24.08.2014, 21:04
Schneemann schrieb:...Davutoglu ist vor allem berechenbar. Man weiß schon lange, wie er denkt:
Zitat:Türkei...
Davutoglu wird Nachfolger Erdogans
[u]Außenminister Ahmet Davutoglu ist von der AKP für das Amt des Parteivorsitzenden und damit des neuen Ministerpräsidenten der Türkei nominiert worden. ....
Schneemann.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globaldefence.net/kulturen-im-konflikt/islamische-kulturen-und-israel/233-turkstaaten-tuerkei.html?showall=&start=5">http://www.globaldefence.net/kulturen-i ... l=&start=5</a><!-- m -->
Zitat:...man darf gespannt sein, wie sich die Türkei weiter positioniert - sowohl in der historischen Aussöhnung mit Armeniern und Kurden, vor allem aber auch in der Entwicklung der Beziehungen zum Iran und zu den zentralasiatischen Turkstaaten.
Neue Aussenpolitik:
Die Machtübernahme der "neuen Elite" hat auch zu einer Änderung der aussenpolitischen Orientierung des Landes geführt.
...
Politikprofessor Ahmet Davutoglu auf der Basis seines 2001 erschienenen Buches Stratejik Derinlik [Strategische Tiefe] eine Öffnung und wohl auch erweiterte Orientierung erfahren. Bereits in seinem ersten Treffen als Aussenminister am 4. Mai 2009 wurde der aserbaidschanischen Vize-Außenminister empfangen. Davutoglu arbeitet, im Einvernehmen mit Erdogan, nicht nur an der Bereinigung des diplomatischen Konflikts zwischen der Türkei und Armenien - sondern vor allem am Ausbau der Beziehungen zu den turksprachigen Ländern der ehemaligen GUS. Darüber hinaus werden mehr und mehr die Nachbarn der islamischen Welt in die Aussenpolitik der Türkei einbezogen ...
...
Der Türkei geht es nicht nur um die turksprachigen Staaten Zentralasiens. Natürlich bemüht sich die Türkei um diese Staaten mit ihrer ethnisch verwandten Bevölkerung besonders, und steht dabei auch in Konkurrenz zum Iran und zu Saudi Arabien.
Die Türkei soll künftig umfassend profitieren - von ihrer geostrategischen Lage, als Brücke zwischen der westlichen und islamischen Welt, sowie von ihrer Rolle als Drehscheibe für den Öltransport nach Europa.
...
Dort tritt die Türkei zwangsläufig in Konkurrenz zu Russland, das sich traditionell als Hegemon der Region versteht. Und gleichzeitig sehen sich ja die Türken auch noch als Schutzmacht der Turktataren auf der Krim. Ich denke, hier wird die Türkei versuchen, sich gegenüber den saudisch finanzierten Agitatoren einen Vorteil zu erarbeiten. Das geht aber nur, wenn sich die Türkei und Iran verständigen - sonst wären etwa die Azeris ein "unüberwindliches Hindernis" bei der Erschließung der "neuen Seidenstraße".
Und mittel- und langfristig - das sagt der Name schon - wird die Türkei eine Achse anstreben, an deren anderem Ende dann China als starker Partner stehen könnte. Das verlangt aber auch wieder, dass China die Unruheprovinz "Ost-Turkestan" (Xinjiang) beruhigt.
In den arabischen Ländern (Ägypten, Syrien) musste dagegen ein Rückschlag hingenommen werden, weil die Muslimbrüder sich dort nicht durchsetzen konnten. Das wird die Türkei aber wohl nicht hindern, deren Entwicklung z.B. in Libyen und Tunesien zu fördern.