zukünftige konflikte
Zitat:Daneben haben beide Staaten noch andere potentielle Konflikte am Hals: Algerien seine Feindschaft mit Marokko, und Ägypten liegt vor allem mit Äthiopien wegen dem Wasser des Nil - es geht hier vor allem darum, wer wieviel nutzen darf - im Streit.
Man könnte diesen Gedankengang noch weiter spannen (im "apokalyptischen" Sinne): Wenn es irgendwann ein Verwachsen der islamistischen Strukturen im Maghreb (Libyen vor allem, teils aber auch - wenngleich auch schlummernd - in Algerien und Tunesien) mit denen im Sahel-Gürtel (hauptsächlich hierbei in Mali, aber auch im Ansatz im Tschad und in Niger) und in Nigeria (Boko Haram) gibt, würde die Gefahr einer "Irakisierung" des gesamten nordwestafrikanischen Raumes zwischen Tripolis und Algier im Norden und Lagos und Bamako im Süden drohen. Quasi würde also das Gebiet, das einst Frankreich im späten 19. Jahrhundert als sein kolonialistisches "Afrique occidentale française" definierte - wenngleich auch Nigeria damals nicht dazugehörte und britisch kontrolliert war -, in einem Chaos von völliger Rechtlosigkeit, Terror und Barbarei versinken, wobei die aktuellen Konflikte in Syrien und Irak quasi in der Art der "Kriegführung" mit Massakern, Folter und Fanatismus Pate stünden.

Zwar müssten innerislamische Konflikte des Orients, wie etwa der Disput zwischen Schiiten und Sunniten, hier weitgehend ausgeklammert werden, aber eine Vermischung des islamistischen Begehrens mit tribalistischen und stammesreligiösen Extremismen aus dem Sahel- und schwarzafrikanischen Gürtel würden vermutlich Exzesse verursachen, die denen in Nahost in nichts nachstünden (evtl. sogar noch schlimmer wären). Zumindest im Ansatz ist dieses Horrorszenario ja beinahe schon erkennbar - und Organisationen wie die AQMI weisen auch in die Richtung.

Schneemann.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: