüstungsindustrie zu sinkenden Staatseinnahmen führen würde.
Das war auf den Kriegsfall bezogen, wo der Quintus das Gefühl hat, dass man selbst dann noch eine florierende Wirtschaft betreiben kann, wenn alles Staatsbetriebe sind (alle arbeiten für ein Ideal). Es ist einfach der Sonderfall, der ökonomisch nichts taugt.

Zitat:An dem Tag an dem Frau Merkel sagt, dass einzelne Unternehmen eine zu Hohe Dividende oder gar einen zu guten Aktienkurs aufweisen und Topmanagement einzelner Unternehmen nur noch die Hälfte verdienen soll, ...an diesem wundersamen Tag wird es rosa Elefanten regnen. Versprochen!
Wenn der Kunde so dämlich ist (Deutschland/Merkel) und immer beim gleich miesen Laden einkauft, muss man sich nicht beschweren. Hat man es nicht anders verdient.

Zitat:Aof operationeller oder strategischer Management Ebene möglich. Einem Großteil der Mitarbeiter eines Unternehmens ist jedoch vollkommen egal, ob ein bestimmter Kunde einen bestimmten Aufftrag erteilt. Wichtig ist denen, dass die Auftragslage sich insgesamt stabil auf einem Niveau hält, welches den eigenen Arbeitsplatz gerade noch so rechtfertigt, aber nicht in Arbeit ausartet.
Backst du Brot oder was? Du musst doch an Spitze mit deiner Entwicklung und nicht irgendwo im hinteren Mittelfeld sauteuer herumgurken.

Zitat:Das ist bei fast allen Unternehmen so. Bei solchen Otto-Normal-Mitarbeitern sehe ich im Falle einer staatlichen Eigentümerschaft keine Motivationsproblematik.

Es geht doch nicht primär um den Arbeiter in der Produktion. Du brauchst doch neue Ideen, ein besseres Produkt als der Gegner, es reicht doch nicht wenn du wie ein Staatsbeamter um 17:00 die Arbeitspantoffeln in die Ecke stellt und nach Hause gehst.

Zitat:Kaum ein Unternehmen wird über Jahre hinweg finanziell mit Projekt- und Entwicklungskosten in Vorleistung gehen (können) um am Ende einen Korb zu bekommen.
Das ist das Risiko des Unternehmers. Er muss investieren damit er an neue Aufträge kommt. Aber davon hast du keine Ahnung, wenn du in der Verstaatlichung das Allerheilmittel siehst.

Zitat:Das Risiko wäre zu groß und der Kunde/Auftrag damit uninteressant.
Das kann dir als Kunde egal sein, du nimmst den Unternehmer der es am besten auf die Reihe kriegt.

Zitat:Man würde es dem Kunden daher einfach nicht anbieten, sich aus der Ausschreibung zurück ziehen. Soll sich doch lieber die Konkurrenz das Genick brechen. :lol:
Dann sagt halt EADS ab, das ist doch egal, dann nimmt man den, der beste P/L bietet.

Zitat:Derart große Kunden sind systeminhärent nicht ausreichend flexibel, um mal eben die Produktlinien zu wechseln, wie andere ihre Socken.
Genau, wenn du 5x Socken mit Löcher gekauft hast, bist du selbstverständlich so "flexibel" und bestellst auch noch ein 6.tes Mal bei deinem Hauslieferanten. :lol: Das ist Planwirtschaft / dein Modell.

Zitat:Mal eben von z.B. EADS zu LM und in zwei Jahren wieder zurück ist leichter gesagt als getan. Dieses konkrete Druckmittel der wirtschaftlichen Abstrafung ist daher weitestgehend zahnlos bzw. kaum praktikabel.
Das ist nicht zahnlos, ansonsten würde Boeing alle Aufträge in den USA ausführen. Denen wurden ganze Programme ersatzlos gestrichen (z.B. Comanche). Wenn man nur einen Anbieter hat ... ich möchte dich nicht beleidigen, aber das merkt doch der Dümmste, dass man hier kein Druckmittel hat.

Zitat:Es tut gar nicht weh auf einen solchen Kunden -auf ein solches Risiko- zu verzichten.
Da ist doch jeder Unternehmer frei und kann auch Nein sagen. Nur der Staatsbetrieb muss auf Gedeih und Verderb die Forderungen einer bekloppten Regierung ausführen.

Zitat:Bislang hat niemand davon gesprochen, die Bezahlung der Mitarbeiter in Rüstungsbetrieben zu verschlechtern. Aber dennoch: Willst Du wirklich behaupten, die Spieler vom FC Bayern München seien motivierter als ihre Kollegen vom SC Paderborn, weil sie mehr Geld verdienen und mehr Prämien kassieren?
Wenn du ein Staatsbetrieb mit festen Lohnklassen hast, ist das nicht leistungsfördernd. Das war die Aussage. Paderborn und Bayern München sind beides private, extrem leistungsbezogene Betriebe. Von einem Gehalt wo alle ähnlich viel verdienen, kann doch bei Paderborn nicht die Rede sein. Die gesamte Lohnsumme fürs Kader ist eine ganz andere, das stimmt. Aber es ist nicht so, dass das eher bescheidene Paderborn allen gleich viel auszahlt, nein also sicher nicht. :lol:
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