20.10.2014, 03:15
Hier mal ein wesentlicher Punkt des modernen Luftkrieges: die extrem hohen Kosten auch nur einer Flugstunde eines modernen Kampfflugzeuges:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftm.nl/wp-content/uploads/content/files/IHS%20Jane%27s%20Jet%20Operating%20Costs%20White%20Paper%20FINAL%2013th%20March%202012%281%29.pdf">http://www.ftm.nl/wp-content/uploads/co ... 281%29.pdf</a><!-- m -->
Zu den hier genannten Zahlen noch als Anmerkung: sie sind viel zu niedrig. Die Flugkosten eines Eurofighter liegen laut deutscher Bundeswehr bei ca 80 000 Euro pro Flugstunde, und Janes nennt 18 000. Ob andere der genannten Flugzeuge also in Wahrheit auch deutlich höhere Kosten haben, weiß ich nicht, aber ich vermute es für die jeweils modernsten Typen gleich von welcher Nation.
Warum breiten sich zur Zeit eigentlich Drohnen so aus? Weil die Kosten von Kampfflugzeugen untragbar hoch geworden sind. Nicht weil die Drohnen besser wären als Bodeneinheiten, sondern nur weil man grundsätzlich keine Bodeneinheiten einsetzen will (aus diversen Gründen), der Luftkrieg aber schon jetzt, im Friedensbetrieb unbezahlbar geworden ist.
Nun nehme man einen ernsthaften Krieg, gegen einen ernsthaften Feind: der wird mittels moderner Methoden der Kriegsführung (beispielsweise Cyberkriegsführung, Sabotage, Anschläge etc) und indem er die für unsere Wirtschaften wesentlichen Transportwege angreift uns wirtschaftlich immens schädigen können. In einem solchen modernen Krieg zwischen zwei Nationen werden die Kosten für Luftangriffe binnem kurzen dann untragbar hoch.
Die Zahl der Maschinen ist zudem heute viel zu gering geworden (ebenfalls primär nur aus Kostengründen). Die extremen Kosten der Luftmacht führen also zu einer immer geringeren Dichte an Einheiten im Raum, und damit zu zunehmenden Lücken.
Diese primär durch die Kosten der Systeme getriebene Entwicklung wird immer noch durch den spektakulären aber trotzdem im Endeffekt nichtssagtenden konventionellen Krieg gegen den Irak überdeckt, wo die Luftstreitkräfte scheinbar ihre absolute Dominanz zeigten. Und ebenso durch die Einsätze der letzten Jahre (Beispiel Libyen) wo ebenfalls nicht verstanden wurde, dass die Luftangriffe in Wahrheit viel weniger relevant waren als andere Faktoren.
Wenn nun die Zahl der Einheiten zu klein wird, und überall Lücken sind, dann kann auch ein Feind der über technisch schlechtere Systeme verfügt diese Lücken explorieren. Kein Stealth der Welt und auch nicht die höheren Verluste des Feindes würden dann daran etwas ändern, dass binnem kurzen wesentliche Punkte in unserem Land zerstört sein könnten. Dazu treten noch Boden-Boden Raketen, Marschflugkörper etc und die vielen anderen modernen Methoden mit denen man Krieg führen kann, insbesondere durch Sondereinsätze, Computertechnologie aber auch beispielsweise durch indirekte Ansätze wie Angriffe auf die Energieversorgung, den Rohstoffnachschub etc
Selbst wenn unsere Flugzeuge in jedem Luftkampf überlegen wären, und jede Luft-Luft Begegnung mit einem Sieg unserer Einheiten endet, könnte der Krieg für uns schnell verloren gehen, weil aufgrund der zu geringen Zahl der Einheiten keine ausreichende Abdeckung und auch keine ausreichende Bekämpfung der feindlichen Bodeneinheiten möglich ist.
Kurz und einfach: Aufgrund der zu hohen Kosten fehlt uns in der Luft zunehmend die Quanität.
Was aber ist mit Drohnen? Sind sie nicht das Allheilmittel, die Zukunft? Die primäre Schwachstelle von Drohnen ist ihre Lenkung, ihre Steuerung durch menschliche Operatoren die weit entfernt sitzen, während das bemannte Kampfflugzeug von innen heraus gesteuert wird. Drohnen sind nur dann überlegen, wenn sie autonom agieren. Das wäre insbesondere im Luftkampf oder bei SEAD möglich, ist aber gegenüber konventionellen Bodentruppen sehr schwierig, es sei denn man setzt entsprechende autonome Drohnen analog zu Minensperren ein, als eine Art Luftmine. Das ist aber taktisch nicht ausreichend flexibel.
Zudem kosten Drohnen in Wahrheit inzwischen auch eine Menge und Drohnen die ernsthaft in einem konventionellen Krieg überleben sollen kosten gleich mal noch viel mehr. Dafür könnte man bereits bemannte Kampfflugzeuge unterhalten (wenn auch nicht der neuesten Generation). Die Drohnen die zur Zeit vorherrschen, würden aber einfach nur aus dem Himmel geschossen werden, sie hätten keine Chance.
Die Zukunft stellen hier meiner Meinung nach Drohnen dar, die eine Mischung aus Luft-Luft Rakete und Drohne darstellen, die also sowohl längere Zeit "weit vorne" fliegen und aufklären können, dann aber in einem "Kamikaze" Modus das Ziel angreifen und vernichten, also eine Mischung aus den derzeitigen Luft-Luft Raketen und Drohnen. So etwas könnte selbst als nach Einsatz autonom agierendes System vermutlich sehr schnell einsatzbereit gebracht werden, um dann von einfacheren günstigeren bemannten Plattformen aus eingesetzt zu werden. Feindlicher Stealth wird entsprechend durch Sensornetze und die vernetzte Aufklärung durch die Drohnen bekämpft.
Meiner Ansicht nach sollten wir uns daher auf die Entwicklung von entsprechenden Luftüberlegenheitsdrohnen und Drohnen für SEAD konzentrieren und bei den Kampfflugzeugen bewusst technologisch Systeme von gestern wählen, um die notwendige Quantität an bemannten Systemen stellen zu können. In der Mischung wäre dann die Luftstreitmacht ausreichend stark, würde aber beim systematischen Abarbeiten des Gegners nach der Verlustreichen Eröffnung die notwendige Quantität haben.
Ein Beispiel dafür wäre eine Luftwaffe die nur Gripen als bemannte Kampfflugzeuge verwendet, diese aber durch Stealth-Drohnen (SEAD und Luftüberlegenheit) ergänzt.
PS: Wenn wir uns die F-35 in entsprechenden Stückzahlen leisten könnten, keine Frage was dann zu tun wäre. Meine ganze These resultiert auf dem Fakt: dass wir uns niemals die F-35 in ausreichend großen Stückzahlen werden leisten können. Was also können wir uns leisten und was wäre im Luftkrieg von morgen immer noch ausreichend gut ?! Der EF hat dabei im Endeffekt das gleiche Problem wie die F-35 auch: zu hohe Kosten, insbesondere zu hohe Kosten im Unterhalt!
Und diese zu hohen Kosten werden sehr schnell Untragbare Kosten, sollte es zu einem ernsthaften Krieg kommen.
PPS: Und Drohnen sind im konventionellen Krieg noch für Jahre hinaus nicht leistungsfähig genug bzw aufgrund ihrer Schwachstellen nur mit bestimmten Begrenzungen einsetzbar. Zudem konzentriert man sich bei den Drohnen zu sehr auf die Luft-Boden-Rolle im assymetrischen Krieg was die eigentlichen Stärken der technologisch möglichen Drohnen vergeudet.
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Zu den hier genannten Zahlen noch als Anmerkung: sie sind viel zu niedrig. Die Flugkosten eines Eurofighter liegen laut deutscher Bundeswehr bei ca 80 000 Euro pro Flugstunde, und Janes nennt 18 000. Ob andere der genannten Flugzeuge also in Wahrheit auch deutlich höhere Kosten haben, weiß ich nicht, aber ich vermute es für die jeweils modernsten Typen gleich von welcher Nation.
Warum breiten sich zur Zeit eigentlich Drohnen so aus? Weil die Kosten von Kampfflugzeugen untragbar hoch geworden sind. Nicht weil die Drohnen besser wären als Bodeneinheiten, sondern nur weil man grundsätzlich keine Bodeneinheiten einsetzen will (aus diversen Gründen), der Luftkrieg aber schon jetzt, im Friedensbetrieb unbezahlbar geworden ist.
Nun nehme man einen ernsthaften Krieg, gegen einen ernsthaften Feind: der wird mittels moderner Methoden der Kriegsführung (beispielsweise Cyberkriegsführung, Sabotage, Anschläge etc) und indem er die für unsere Wirtschaften wesentlichen Transportwege angreift uns wirtschaftlich immens schädigen können. In einem solchen modernen Krieg zwischen zwei Nationen werden die Kosten für Luftangriffe binnem kurzen dann untragbar hoch.
Die Zahl der Maschinen ist zudem heute viel zu gering geworden (ebenfalls primär nur aus Kostengründen). Die extremen Kosten der Luftmacht führen also zu einer immer geringeren Dichte an Einheiten im Raum, und damit zu zunehmenden Lücken.
Diese primär durch die Kosten der Systeme getriebene Entwicklung wird immer noch durch den spektakulären aber trotzdem im Endeffekt nichtssagtenden konventionellen Krieg gegen den Irak überdeckt, wo die Luftstreitkräfte scheinbar ihre absolute Dominanz zeigten. Und ebenso durch die Einsätze der letzten Jahre (Beispiel Libyen) wo ebenfalls nicht verstanden wurde, dass die Luftangriffe in Wahrheit viel weniger relevant waren als andere Faktoren.
