07.10.2014, 10:39
@Quintus Fabius
Zu den Minen äussere ich mich nicht, das ist mir zu blöd.
Die Kriege in Afghanistan und Irak sind ja eine Folge dessen. Die Frage ist wie ein westliches Land auf diese Art von Konfrontation adäquat reagiert. Das ist die Schlüsselfrage für diese Konflikte. Mit einem Reflex hat das nichts zu tun. Du beschäftigst dich einfach nur mit deiner Infanterie und deinem Sieg den du wegen irgendwas (weisst du selbst nicht) erreichen möchtest.
Die Ideologie(religiöser Fanatismus) / Radikalisierung ist dort weit verbreitet. Eine temporäre Ordnungsmacht hat darauf nur marginalen Einfluss. Im Sinn von Deckel draufhalten, aber sobald du das nicht mehr machst, knallt es wieder. Du löst nichts, wenn du länger für diese Leute den Schutz übernimmst. Sie müssen selbst lernen, dass selbst kleine Einheiten die sich so verrückt und gegen jegliche zivile Vernunft aufführen, das Land ins Chaos stürzen. Diese Einsicht kann man offensichtlich nur erreichen, wenn man selbst erfährt wie unfähig man eigentlich ist / wie gross die Selbstüberschätzung ist / war.
Die Leute sympathisieren doch heute noch mit dem IS, weil sie die Stellvertreter für ihre arabische Kultur sind, die dem Westen in den Arsch treten. Das ist mit das Hauptproblem, sie checken einfach nicht, dass sie sich selbst mit dieser rebellischen Teenagerlogik dauernd im Weg stehen.
Deshalb muss es schmerzen, sonst lernt man es nie. Nur Luftschläge und sonst nichts, kann sie selbst zur Einsicht bringen.
Zu den Minen äussere ich mich nicht, das ist mir zu blöd.
Zitat:Wenn man nun einen assymetrischen Gegner schlagen will, ist es sinnvoll, seine Kampfweise selbst anzunehmen und ihn in seiner eigenen Kampfweise zu übertrumpfen.Manchmal hab ich bei dir das Gefühl, dass du tatsächlich sterben möchtest. In einem letzten heroischen Kampf ableben möchtest (Endzeit-Apokalypse).
Zitat:Der Gegner setzt massiv auf Minen - also bekämpft man ihn ebenso durch Minen (aber eben durch bessere, durch welche die mobil sind und die keine dauerhafte Sperre erzeugen - item also (unter anderem) durch Luftminen = autonome Drohnen.Wenn auf einen Rebellen 10 Zivilisten kommen, ist das doch nur völliger Blödsinn.
Zitat:Es geht hier um ein Wirkprinzip, die Kampfweise des Gegners aufzunehmen und ihn darin zu übertreffen.Von dem bist du beseelt, weil du dich im Blut, Kampf, Elend und Entbehrung suhlen möchtest.
Zitat:Die beste Partisanenbekämpfung ist es, selbst wie Partisanen zu agieren, den Krieg also auf deren Weise gegen sie zu führen.Wenn du genug Verrückte für deine Ideologie findest, bitte. Das wäre sicher der günstigste Krieg, da geb ich dir auf jeden Fall Recht. Aber ich denke du findest nicht so viele Verrückte für deinen Low-Level-War. Das Problem ist eben, dass man auf der anderen Seite auch diese Bekloppten hat, die meinen es geht nach dem Tod einfach weiter. Wenn man gerne lebt, kann man doch nicht ernsthaft freiwillig so in 1:1 begeben, wo man keinerlei relevanten Vorteil hat. Das bildest du dir ein, dass du besser bist. Aber es gibt dafür keinerlei Relevanz.
Zitat:Vollkommen richtig: deshalb ist Terrorismus eine polizeiliche Aufgabe, eine geheimdienstliche Aufgabe aber gerade eben keine militärische Aufgabe.Wie bitte? Wenn du keinen Zugriff mit diesen Mitteln hast, das Ganze über z.B. NSA auf dem elektronischen Weg ermittelt hast, dann kannst du lang nach Polizei schreien, das nützt doch nichts. In diese Camps kommt man auch mit dem Geheimdienst nicht so simpel rein. Und wenn, dann nur unter höchster Lebensgefahr. Meinst du das ist nicht versucht worden? Das ist wahrscheinlich ein Himmelfahrtskommando (verdeckte Ermittlung) sondergleichen.
