Leichte Infanterie
#28
parabellum:

Zitat:Es macht aber trotzdem Sinn, die Kontingente den Erfordnissen der jeweiligen Einsätze auszustatten.

Meiner Auffassung nach ist jeder Einsatz von Streitkräften im Ausland ein Kampfeinsatz. Ohne Ausnahme. Erfordernisse bedeutet in diesem Kontext: welche Anforderungen ergeben sich aus dem Kampfauftrag. Die Erfordernisse der Einsätze unterscheiden sich daher nur scheinbar, die einzig bedeutende Frage ist: was brauche ich für den Kampf.

MRAP sind demgegenüber Polizeifahrzeuge, und haben meiner Ansicht nach oberhalb des militärischen Horizontes nichts verloren. Ein MRAP hat eben nicht die gleiche Leistung wie ein Rad-APC. Gerade deshalb ist es günstiger, weil die Leistung nicht diesselbe ist. In einem Kampfeinsatz, einem militärischen Einsatz, ist eine möglichst hohe Leistung wesentlich. Gerade hier sollte man meiner Meinung nach keine Kompromisse eingehen.

Zitat:Ich rede hier nicht von der taktischen Geschwindigkeit, sondern der Verlegung als Marschkolonne über die Straße.

Auch bei bloßen Märschen auf Straße können Kettenfahrzeuge mit Radfahrzeugen durchaus mithalten (wenn man von Ausnahmen wie dem Wiesel absieht). Die durchschnittliche Geschwindigkeit ist nicht geringer. Davon abgesehen kann man bei Störungen viel eher ins Gelände "ausweichen" und hängt somit nicht auf der Straße fest. Gar nicht so selten stehen die ach so schnellen Radfahrzeuge weil weiter vorne irgendein Problem für geraume Zeit die Straße sperrt.

Zitat:geschützte Fahrzeuge bräuchtest du sowieso als Führungs- und Funktionsfahrzeuge. Die entsprechende Logistik müsstest du so oder so aufbauen.

Führungs-/Funktionsfahrzeuge können auch auf dem Einheits-Rad-APC aufbauen. Und diejenigen welche von ihrer Art her das nicht können, sind von der Art her auch keine MRAP:

Zitat:Du willst also Wölfe und Unimogs durch Transportpanzer ersetzen?

Weder Wolf noch Unimog sind MRAP. Und obwohl der Dingo natürlich auf dem Unimog aufbaut, macht das so trotzdem keinen Sinn. Um bei meinem Beispiel ATTC/AAV zu bleiben: dieser könnte auch Aufgaben übernehmen die bei der BW der Unimog leistet, womit ein gepanzertes MRAP auf Basis des Unimog sinnnlos wird. Und der Wolf ist so oder so kein MRAP und kann auch nicht zu einem solchen umgebaut werden.

Aber nehmen wir mal dieses Beispiel von Fahrzeugen im Bereich Wolf und Unimog:

Die Bundeswehr hat ja nicht nur ca 8000 Wolf, sondern dazu noch ca 1200 Nissan Patrol, 100 Serval, ca 300 Duro IIIP (Yak), ca 500 Mungo, eine mir nicht bekannte Zahl Enok (vermutlich 100), ca 500 Eagle IV, ca 600 Dingo 2, ca 100 Zetros, ca 5000 Unimog usw (gibt sogar noch ein paar mehr Typen in diesem Bereich).

Im Endeffekt zwei Aufgaben, zwei Fahrzeugtypen. Die Bundeswehr aber benutzt dafür 10 Fahrzeugtypen aufwärts wovon der größte Teil untereinander nicht kompatibel ist.

Warum aber soll ich überhaupt viele GFF brauchen? Warum dafür extra Fahrzeuge/Fahrzeugklassen? Die Bundeswehr hat ca 1200 GFF wenn ich mich nicht irre. Eine viel zu hohe Zahl. Diese teilen sich auf mehrere verschiedene untereinander nicht kompatible Fahrzeugklassen auf.

Einen Teil der GFF könnte ein entsprechendes Führungsfahrzeug auf Basis des Einheits-Rad-APC übernehmen. Und der Rest könnte auf Basis eines Einheits 4 Rad-Fahrzeuges aufbauen (für die BW beispielsweise auf dem Wolf). Extra MRAP machen hier keinen Sinn. Wo man etwas schwereres als einen Enok braucht, sollte man gleich einen Rad-APC nehmen. Die Antwort auf deine Frage:

Zitat:Du willst also Wölfe und Unimogs durch Transportpanzer ersetzen?

lautet also teilweise ja. Und für den anderen Teil braucht man auch keine MRAP, sondern verwendet entsprechend einfach Wolf/Unimog und Unimog. Alles was für einen Enok zu gefährlich ist, sollte ein Rad-APC erledigen. Dingo braucht man da nicht und der Vorteil das gleiche Fahrgestellt wie ein Unimmog U5000 zu haben ist logistisch gesehen gering.

Zitat:Die entsprechende Logistik müsstest du so oder so aufbauen.

Die könnte man aber immens reduzieren, wenn man es einfach beim Wolf/Enok belassen hätte, statt ein halbes Dutzend verschiedener MRAP für diese Rolle zu verwenden. Und die Logistik für Wolf/Enok ist eben eine andere als für MRAP. Selbst die Logistik für einen Unimog und einen Dingo 2 unterscheidet sich erheblich, die Synergieefffekte sind hier gar nicht so groß.

Statt einem Dutzend MRAP und Rad-APC usw würde ich daher alles auf einen Einheits-Rad-APC und dazu eine 4-Rad Einheitsplattform setzen (Wolf/Enok).

Ein Dingo 2 hat ca 3 Tonnen Nutlast. Kann weder schwimmen noch per Heli verlastet werden. Ein ATTC hat in der Transportvariante 3 Tonnen Nutzlast, kann in zwei Teile zerlegt werden, per Heli verlastet werden, ist schwimmfähig und extrem viel geländegängiger.

Mit dem ATTC/AAV könnte die Bundeswehr ein halbes Dutzend verschiedener Fahrzeugtypen ersetzen!
Einschließlich des Fuchs, des M113 usw
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