19.09.2014, 12:41
Quintus Fabius schrieb:Drohnen brauchen auch gar nicht unerheblich Personal. Mit dem bloßen Operator ist es nicht getan (man braucht pro Drohne mehrere davon), dazu kommen Techniker, IT Spezialisten, Waffentechniker, usw und all dass sind teure Spezialisten deren Personalkosten erheblich höher sind als die eines normalen Artilleristen.Das ist doch nicht der Punkt, du brauchst ja mit deiner Lösung auch ein UAV. Ob du das bewaffnest oder nicht, ist bezüglich IT-Spezialist / Personalkosten so was von egal. Du hast all die Kosten auch plus noch oben drauf der ganze Apparat für den Unterhalt und Schutz deiner Artillerie.
Zitat:Eine Drohne zu betreiben ist in Wahrheit sehr personalintensiv, dazu kommt noch die ganze IT und Satelliteninfrastruktur welche auch betrieben und instand gehalten werden muss.Das nehm ich dir nicht ab, nicht umsonst ersetzt man Kampfflugzeugeinsätze durch Drohnen. Drohnen kannst du sicher betreiben, du brauchst nicht auf die anfällige Infanterie zurückgreifen. Die Infanterie kostet auch unglaublich viel Geld und noch schlimmer, mit all den Verkrüppelten die du zu Hause versorgen musst und häufig nichts mehr zur Produktivität beitragen können, zahlst du gleich nochmals den gleichen Betrag oben drauf.
Zitat:Die ist wesentlich günstiger als die gelenkte Munition welche eine Drohne verschießt.Wieso? Du brauchst doch auch die Lenkung. Die Munition muss über eine grössere Distanz verschossen werden. Deine Präzision ist klar schlechter wegen der Latenzzeit. Ich seh da null Raum für Kostenersparnis.
Zitat:Und sie steht 24 Stunden am Tag feuerbereit, in alle Richtungen, überallhin, und man kann immer weiter und immer weiter damit schießen, ohne je zu verschießen während die Drohne sehr schnell ihren ganzen Mun-Vorrat abgefeuert hat.Klar steht sie immer bereit, aber ohne UAV (Zielzuweisung) kann sie nicht schiessen. :lol: Sorry, aber merkst du nicht wie unlogisch deine Argumentation ist.
Zitat:Die meisten Waffeneinsätze von Drohnen erfolgen gegen stationäre Objekte, beispielsweise gegen Häuser in denen sich Aufständische aufhalten oder gegen relativ stationäre Gruppen. Hier besteht gar kein Problem.Dann kann man es auch gleich mit Kampfflugzeugen machen, wenn alles stationäre Ziele sind. Aber es ist natürlich nicht so, das grösste Problem, ist den Gegner überhaupt zu finden. Und dazu braucht man zumindest das UAV.
Zitat:Dazu muss die Auklärungseinheit das Ziel einfach nur markieren und die Artilleriegranate trifft es dann selbst wenn es sich bewegt!Du meinst deine übers Land verteilten, sich selbst versorgenden, versteckten Späher. Frischfleich für ISIS-Erpressungen. :mrgreen: Sorry, der musste jetzt sein.
Zitat:Überhaupt ist es oft sinnvoller, aufgeklärten Zielen zu folgen als sie sofort zu vernichten. Dadurch gewinnt man mehr Informationen.Was eine Drohne permanent macht.
Zitat:Drohnen brauchen ebenfalls Personal und davon gar nicht so wenig. Nur dass die Soldaten welche bewaffnete große Drohnen bedienen im Schnitt deutlich mehr verdienen und deutlich besser qualifiziert sind.Der Punkt ist doch, dass du 1x den Flugplatz verteidigen musst und du x-Stellungen, x-Infanterietrupps die sich selber schützen müssen. Du hast einen aufgeblähten Personalapparat sondergleichen. Alles was am Boden ist, verursacht in solchen Konflikten einen immensen Sicherheitsaufwand.
Ja ich weiss, du würdest ihn nicht brauchen. Du bist ja in dem Punkt eher wie ein IS-Kämpfer, dem ist es auch gleich ob er verreckt. Aber die Mehrheit in unseren Staaten trägt deine Auffassung nicht, dass man sich für andere in diesen Staaten opfert.
Zitat:Bei bewaffneten Großdrohnen welche über Satellitennetze gesteuert werden hängt an der Drohne in Wahrheit ein immenser Aufwand.Der wäre? Ich seh zwischen Predator und Reaper keinen substanziellen Unterschied.
Zitat:mit neuer Software versehenWieso?
