24.08.2014, 10:24
etwas ausführlicher:
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Zitat: KANADA
Wenn im Sommer die Gewässer der Arktis vorübergehend eisfrei und befahrbar werden, ist auch die Zeit für militärische Übungen im sonst meist unzugänglichen kanadischen Norden gekommen.
Dazu gehören die seit 2007 jährlich durchgeführten Manöver der „Nanook“-Serie, die vor allem auch durch Patrouillen und Präsenz die territorialen Ansprüche Kanadas untermauern sollen. „Nanook“ ist für die Kanadier denn auch weniger bloße Übung als vielmehr reale Operation, was auch in der offiziellen Bezeichnung „Operation Nanook“ deutlich wird.
An der am 20. August begonnenen, zehntägigen „Operation Nanook 2014“ sind erneut alle Teilstreitkräfte der kanadischen Streitkräfte, die Küstenwache sowie föderale und regionale Sicherheitsdienste (Polizei, Grenzschutz, Umweltbehörde, Transportministerium, Eskimo-Ranger) beteiligt. Die kanadische Marine bringt das Küstenverteidigungsboot SHAWINIGAN (KINGSTON-Klasse), die Küstenwache ihren Eisbrecher HENRY LARSEN in die Übung ein. Die Teilnahme auch des Wachschiffes TRITON der dänischen Marine und eines Seefernaufklärers P-3C Orion der US Navy machen aus der diesjährigen Übung wie schon bei früheren „Nanook“ ein multinationales Vorhaben.
Das Übungsgeschehen konzentriert sich in diesem Jahr auf die Gewässer vor Baffin Island (Davis Strait, York Sound, Frobisher Bay). Übungsschwerpunkt ist Search & Rescue in arktischen Gewässern. Dazu sind zwei Schwerpunkt-Szenarien vorbereitet. Zunächst (20.-23. Aug) gilt es, ein in der Davis Strait in Not geratenes Fischereifahrzeug zu finden und diesem Hilfe zu leisten. In der zweiten Phase wartet auf die Übungsteilnehmer dann ein simulierter „dicker Brocken“: mit 50 Touristen an Bord ist ein Kreuzfahrtschiff nach Ruderversager/Maschinenausfall im York Sound auf Grund gelaufen. Die Passagiere sind zu evakuieren, ggf. ärztlich zu versorgen und dann gilt es, das Schiff wieder flott zu bekommen.
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RUSSLAND
Auch für die russische Marine wird die Arktis in den späten Sommermonaten “interessant”.
Die weitgehend eisfreien Monate August und September werden für Übungen und Expeditionen auf dem Nördlichen Seeweg und die demonstrative Unterstreichung territorialer Ansprüche genutzt. Im Gegensatz zu 2012 und 2013, als der Nordflottenkreuzer PETR VELIKIY in groß angelegten Übungen öffentlichkeitswirksam von der Barentssee bis ins Ostsibirische Meer verlegte, hält sich das Übungsgeschehen in diesem Jahr allerdings (bisher) in Grenzen, beschränkt sich (noch) auf Fahrten von Forschungs- und Vermessungsschiffen.
So hat sich das Vermessungsschiff MARSHAL GELOVANI der Pazifikflotte auf den Weg durch die Beringstraße und die Tschuktschensee in Richtung Ostsibirisches Meer gemacht. Am 20. August erreichte das Schiff der YUG-Klasse das auf 71° Nördlicher Breite liegende Wrangel Island.
Dort gingen Seeleute an Land, hissten eine russische Flagge und stellten eine mobile kleine Kapelle auf. In offiziellen Pressemitteilungen wurden diese Aktivitäten als „Aufbau eines Marinestützpunktes“ bezeichnet. Ob auf Wrangel Island mit weiteren Baumaßnahmen nun tatsächlich eine kleine Basis entstehen soll, bleibt abzuwarten. Im letzten Jahr hatten die russischen Streitkräfte jedenfalls den Bau einer Kette von zehn Arktisstützpunkten angekündigt.
In einem zweiten Unternehmen hat sich am 18. August das Forschungsschiff ADMIRAL VLADIMIRSKIY auf eine durch die Arktis führende Weltumrundung gemacht. Das Schiff ist das einzig verbliebene von sechs in den 1970-er Jahren in Polen gebauten, 9.000 ts (147m) großen Forschungsschiffen der AKADEMIK KRYLOV-Klasse. Diese bieten an Bord viel Platz für einzuschiffende Wissenschaftler, die in insgesamt 26 Laboratorien arbeiten können. Die VLADIMIRSKIY diente zunächst bei der Schwarzmeerflotte, wurde dann in die Ostsee zur Baltischen Flotte verlegt. Zwischen 1995 und 2004 wurden fünf der KRYLOV-Forschungsschiffe außer Dienst gestellt, und auch die ADMIRAL VLADIMIRSKIY lag mehr als zehn Jahre lang inaktiv in Kronshtadt an der Pier. Erst kürzlich wurde sie wieder reaktiviert und geht nun auf „Große Fahrt“.
Die Reiseroute führt zunächst durch Nord- und Norwegensee in die Barentssee, wo ein erster Besuch in Murmansk auf dem Programm steht und wahrscheinlich Wissenschaftler und Ausrüstung für die nachfolgende Arktisfahrt an Bord genommen werden. Von Murmansk geht es nämlich auf dem Nördlichen Seeweg (vermutlich mit Eisbrecher-Begleitung) nach Osten in Richtung Pazifik. An der russischen Arktisküste sind Besuche in Dikson, Tixi und Pevek geplant, bevor dann durch die Beringstraße der Pazifik erreicht und Petropavlovsk-Kamchatskiy angelaufen wird. Der anschließende Kurs führt die VLADIMIRSKIY über den Pazifik nach Vancouver (Kanada) und dann an der nordamerikanischen Westküste entlang nach Süden. In Nicaragua steht – noch an der Pazifikküste – ein Besuch in Corinto auf dem Programm, bevor es dann durch den Panamakanal in die Karibik und zu einem weiteren Besuch nach Havanna (Kuba) geht. Nach Atlantikquerung ist dann noch ein abschließender Besuch in Brest (Frankreich) geplant. Ende Dezember wird das Forschungsschiff in Kronshtadt zurück erwartet.