05.10.2014, 23:46
phantom:
Autonome Drohnen würden ja gerade eben nicht zwischen Zivilbevölkerung und Feinden unterscheiden und wären bei einer solchen Einsatzart schon jetzt technisch realisierbar. Auch hier geht es primär um die Beherrschung von Ausweichräumen der Feinde und die Sperrung von Flächen. Die Drohnen erhalten entsprechend temporär ein Gebiet zugewiesen. Dieses Gebiet ist entsprechend für Zivilisten verbotene Zone, jede Bewegung dadurch entsprechend unmöglich.
Ein Einsatz vergleichbar einer Mine, einer der besten effektivsten Waffen aller Zeiten. Man könnte sogar so weit gehen von einer Luftmine zu sprechen, jedoch mit dem erheblichen Vorteil dass kein Minenfeld zurück bleibt dass eine weitere Gefährdung darstellt.
Genau genommen war die Quantität der Gegner nicht anders, ihre Qualität vom möglichen her sogar höher. Früher hatte man das Saddam Regime als Feind, einen organisierten Staat. Jetzt sind an dessen Stelle deutlich schwächere semistaatliche Banden getreten.
Aber um zum eigentlichen zu kommen: ich habe nicht behauptet, dass die Probleme aus der Drohnenkriegsführung resultieren, sondern dass die Drohnenkriegsführung bestehende Probleme nicht löst bzw verschlimmert.
Terrorismus in Deutschland zu bekämpfen ist eine Aufgabe der Polizei und der Geheimdienste, nicht des Militärs. Es erstaunt mich immer wieder, wie sehr du rein polizeiliche Aufgabenstellungen mit militärischen Mitteln (Morde durch Drohnen) lösen möchtest.
1 Nicht alles was geschieht resultiert aus Logik, im Gegenteil. Ganz allgemein ist es mein Eindruck, dass du die Logik als Faktor überschätzt und die Irrationalität des Menschen stark unterschätzt.
2 Die Logik in Pakistan im besonderen ist schlicht der Machterhalt bzw das Erlangen von Macht. Dazu kooperiert man mit den USA im geheimen und lässt politische Gegner oder unliebsame Minderheiten von US-Drohnen angreifen, und macht sich zugleich beim Volk durch Anti-USA Rethorik beliebt in der man die von einem selbst angeforderten Drohnenangriffe scharf verurteilt (die man militärisch jederzeit abstellen könnte wenn man dies wollte).
Und Eurofighter usw, selbst in Bezug auf die Luftwaffe würde eine Vereinigung aller arabischen Streitkräfte in der Region für Israel inzwischen ein erhebliches Problem darstellen. Zum Glück für Israel sind die Araber zunehmend mit sich selbst beschäftigt. Und die paar F-35 die Israel irgend wann mal haben wird, würden an der zunehmenden (vor allem quantiativen) Überlegenheit der Nachbarstaaten in militärischen Dingen wenig ändern.
Anbei um mal einen Schwenk zu arabischen Verschwörungstheorien zu machen: im arabisch-sunnitschen Raum wird der IS im Irak inzwischen überwiegend als israelische Verschwörung gesehen, die dazu dient die Araber intern zu schwächen und zu beschäftigen um dadurch Israel abzusichern und die zunehmende Militärmacht der Araber zu binden. Solche Ansichten und Verschwörungstheorien sind inzwischen sehr verbreitet und werden von einer Mehrheit in diesem Raum real geglaubt.
Man kann alles vertreten, solange es einen Sieg zur Folge hat.
Ich versuch es noch mal: ich sehe kein Heil in den Oberen, sondern primär sehe ich in denen einen wirkmächtigen Faktor der über das gelingen oder auch das scheitern der Partisanenbekämpfung mit entscheidet.
Ich nannte von Beginn an mehrfach explizit die Eliten auch als Verantwortliche für das Scheitern. Ebenso wie sie für einen Erfolg entscheidend sein können. Die von dir beschriebenen Defizite führen beispielsweise zu einer enorm erhöhten Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns, keine Frage! Aber exakt das war ja meine Aussage:
Dass das Ergebnis in jeder Richtung durch die Eliten entscheidend bestimmt wird. Wenn diese also schlecht sind, kommt nichts gutes heraus. Und da viele Eliten unfähig sind, gibt es so viel Bockmist auf dieser Welt insgesamt.
