08.10.2014, 14:58
Quintus Fabius schrieb:Solange die militärische Kultur in der Bundeswehr sich nicht ändert, insbesondere in der Führung, ist alles was da jetzt angedacht wird völlig sinnlos und wirkungsfrei.
Wir sollten uns die nächsten Jahre nicht auf das Material, sondern auf die Menschen in der Armee konzentrieren, auf die innere Kultur, auf die sozialkulturelle Grundströmung in der BW, auf die Personalgewinnung und Personalentwicklung.
Kein Material der Welt wird die Schwäche der BW als menschliche Organisation ausgleichen können!
Eben. Unternehmenskultur.
@Phantom:
Nein, du haftest dem Satz mehr an als ich gesagt habe. Die EU ist größter Wirtschaftsraum der Welt. Ich habe nichts über die Qualität oder der Gleichen gesagt.
Ich bin auch gegenüber Rüstungsunternehmen in keinem Falle konkret geworden und habe keinerlei Aussage über EADS oder sonstige getroffen.
Ich bin der Ansicht, und ich sags jetzt grundlegend ehrlich, dass ein Raum, mit solchen Möglichkeiten, der aufgrund von solchen Umständen scheitert ein rießengroßer Witz ist. Es ist inakzeptabel, dass die EU nicht im Stande ist, ordentliche Rüstungspolitik zu betreiben und in diesem Sektor die Vorteile, die wirklichen Vorteile, der EU voll auszuschöpfen. Gerade dort in einem Bereich, in dem der Einfluss der Politik größer ist als in den restlichen wirtschaftlichen Bereichen und es möglich ist gezielt zu steuern. Schließlich ist der Staat mitunter unmittelbarer und direkter Lenker der Rüstungspolitik. Der Fisch stinkt vom Kopf her. Der ganze nationale Gedanke ist absoluter Irrsinn und nicht mehr zeitgemäß.
Zitat:Da ist ja nichts dagegen einzuwenden, aber du kannst die Forderungen gegenüber der Industrie (wo wie im Bericht erwähnt) niemals durchsetzen, wenn du beim nächsten Auftrag den Mist aus Arbeitsplatzgründen wieder dem Anbieter mit der schlechten Leistung überlassen musst. Der Bericht ist beim Kernproblem so lau formuliert, dass auch für die Zukunft nichts Gescheites entstehen kann.
Völlig lächerlich ist doch auch die Tatsache, dass der deutsche Staat Anteilseigner von EADS/Airbus ist. Wie kann man da ohne Interessenverflechtung entscheiden.
Da unterscheided sich einfach die Herangehensweise. Ich sehe darin keinen Widerspruch. Arbeitsplätze können erhalten bleiben. Mir geht es rein darum für das gleiche Geld mehr Leistung zu bekommen. Was wiederrum bedeutet, dass der Mitarbeiter effizenter wirtschaften soll/muss. Und das ist Aufgabe der Führung dieses Vorhaben umzusetzen.
Zitat:Ihr müsst euch von der Vorstellung trennen, dass ihr selbst immer bessere Produkte erzeugt. Wenn man das mal kapiert hat, kann in einigen Bereichen wieder günstig ab Stange kaufen. Bei uns ist das gleiche Problem, wir denken auch immer, alles was in der Schweiz produziert wird, ist besser. Was das aber für Folgen bezüglich P/L hat, darum kümmern sich die Hohlköpfe nicht.
Der grosse Hersteller soll sich auf wenige Produkte beschränken und die gut machen, in diese Richtung muss man arbeiten. Und Dassault und EADS müssen sich halt um einen europäischen Wettbewerb stellen.
Wen interessiert, ob Jet A aus den USA oder Jet B aus der EU besser ist? Niemanden.
Das sind geistige Geplänkel, die beweisen, dass viele Menschen nicht begriffen haben um was es bei der Rüstung geht.
Die BW braucht Material, dass für ihre Einsätze geeignet ist und bestmöglich auf die Struktur hinsichtlich Doktrinen usw. ausgelegt ist.
Ob der Jet nun besser ist als der aus den USA oder ob die US-Armee diesen Jet für absolut untauglich empfinded interessiert niemanden. Unsere Piloten müssen ihn fliegen, damit arbeiten und Leistung erbringen und nicht die Piloten anderer Länder.
Wer Veränderung will, muss erst mal klare Ziele formulieren und die Sitatuation, Mensch, Material und Kultur ordentlich bewerten und dann mit Hinsicht auf diese auf das klar definierte Ziel hinarbeiten. Die ganze Vorgehensweise ist an allen Ecken und Enden hirnlos, ohne klare Struktur und jeglichen Ansatz.
Manchmal hab ich das Gefühl, dass wirklich die größten Pfeifen in die Politik wechseln, weil nicht mal die Wirtschaft sie gebrauchen kann. Das Maß an Missmanagment und Dummheit ist in manchen Bereichen so enorm, dass es schmerzt.
Zitat:Der Mensch ist nur motiviert, wenn er mit moderner und in genügender Anzahl verfügbarer Ausrüstung arbeiten kann. Man muss wieder das P/L bei der Beschaffung ins Zentrum rücken. Ziel muss es sein, den Betrieb mit einzukalkulieren, das was jetzt z.B. bei der F-35 auch dauernd für Hiobsbotschaften sorgt. Ja, es ist schmerzhaft, aber man muss die realen Preise für diese grossen Waffensysteme kennen. Dann wird man auch weniger (Exoten) von denen produzieren und sie universell einsetzbar machen.
Wenn man sich dazu durchgerungen hat, gibt es wenige (Typen) sehr teure grosse Waffensysteme, wo man den Preis auch über einen langen Zeitraum kennt und dann für den Rest der Armee, ein kalkulierbares Budget hat. Sprich auch Geld noch für die Infanterie übrig ist, damit man sie auch gut ausrüsten kann.
Bezweifle ich. Wenn eine Armee nur dann motiviert ist, weil sie modernes Material hat, ist sie gänzlich nicht einsatzfähig. Ich glaube, und da werden mir sicher hier einige zustimmen, dass die eigentliche Kampfkraft aus den "nichtmaterialistischen Lager" kommt und moderne Ausrüstung wenn überhaupt dann nur ein "Schmankerl" ist.
Das Material muss seinen Zweck zuverlässig erfüllen.
@Quintus: Die Kritik an der Werbekampagne ist total überzogen und wieder mal einfach nur Bundeswehrbashing...
Wie oft haben andere Unternehmen ihre Werbekampagne schon in den Sand gesetzt und niemanden hat es interessiert? Gänzlich normal.
Einzige was ich hoffe, ist doch dass man intern nicht wirklich so denkt über die Frauen, die ihren Dienst an der Waffe leisten wollen. Denke aber eher, man wollte um Nachwuchs werben und hat die Tatsachen etwas verbogen. Werbung halt.
Aber ich denke deine eigentliche Aussage war eine andere und du zielst eher auf die Unterschiede zwischen Realität (Einsatz) und Theorie (Führungsebene) an.