Zitat:All dies erzeugt Komplexität und hohe Personalkosten (da du dafür viele und teure Spezialisten einstellen musst).Glaub ich nicht. Das supportende Personal ist doch nicht teuer. Die Entwicklungskosten sind teuer. Da ist ein Angehöriger einer Spezialeinheit in der Summe viel teurer.
Zitat:Was zwingend für eine Wehrpflicht- oder Milizarmee spricht.Das Teuerste ist die Milizarmee, weil du die Leute vom Arbeiten und Steuern zahlen abhältst. Erfolgreich als Staat bist du dann, wenn möglichst viele Leute produktiv arbeiten und möglichst wenig ins Militär gehen. Dann hat man am meisten Geld durch hohe Steuereinnahmen und kann sich auch sauteure Entwicklungen leisten. Die Milizarmee kannst du immer noch aufbauen, wenn die Lage instabiler wird, aber sonst in Friedenszeiten hast du nur einen Haufen dilettantische Amateure (ich red aus Erfahrung / war auch einer).
Zitat:Die Personalkosten sind daher nur vordergründig das Problem: dahinter steht der wahre Kostentreiber, die Übertechnisierung der Streitkräfte und die Struktur der Berufsarmee - welche zunehmend in der Kriegsunfähigkeit münden. Wir haben zu viel Technik und eine Berufsarmee, dass ist das wahre Problem.Ach was, wir sind die Gewinner im Rüstungswettlauf, die Sowjetunion gibt es nicht mehr. Wir haben die besser Technik und haben uns durchgesetzt. sicher nicht wegen der Infanterie. Wir haben ein erfolgreiches System welches viel Geld in die Staatskassen spült und das wiederum erlaubt uns bessere Waffen zu bauen.
Zitat:Deine Vorstellungen von Standardisierung und Erledigung aller Arbeiten mit nur ganz wenigen Generalistensystemen münden gerade im assymetrischen Krieg zwingend in der Niederlage, 1 mangels Redundanz, 2 mangels Diversifikation und damit zu geringer Flexibilität in einem hochkomplexen hochdynamischen Umfeld und 3 nicht zuletzt aufgrund der sich daraus zwingend ergebenden Übertechnisierung.Das ist reines Schlagwörterauftischen von dir. Den Generalisten kannst du heute einführen, weil man mit gelenkten Waffen mehr erreichen kann, als früher im Vergleich von zwei auf Beweglichkeit getrimmten Waffenplattformen. Die Differenz liegt einfach nicht mehr im physischen Bereich der Plattformen, sondern in der Physik der (gelenkten / "intelligenten") Waffen. Dieser Umstand ermöglichte erst den Generalisten bei der Plattform. Die physikalische verlustfreie Leitung hast du trotzdem noch, einfach weil die Differenz in der Waffe selbst liegt. Das war früher nicht möglich.
Zitat:Hier verstellt dir dein betriebswirtschaftliches Denken den Blick für das wesentliche.Im Gegenteil, ich denke klar. Du kannst dich nicht von alten Schemen befreien.
Zitat:Krieg hat mit Betriebswirtschaft nichts zu tun und betriebswirtschaftliches Denken kann im Krieg ein immenses Problem darstellen, weil es die Effektivität der Streitkräfte im Schnitt reduziert statt sie zu erhöhen.Betriebswirtschaft ist die Basis eines jeden Handelns. Selbst wenn ein Tier auf die Jagd geht muss es immer den Energieaufwand in Relation zur gewonnen Nahrung abschätzen. Und genauso ist es beim Militär, in jedem Betreib ... . Du musst nie betriebswirtschaftlich denken, weil du einfach ein festes Budget hast, aber das kommt nicht aus der freien Luft. Dieses Budget müssen alle Bürger von Deutschland erarbeiten. Erst ihre Arbeit ermöglicht deinen Job als Soldat.
Als Beispiel Sowjetunion: Wenn deine Produktivät der Privatwirtschaft gering ist, steht dir immer weniger Geld fürs Militär zur Verfügung. Du kannst den Unterhalt nicht mehr zahlen, keine neuen Entwicklungen mehr anschieben, u.s.w.. Bis das System am Schluss nur noch frisst und der Nutzen gegen Null tendiert. Schuld ist aber nicht die Armee, Schuld hatte das ineffiziente Wirtschafssystem, das einfach zu wenig Steuern generiert hat. Und jetzt sind wir wieder bei der Betriebswirtschaft. Denkst du als Staat nicht betriebswirtschaftlich, kannst du dir nie ein anständiges Militär leisten. Es ist unbestritten dass Deutschland sich ein viel grösseres Militär leisten könnte, das ist aber eine politische Entscheidung und auch keine Frage ob das Deutschland umsetzen könnte, klar könnte man das. Aber mit einer Milizarmee hat das gar nichts zu tun.