Du hast mich nicht am Ansatz verstanden.
Ich bin nicht herrschaftsgläubig, ganz im Gegenteil sehe ich in den Eliten primär ein Problem. Aber sie sind ein relevantes Problem, weil man ihren Einfluss auf das Ergebnis nicht einfach ausschließen kann und daher die Frage ob etwas gelingt oder nicht in großen Ausmaß von ihnen abhängt.
Und ja das heißt, dass lebenswichtige Entscheidungen für das Volk von einem kleinen Haufen meist ziemlich mieser und unfähiger Personen entscheidend mitgestaltet werden (meist zum schlechteren). Egal ob du das gut findest oder nicht, es ist einfach so. Also muss man mit diesem Fakt arbeiten.
Ja und? Ich hätte sie sowohl in Afghanistan als auch im Irak haben können und in Pakistan sind wir ja gar nicht präsent.
Primär wäre im Irak eine komplette Übernahme der Zivilverwaltung schon während der konventionellen Kampfhandlungen sehr wichtig gewesen!
In den letzten 10 Jahren ist in Deutschland nicht ein Mensch durch islamistische Terroristen gestorben. Nicht einer, also 0. Also weg mit aller Freiheit und panische Maßnahmen aller Art zum Schutz vor dieser ach so schrecklichen Gefahr....
Gemittelt starben in den letzten 10 Jahren allein in Deutschland 40 000 Menschen im Straßenverkehr, darunter tausende aufgrund allein überhöhter Geschwindigkeit, aber niemand könnte auch nur deutlich niedrigere Höchstgeschwindigkeiten durchsetzen um diese Zahlen zu senken.
Dann sind halt Terroristen im Grenzgebiet, na und? Pakistan soll sich um sie kümmern, oder auch nicht, völlig irrelevant.
Fakt ist nur folgendes:
Seit die Drohnenkriegsführung in Pakistan läuft, hat die Zahl der Terroristen im Grenzgebiet nur ständig zugenommen, ist die Zahl der Terroristen in Pakistan ständig angestiegen, ebenso die Zahl der Anschläge dort. Dasselbe im Jemen. Dasselbe in der Sahel-Zone.
Die Zahl der Drohnen steigt, die Zahl der Terroristen steigt, die Bevölkerung in den jeweiligen Ländern war vor Jahren noch mehrheitlich neutral gegenüber den USA und ist heute mehrheitlich USA-Feindlich.
Egal ob die Drohnen dies verursachen oder nur eine Folgeerscheinung des Mehr an Terroristen sind: Fakt ist: sie funktionieren nicht. Der Gegner wird ständig stärker, trotz der Drohnenangriffe.
Und bist nicht du gerade ein großer Freund der Eigenverantwortung? Gerade in Bezug auf Pakistan wäre ein Konzept maximaler Eigenverantwortung beispielsweise zwingend geboten.
Zitat:Autonome Drohnen können nicht Freund/Feind/Zivilbevölkerung zuverlässig unterscheiden. Das wäre völlig verrückt etwas was technisch nicht umsetzbar ist, im realen Einsatz zu betreiben.
Autonome Drohnen würden ja gerade eben nicht zwischen Zivilbevölkerung und Feinden unterscheiden und wären bei einer solchen Einsatzart schon jetzt technisch realisierbar. Auch hier geht es primär um die Beherrschung von Ausweichräumen der Feinde und die Sperrung von Flächen. Die Drohnen erhalten entsprechend temporär ein Gebiet zugewiesen. Dieses Gebiet ist entsprechend für Zivilisten verbotene Zone, jede Bewegung dadurch entsprechend unmöglich.
Ein Einsatz vergleichbar einer Mine, einer der besten effektivsten Waffen aller Zeiten. Man könnte sogar so weit gehen von einer Luftmine zu sprechen, jedoch mit dem erheblichen Vorteil dass kein Minenfeld zurück bleibt dass eine weitere Gefährdung darstellt.