Wenn nun die Zahl der Einheiten zu klein wird, und überall Lücken sind, dann kann auch ein Feind der über technisch schlechtere Systeme verfügt diese Lücken explorieren. Kein Stealth der Welt und auch nicht die höheren Verluste des Feindes würden dann daran etwas ändern, dass binnem kurzen wesentliche Punkte in unserem Land zerstört sein könnten. Dazu treten noch Boden-Boden Raketen, Marschflugkörper etc und die vielen anderen modernen Methoden mit denen man Krieg führen kann, insbesondere durch Sondereinsätze, Computertechnologie aber auch beispielsweise durch indirekte Ansätze wie Angriffe auf die Energieversorgung, den Rohstoffnachschub etc
Selbst wenn unsere Flugzeuge in jedem Luftkampf überlegen wären, und jede Luft-Luft Begegnung mit einem Sieg unserer Einheiten endet, könnte der Krieg für uns schnell verloren gehen, weil aufgrund der zu geringen Zahl der Einheiten keine ausreichende Abdeckung und auch keine ausreichende Bekämpfung der feindlichen Bodeneinheiten möglich ist.
Kurz und einfach: Aufgrund der zu hohen Kosten fehlt uns in der Luft zunehmend die Quanität.
Was aber ist mit Drohnen? Sind sie nicht das Allheilmittel, die Zukunft? Die primäre Schwachstelle von Drohnen ist ihre Lenkung, ihre Steuerung durch menschliche Operatoren die weit entfernt sitzen, während das bemannte Kampfflugzeug von innen heraus gesteuert wird. Drohnen sind nur dann überlegen, wenn sie autonom agieren. Das wäre insbesondere im Luftkampf oder bei SEAD möglich, ist aber gegenüber konventionellen Bodentruppen sehr schwierig, es sei denn man setzt entsprechende autonome Drohnen analog zu Minensperren ein, als eine Art Luftmine. Das ist aber taktisch nicht ausreichend flexibel.
Zudem kosten Drohnen in Wahrheit inzwischen auch eine Menge und Drohnen die ernsthaft in einem konventionellen Krieg überleben sollen kosten gleich mal noch viel mehr. Dafür könnte man bereits bemannte Kampfflugzeuge unterhalten (wenn auch nicht der neuesten Generation). Die Drohnen die zur Zeit vorherrschen, würden aber einfach nur aus dem Himmel geschossen werden, sie hätten keine Chance.
Die Zukunft stellen hier meiner Meinung nach Drohnen dar, die eine Mischung aus Luft-Luft Rakete und Drohne darstellen, die also sowohl längere Zeit "weit vorne" fliegen und aufklären können, dann aber in einem "Kamikaze" Modus das Ziel angreifen und vernichten, also eine Mischung aus den derzeitigen Luft-Luft Raketen und Drohnen. So etwas könnte selbst als nach Einsatz autonom agierendes System vermutlich sehr schnell einsatzbereit gebracht werden, um dann von einfacheren günstigeren bemannten Plattformen aus eingesetzt zu werden. Feindlicher Stealth wird entsprechend durch Sensornetze und die vernetzte Aufklärung durch die Drohnen bekämpft.
Meiner Ansicht nach sollten wir uns daher auf die Entwicklung von entsprechenden Luftüberlegenheitsdrohnen und Drohnen für SEAD konzentrieren und bei den Kampfflugzeugen bewusst technologisch Systeme von gestern wählen, um die notwendige Quantität an bemannten Systemen stellen zu können. In der Mischung wäre dann die Luftstreitmacht ausreichend stark, würde aber beim systematischen Abarbeiten des Gegners nach der Verlustreichen Eröffnung die notwendige Quantität haben.
Ein Beispiel dafür wäre eine Luftwaffe die nur Gripen als bemannte Kampfflugzeuge verwendet, diese aber durch Stealth-Drohnen (SEAD und Luftüberlegenheit) ergänzt.
PS: Wenn wir uns die F-35 in entsprechenden Stückzahlen leisten könnten, keine Frage was dann zu tun wäre. Meine ganze These resultiert auf dem Fakt: dass wir uns niemals die F-35 in ausreichend großen Stückzahlen werden leisten können. Was also können wir uns leisten und was wäre im Luftkrieg von morgen immer noch ausreichend gut ?! Der EF hat dabei im Endeffekt das gleiche Problem wie die F-35 auch: zu hohe Kosten, insbesondere zu hohe Kosten im Unterhalt!
Und diese zu hohen Kosten werden sehr schnell Untragbare Kosten, sollte es zu einem ernsthaften Krieg kommen.
PPS: Und Drohnen sind im konventionellen Krieg noch für Jahre hinaus nicht leistungsfähig genug bzw aufgrund ihrer Schwachstellen nur mit bestimmten Begrenzungen einsetzbar. Zudem konzentriert man sich bei den Drohnen zu sehr auf die Luft-Boden-Rolle im assymetrischen Krieg was die eigentlichen Stärken der technologisch möglichen Drohnen vergeudet.