Zitat:Also ist jede militärische Methodik hier falsch und Tötungen durch Drohen wie du sie hier vorsiehst sind ein militärisches Vorgehen gegen ein in seiner Natur Nicht-Militärisches Problem.Da kann ich dir jetzt genauso gut entgegen, sei mal etwas flexibel und heroisiere nicht dauernd deine Boden- / Infanterielösungen. Als wenn die nicht schon genug gescheitert wären. Aber gut, da hat man immer die Ausrede parat, dass man es nicht gut umgesetzt hat. :mrgreen:
Zitat:Hast du dir mal angesehen, wie klein Israel ist?! Die Israelis hätten für die Art der Kriegsführung welche du dir vorstellst nicht einmal den nötigen Raum.Die Diskussion müssen wir nicht eröffnen, es ging nur um deine falsche Behauptung, dass wir in die arabischen Staaten das modernste Material liefern.
Zitat:Die arabische Kultur ist stärker als andere eine Beschuldigungskultur, in der schon durch die sozialkulturelle Grundströmung immer der Fehler bei dir gesucht wird und nicht bei sich selbst. Wenn du keine Bodentruppen schickst sondern nur Drohnen, bist du Schuld.So ein Unsinn, du hast doch nicht Kontrolle über den Boden. Du bist mit der Drohne nicht die Ordnungsmacht / Polizei. Was du machst, ist den Gegner möglichst stark zu schwächen. Im Prinzip das was ein Spezialeinheit macht, die sorgt sich nicht um die Zivilbevölkerung.
Zitat:Schickst du Bodentruppen bist du Schuld. Machst du gar nichts bist du Schuld. Es spielt gar keine Rolle und ändert nichts.Wir machen nicht gar nichts! Wir ergänzen die heimischen, aus unserer Sicht vernünftigen Kräfte mit dem Part der Armee, der ihnen nicht zur Verfügung steht. Wir helfen ihnen, aber sie müssen das Problem schlussendlich selber lösen. so muss es sein, nicht wir lösen ihnen alle Probleme und wenn wir gehen, ist wieder alles beim Alten.
Zitat:Wasserverdrängung kann ein Ziel sein, oder auch nicht, es kommt auf den Konflikt an und auf die Umstände. Das ist wieder mal typisch für deine Allgemeinplätze und deinen Methodismus. Es gibt kein allgemeines Ziel, es kann nur individuelle Ziele geben.Ich hab keinen Methodismus. Meine Veränderung in der Haltung kommt 1:1 aus den miserablen Bodenkriegserfahrungen/Methodik aus dem Irak und Afghanistan. Die Infanterielösungen sind leider gescheitert. Ich weiss, es wurde alles falsch gemacht, du würdest jetzt viel radikaler vorgehen. Wie die Bekloppten dort unten, die nach dem Tod die "Gewissheit" haben, dass sie direkt in den Himmel kommen.
Zitat:Ich würde in jedem Krieg ein völlig eigenes, jeweils individuelles Kriegsziel ganz klar vorher definieren. Das heißt praktisch konkret: in einem Krieg kann Wasserverdrängung das Ziel sein, in einem anderen Krieg kann ein völlig anderes Ziel verfolgt werden, in noch einem anderen Krieg kann es das Ziel sein, Wasserverdrängung unbedingt zu vermeiden etcUnd was soll das bringen? Jetzt hast du ein erreichbares Ziel deklariert, was aber unter dem Strich nichts bringen wird. Du hast dein Ziel erreicht, aber erreicht hat man für die Zivilbevölkerung nichts.
Zitat:Der Sieg definiert sich dann einfach so: Wenn das individuelle Kriegsziel erreicht wird, ist es ein Sieg.Schmerzt das nicht schon beim Schreiben?
Zitat:Der pawlowsche 9/11 Reflex...wie überraschend.....Wie soll man auf einen vergleichbaren Anschlag reagieren?
Die Kriege in Afghanistan und Irak sind ja eine Folge dessen. Die Frage ist wie ein westliches Land auf diese Art von Konfrontation adäquat reagiert. Das ist die Schlüsselfrage für diese Konflikte. Mit einem Reflex hat das nichts zu tun. Du beschäftigst dich einfach nur mit deiner Infanterie und deinem Sieg den du wegen irgendwas (weisst du selbst nicht) erreichen möchtest.