Zitat:Vor der Irakbodeninvasion hatte man meines Wissens nicht so viele Gegner wie heute. Du kannst doch nicht behaupten die Probleme entstehen aus der Drohnenstrategie.
Genau genommen war die Quantität der Gegner nicht anders, ihre Qualität vom möglichen her sogar höher. Früher hatte man das Saddam Regime als Feind, einen organisierten Staat. Jetzt sind an dessen Stelle deutlich schwächere semistaatliche Banden getreten.
Aber um zum eigentlichen zu kommen: ich habe nicht behauptet, dass die Probleme aus der Drohnenkriegsführung resultieren, sondern dass die Drohnenkriegsführung bestehende Probleme nicht löst bzw verschlimmert.
Zitat:Die Terroristen sind nicht Pakistan. Die Terroristen können auch in Deutschland sein.
Terrorismus in Deutschland zu bekämpfen ist eine Aufgabe der Polizei und der Geheimdienste, nicht des Militärs. Es erstaunt mich immer wieder, wie sehr du rein polizeiliche Aufgabenstellungen mit militärischen Mitteln (Morde durch Drohnen) lösen möchtest.
Zitat:Und die Logik dazu ist welche? Das ist ja jetzt nicht mehr als deine Behauptung.
1 Nicht alles was geschieht resultiert aus Logik, im Gegenteil. Ganz allgemein ist es mein Eindruck, dass du die Logik als Faktor überschätzt und die Irrationalität des Menschen stark unterschätzt.
2 Die Logik in Pakistan im besonderen ist schlicht der Machterhalt bzw das Erlangen von Macht. Dazu kooperiert man mit den USA im geheimen und lässt politische Gegner oder unliebsame Minderheiten von US-Drohnen angreifen, und macht sich zugleich beim Volk durch Anti-USA Rethorik beliebt in der man die von einem selbst angeforderten Drohnenangriffe scharf verurteilt (die man militärisch jederzeit abstellen könnte wenn man dies wollte).
Zitat:Bezogen auf die Luftwaffe seh ich da keinerlei Beleg für. Den Israelis liefert man F-35, die Saudis bekommen zweitklassige F-15E Ware
Und Eurofighter usw, selbst in Bezug auf die Luftwaffe würde eine Vereinigung aller arabischen Streitkräfte in der Region für Israel inzwischen ein erhebliches Problem darstellen. Zum Glück für Israel sind die Araber zunehmend mit sich selbst beschäftigt. Und die paar F-35 die Israel irgend wann mal haben wird, würden an der zunehmenden (vor allem quantiativen) Überlegenheit der Nachbarstaaten in militärischen Dingen wenig ändern.
Anbei um mal einen Schwenk zu arabischen Verschwörungstheorien zu machen: im arabisch-sunnitschen Raum wird der IS im Irak inzwischen überwiegend als israelische Verschwörung gesehen, die dazu dient die Araber intern zu schwächen und zu beschäftigen um dadurch Israel abzusichern und die zunehmende Militärmacht der Araber zu binden. Solche Ansichten und Verschwörungstheorien sind inzwischen sehr verbreitet und werden von einer Mehrheit in diesem Raum real geglaubt.
Zitat: die die dich in die Scheisse geritten haben, am Leben lassen? Und das Fussvolk welches nicht über den Quatsch abstimmen konnten, dafür bestrafen. Auch hier wieder, das kannst doch nicht ernsthaft vertreten.
Man kann alles vertreten, solange es einen Sieg zur Folge hat.
Zitat:Hör doch auf mit diesen doofen Eliten. Erst kürzlich gab es ja eine Studie zu deinen "Eliten", fast alle nah an einer Psychose, ausnahmslos bis zum Anschlag narzisstisch veranlagt, das gepaart noch mit Allmachtsphantasien. Dass du immer das Heil in den Oberen siehst, ist mir völlig unverständlich.
Ich versuch es noch mal: ich sehe kein Heil in den Oberen, sondern primär sehe ich in denen einen wirkmächtigen Faktor der über das gelingen oder auch das scheitern der Partisanenbekämpfung mit entscheidet.
Ich nannte von Beginn an mehrfach explizit die Eliten auch als Verantwortliche für das Scheitern. Ebenso wie sie für einen Erfolg entscheidend sein können. Die von dir beschriebenen Defizite führen beispielsweise zu einer enorm erhöhten Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns, keine Frage! Aber exakt das war ja meine Aussage:
Dass das Ergebnis in jeder Richtung durch die Eliten entscheidend bestimmt wird. Wenn diese also schlecht sind, kommt nichts gutes heraus. Und da viele Eliten unfähig sind, gibt es so viel Bockmist auf dieser Welt insgesamt.
Zitat:deine Herrschaftsgläubigkeit hat ein Ausmass, dass ich nicht nur für unsinnig, sondern vor allem für hochgefährlich halte.
Du hast mich nicht am Ansatz verstanden.
Ich bin nicht herrschaftsgläubig, ganz im Gegenteil sehe ich in den Eliten primär ein Problem. Aber sie sind ein relevantes Problem, weil man ihren Einfluss auf das Ergebnis nicht einfach ausschließen kann und daher die Frage ob etwas gelingt oder nicht in großen Ausmaß von ihnen abhängt.
Und ja das heißt, dass lebenswichtige Entscheidungen für das Volk von einem kleinen Haufen meist ziemlich mieser und unfähiger Personen entscheidend mitgestaltet werden (meist zum schlechteren). Egal ob du das gut findest oder nicht, es ist einfach so. Also muss man mit diesem Fakt arbeiten.
Zitat:Du hast doch keine Kontrolle über die Zivilverwaltung in Ländern wie Pakistan.
Ja und? Ich hätte sie sowohl in Afghanistan als auch im Irak haben können und in Pakistan sind wir ja gar nicht präsent.
Primär wäre im Irak eine komplette Übernahme der Zivilverwaltung schon während der konventionellen Kampfhandlungen sehr wichtig gewesen!
Zitat:Auf was willst du warten, wenn du weisst, dass sich die Terroristen im Grenzgebiet eingenistet haben und Pakistan nicht mit dir kooperiert. ....Da find ich die Drohnenlösung eindeutig besser. Klar es ist nicht Rechtens, aber kann nicht immer aufs Recht pochen, wenn die anderen aufs Recht pfeifen
In den letzten 10 Jahren ist in Deutschland nicht ein Mensch durch islamistische Terroristen gestorben. Nicht einer, also 0. Also weg mit aller Freiheit und panische Maßnahmen aller Art zum Schutz vor dieser ach so schrecklichen Gefahr....
Gemittelt starben in den letzten 10 Jahren allein in Deutschland 40 000 Menschen im Straßenverkehr, darunter tausende aufgrund allein überhöhter Geschwindigkeit, aber niemand könnte auch nur deutlich niedrigere Höchstgeschwindigkeiten durchsetzen um diese Zahlen zu senken.
Dann sind halt Terroristen im Grenzgebiet, na und? Pakistan soll sich um sie kümmern, oder auch nicht, völlig irrelevant.
Fakt ist nur folgendes:
Seit die Drohnenkriegsführung in Pakistan läuft, hat die Zahl der Terroristen im Grenzgebiet nur ständig zugenommen, ist die Zahl der Terroristen in Pakistan ständig angestiegen, ebenso die Zahl der Anschläge dort. Dasselbe im Jemen. Dasselbe in der Sahel-Zone.
Die Zahl der Drohnen steigt, die Zahl der Terroristen steigt, die Bevölkerung in den jeweiligen Ländern war vor Jahren noch mehrheitlich neutral gegenüber den USA und ist heute mehrheitlich USA-Feindlich.
Egal ob die Drohnen dies verursachen oder nur eine Folgeerscheinung des Mehr an Terroristen sind: Fakt ist: sie funktionieren nicht. Der Gegner wird ständig stärker, trotz der Drohnenangriffe.
Und bist nicht du gerade ein großer Freund der Eigenverantwortung? Gerade in Bezug auf Pakistan wäre ein Konzept maximaler Eigenverantwortung beispielsweise zwingend geboten.