Zitat:Nenn mir eine einzige Person welche in Pakistan durch Drohnen getötet wurde die auch nur im Ansatz mit diesem Anschlag etwas zu tun hatte ?!Kenn ich diese Leute? Bin ich im Geheimdienst, kann ich als Operator verdächtige Ziele beobachten? Nein, ich hab keinerlei Infos. Aber was ich bestimmt weiss, dass es Müll ist, wegen einem Terroranschlag, ein Land zu überfallen, in dem sich vermeintlich Terroristen befinden.
Zitat:Nenn mir einen einzigen Anschlag der durch die Drohnenangriffe in Pakistan im weiteren verhindert wurde?Das können Hunderte oder Tausende, das was nicht passiert, wenn du Gegner erfolgreich eliminierst, kannst du ja unmöglich einschätzen. Oder hast du die Glaskugel die dir das sagt? Die Wahrscheinlichkeit wird immer geringe, je mehr man von denen immer wieder killt. Auf die Dauer ist Misserfolg für niemanden zu ertragen.
Zitat:Die grundsätzliche Kriegsstrategie von Obama ist keinesweges eine "Weichei" Strategie, aber hochinteressant nicht wahr, dass du gleicht selbst vorweg greifend diesen Begriff in diesem Kontext wählst.Ich zitiere lediglich die rechte Presse, respektive die Leute die grossspurig den Bodenkrieg vertreten ... selber aber niemals dort hingehen. Dich nehm ich davon aus.
Zitat:Nein, sie ist eine hochgradig aggressive und destabilisierende Strategie ohne echtes Kriegsziel.Wie bitte? Destabilisierend ist das was ein Bush veranstaltet, mit fingierten Beweisen Länder überfallen, das ist ... respektive war die Katastrophe in der US-Aussenpolitik. Der Rest was man jetzt zu 50% selber zu verantworten hat, müssen die Nachfolger ausbaden.
Zitat:Was ist den das strategische Kriegsziel in Bezug auf die Drohnenangriffe in Pakistan?Das eigentliche Problem zu bekämpfen, den Terrorismus.
Zitat:Die Militäreinsätze von Busch haben zu Niederlagen geführt, hätten aber auch zu Siegen führen können.Bush hat sich ja selbst als Sieger ausgerufen. Das ist doch 1:1 deine Logik, selber das Ziel definieren und dann gehen, wenn man es erreicht hat. du kümmerst dich ja auch nicht drum, ob es Dritte anders sehen. Ich seh jetzt da keinen Unterschied. :mrgreen:
Zitat:Eine Verschärfung der Lage ist dadurch nicht eingetreten. Die trat erst durch die Planlosigkeit von Obama ein der im Endeffekt alles was möglich gewesen wäre kaputt gemacht hatDas ist wirklich der Gipfel der Unvernunft. Jetzt behaupte ich mal in deinem Stil etwas: Die Amerikaner hätten auch noch 10 Jahre länger dort unten bleiben können, dann wären die Unruhen halt erst dann von Syrien oder sonst wo rüber geschwappt. Der Zeitpunkt des Abzugs spielt überhaupt keine Rolle ... als wenn sie nicht genug lang dort gewesen wären. :roll:
Die Ideologie(religiöser Fanatismus) / Radikalisierung ist dort weit verbreitet. Eine temporäre Ordnungsmacht hat darauf nur marginalen Einfluss. Im Sinn von Deckel draufhalten, aber sobald du das nicht mehr machst, knallt es wieder. Du löst nichts, wenn du länger für diese Leute den Schutz übernimmst. Sie müssen selbst lernen, dass selbst kleine Einheiten die sich so verrückt und gegen jegliche zivile Vernunft aufführen, das Land ins Chaos stürzen. Diese Einsicht kann man offensichtlich nur erreichen, wenn man selbst erfährt wie unfähig man eigentlich ist / wie gross die Selbstüberschätzung ist / war.
Die Leute sympathisieren doch heute noch mit dem IS, weil sie die Stellvertreter für ihre arabische Kultur sind, die dem Westen in den Arsch treten. Das ist mit das Hauptproblem, sie checken einfach nicht, dass sie sich selbst mit dieser rebellischen Teenagerlogik dauernd im Weg stehen.
Deshalb muss es schmerzen, sonst lernt man es nie. Nur Luftschläge und sonst nichts, kann sie selbst zur Einsicht bringen.